Andere Wolle als angegeben

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Peppi

Andere Wolle als angegeben

Beitrag von Peppi »

Hallöchen,
ich bin ja noch recht neu hier und wirklich wahnsinnig beeindruckt von dem was ich hier jeden Tag zu lesen bekomme. Ich habe bisher auch schon ein paar Teile gestrickt aber immer mit der Wolle, die in den Anleitungen angegeben war. Ich lese hier immer wieder, dass die meisten von euch das gar nicht machen, ganz abgesehen davon, dass viele von euch die Pullis etc. selbst entwerfen (wovor ich echt meinen Hut ziehe).

Meine Frage: Ist es egal welche Wolle man dann nimmt? Ein bißchen muss man doch sicher auch auf die Zusammensetzung achten, damit die Form und ein eventuelles Muster gleich bleibt und auch hübsch aussieht, oder? Worauf muss man da eher achten? Auf eine ähnliche Nadelstärke, die Maschenprobe, oder die Zusammensetzung der Wolle? Was geht da und was geht gar nicht?

Wäre um ein paar Antworten aus eurem Erfahrungsschatz echt dankbar, da es mich schon wahnsinnig in den Fingern kribbelt sowas selbst auszuprobiern :-)
sabine
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Beitrag von sabine »

Hallo Peppi,

das wichtigste Kriterium ist meiner Meinung nach die Maschenprobe. Wenn Du mit einem anderen Garn eine gleiche (oder nah dran liegende) Maschenprobe erzielst, ist das schonmal sehr gut. Noch besser ist es, wenn die Zusammensetzung ähnlich ist, da sich die Materialien stark in ihren Eigenschaften unterscheiden, Viscose zieht sich z.B. stark in die Länge.
Oft kommt es aber vor, daß man ein tolles Garn unbedingt haben muss und ein bestimmtes Muster favorisiert. In diesem Fall hilft Dir der Dreisatz (Verhältnisgleichung) zum Umrechnen. Wenn Du damit Probleme haben solltest, wird Dir hier bestimmt weitergeholfen :wink: !

liebe grüsse
sabine
Peppi

Beitrag von Peppi »

Danke schonmal für die Antwort.
Gibt es bei der Garnzusammensetzung noch was worauf ich achten sollte? Kann ich beispielsweise bei einer Mischung aus Leinen, Seide, Baumwolle etc. auch nur ein reines Baumwollgarn verwenden. Und was ist mir Schurwolle oder anderen Wintergarnen??
Kerstin
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Beitrag von Kerstin »

Hallo Peppi,

erlaubt ist, was Dir gefällt.
Weshalb sollte man nicht aus einem Sommer-Modell eins für den Winter machen, wenn man das Muster und den Schnitt auch im Winter tragen mag? Sicherlich wird man ein löchriges sommerliches Top nicht gerade in dicker Schurwolle nachstricken wollen. Manche Garntypen und Materialien haben auch besondere Eigenschaften, die die Brauchbarkeit einschränken. Viskose z.B. wärmt nicht besonders gut, ist schwer und längt sich beim Tragen; für einen üppigen Zopfmusterpulli würde ich sie deshalb nicht verwenden.
Anderes Beispiel: Mohair und Angora verfusseln fast jedes Muster, aufwendige Rechts-Links-Muster kommen damit gar nicht zur Geltung. Aber manche Lochmuster wirken darin phantastisch, da muss man also im Einzelfall probieren, ob's geht.

Ansonsten gibt es kaum Regeln, die man nicht mal brechen darf. Wenn es nicht funktioniert, merkt man das meistens schon bei der Maschenprobe, spätestens aber nach dem Rückenteil, und dann hat man eben wieder was dazugelernt. ;-)

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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mandy

Beitrag von mandy »

Ich kann mich den vorigen nur anschließen: manche Garne halten echte Überraschungen bereit. Besonders nach dem ersten Waschen. Deshalb die Maschenprobe immer auch waschen.
Ich finde: das Garn muss zum Charakter des Pullis passen. Ganz allgemein heben glatte Garne die Strukturmuster besser hervor. Mit Flauschgarnen Muster zu stricken ist verplemperte Zeit, finde ich.
Ich nehme als Ersatz für pflanzliche Garne wiederum pflanzliche, evtl. mit etwas Kunstfaser-Beimischung und als Ersatz für Tierhaare entsprechend Wolle ggf. mit Beimischung.

