Hallo Fitzebonia,
ok, ich sehe, wir müssen ganz langsam anfangen.
Wolle:
Am besten verwendest Du erst mal 4-fädige Sockenwolle. Die fressen alle Feinstricker gerne und Deine Maschine ist ein Feinstricker.
Ein bisschen dickere geht später auch, aber je dicker, desto mehr Gefühl braucht man dafür.
"Normale" Nadelstärken von den Banderolen kann man nicht auf die Maschine umsetzen. Aber so ganz grob über den Daumen gepeilt wird Wolle, die Du von Hand mit NS 3-3,5, allerhöchstens 4, verstrickst, die Obergrenze dessen darstellen, was Du gut verstricken kannst.
Gut geht es mit Wolle NS 2-3.
Welche Maschenweite Du an der Maschine einstellen musst, musst Du ausprobieren.
Ich habe mir ein Notizbuch angelegt, in dem ich alle Versuche notiere, damit ich mich bei der nächsten Wolle schon besser annähern kann und finde das sehr hilfreich.
Du solltest die Wolle vor dem Verarbeiten auf eine Kone wickeln und dabei Paraffinieren. Falls Dir Paraffinieren kein Begriff ist, findest Du hier sicher eine Menge über die Suchfunktion, sonst frag noch mal.
Gewicht:
Das Gewicht sorgt für den Abzug. D.h., nur wenn es nach unten zieht, können die einzelnen Nadeln gut abstricken. Wichtig ist ein gleichmäßiger Abzug und eine beliebte Fehlerquelle ist es, das Gewicht schief einzuhängen. Dann zieht es auf der einen Seite mehr runter und auf der anderen Seite werden die Maschen nicht gestrickt.
Wichtig sind auch die Seitengewichte, die man alle paar Reihen wieder neu weiter oben einhängen muss, damit die Nadeln an den Außenrändern gut abstricken.
Der Gewichtskamm, der unten über die ganze Breite zieht, sollte möglichst nicht während des Strickens rausgezogen werden, denn ihn nachträglich wieder reinzubringen ist sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Mir ist es jedenfalls noch nicht gelungen. Sollte das Strickstück zu lang werden und der Kamm am Boden aufkommen, kann man es z.B. um den Kamm herum aufwickeln und z.B. mit Wäscheklammern befestigen, um weiterhin guten Abzug zu haben.
Anschlag:
Ob ein Anschlag offen oder nicht ist, hängt nicht am Gewicht, sondern an der Methode, mit der Du anschlägst.
Offener Anschlag heißt: Du hast am unteren Ende offene Maschen, die Du später entweder wieder auf die Maschine hängen kannst oder z.B. von Hand abketten, oder ein Bündchen von Hand dran stricken usw...
Geschlossener Anschlag heißt: Wenn das Strickstück fertig ist, dann ist der Rand unten geschlossen - keine Maschen fallen und man muss nichts weiter unternehmen. Ähnlich wie der normale Anschlag beim Handstricken.
So, und nun stellt sich die Frage, was Du zuerst üben möchtest.
- "Glatt rechts" strickst Du nur am HNB, aber meine bescheidene Meinung ist, dass dies an der Doppelbett-Maschine nicht gerade die einfachste Übung ist.
Du kannst ein R-L- Muster üben, da könnte z.B. ein Schal draus werden.
Damit habe ich seinerzeit angefangen und auf dem Singer-Heimstricker ist Patentmuster ein Kinderspiel, so dass Du da gleich weiter machen könntest, falls Du noch einen Schal brauchst.
Rund stricken geht im Prinzip auch einfach, das hast Du ja schon heraus gefunden. Damit Du rund stricken kannst, musst Du ja zuerst den Kamm einhängen, damit gut abgezogen wird, und dazu hast Du vermutlich erst eine Zickzackreihe gestrickt, in die Du den Kamm gehängt hast. Oder?
Und dann hast Du die Druckknöpfe auf Rund umgestellt.
Dieses Zickzack verbindet die gegenüberliegen Maschen vom HNB und VNB, daher kommt logischerweise kein offener Schlauch, sondern ein unten geschlossener Sack raus.
Wenn Du den Schlauch offen haben willst, dann nimm für die Zickzackreihe einen Hilfsfaden, Nylonschnur, Drachenschnur, Rolloband oder Filethäkelgarn o.ä. Diesen kannst Du ganz am Schluss einfach rausziehen (nachdem Du den Kamm entfern hast), dann ist der Schlauch unten offen, allerdings sind auch die Maschen offen und müssen irgendwie gesichert werden.
Das geht praktischer, wenn man nach der Zickzackreihe ein paar Runden mit Kontrastgarn (= überflüssiges Kontrastgarn) strickt. Dann kann man die Maschen komfortabler z.B. auf Stricknadeln nehmen, bevor man das Kontrastgarn von untern her aufribbelt.
Natürlich wird sich dieser Schlauch an den Rändern aufrollen, dann er ist ja glatt rechts gestrickt.
Deshalb stricke ich dann meist von Hand ein Bündchen dran, denn in der beschrieben Weise stricke ich Socken.
Viele andere im Forum stricken aber erst das Bündchen 1r-1l auf der Maschine (über die ganze Bündchenbreite) und hängen es dann zum Rundstricken um. Dann muss man das Bündchen halt zum Schluss zusammennähen. Wie es geht findest Du mit Sicherheit auch unter der Suchfunktion, aber Sockenstricken ist schon eher hohe Kunst.
So, und wenn Du 1R-1L stricken willst, dann machst Du erst die Zickzackreihe, dann 2 Runden rund und dann stellst Du wieder auf "Zickzack", also so, dass jeder Schlitten strickt.
Ich habe gerade die Farben der Druckknöpfe nicht im Kopf.
Einer war für "Aus", einer für "Patent", die anderen zwei für "Rund" und "Normal". Das findest Du schon heraus.
Schöner wird der Anschlag auch hier, wenn man erst einmal mit Kontrastgarn und Nylonfaden arbeitet.
Viel Spaß beim Probieren, Hummelbrummel
Vielleicht helfen Dir auch diese Links, in denen viel Grundsätzliches schon beschrieben wurde:
Diese Maschinen sind Deiner im Prinzip ähnlich, nur die Knöpfe heißen anders:
viewtopic.php?t=19105&highlight=churchy+anschlag
viewtopic.php?p=136970&highlight=#136970