Liebe Grüße
Mandy
Jinx

Beitrag von Jinx »

Wenn ich nicht das Originalgarn verwende, suche ich immer eines, das dem zumindest ähnelt, was Stärke und Lauflänge angeht. Ich achte auch auf das Material, denn nicht jedes Garn eignet sich für jedes Modell. So brauchen z. B. Aranmuster ein Garn mit einem gewissen Stand (also kein weiches Flauschezeug), das den Mustern Plastizität verleiht. Ein eher fließendes Modell braucht ein entsprechend weiches Garn, da man sonst eine Art Brett erhält, das den Schnitt nicht zur Geltung bringt.

Viele Grüße
Jinx
Peppi

Beitrag von Peppi »

Danke für eure Antworten. Also werde ich einfach mal probieren. "Geht nicht" scheint es da ja kaum zu geben.

Aber eine Frage hab ich noch. Muss man sich immer an die angegebene Nadelstärke halten? Ich habe mal aus Schurwolle (?) einen Pullunder gestrickt und die Dame im Laden hat mir erklärt, dass man die Nadelstärke unbedingt einhalten müsse, weil bei kleineren Nadeln die Wolle verfilzen würde. Das leuchtete mir ein.
Jetzt habe ich hier aber ein Baumwollgarn liegen (soll eigentlich ein Wintergarn sein), das mit 5,5er Nadeln gestrickt werden soll. Das gefällt mir aber überhaupt nicht, weil es viel zu locker ist. Jetzt hab ich es mal mit einer Nadelstärke kleiner versucht und das sieht gleich viel besser aus. Kann ich das so machen??
Mariachi
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Beitrag von Mariachi »

hi,
also was da an nadelgrössen in anleitungen steht (oder auf garnbanderolen) kann man in der regel treulich vergessen... (es sei denn eine anleitung benutzt bewusst an sich zu grosse oder zu kleine nadeln umd dem strickstück ein bestimmtes aussehen zu verleihen, aber selbst dann muss dass für dich nicht die richtige nummer zu gross oder zu klein sein)

mach eine maschenprobe, die nadelstärke mit der dir das maschenbild am besten gefällt und mit der sichs am bequemsten mit dem garn stricken lässt nimmst du (und dann die maschenprobe zum umrechnen der masse nicht vergessen ;-)

ich hatte schon einige male, den "aha-effekt" urplötzlich nach dem wechseln der nadelgrösse mit dem selben garn, viel leichter und schneller zu stricken, bei besserem maschenbild...(man versucht wohl dann unbewusst das maschenbild per strengerer oder lockererer (na wie viele rers gehören denn da hin???) strickweise auszugleichen...)
die angegebenen nadelgrössen stimmen für mich seltenst.

und wenn du strikt nach einer anleitung vorgehen möchtest benötigst du unter umständen auch andere nadeldiameter um auf die angegebene maschenprobe zu kommen (also ich finds leichter meine maschenprobe umzurechnen als zu versuchen über ein ellenlanges strickstück eine strickweise einzuhalten, die nicht meine ist um halbwegs vernünftige masse zu bekommen...)
lg,
sonja
Kerstin
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Beitrag von Kerstin »

Hallo Peppi,

mach das unbedingt so, wie es Dir zusagt!

Dass man die Nadelstärke einhalten muss, ist der zweitgrößte Blödsinn, den ich je gehört habe. Das kann gar nicht funktionieren, weil manche von uns fester und manche lockerer stricken, und um das auszugleichen, wechselt man ja gerade die Nadeln.
Dass die Wolle bei kleinerer Nadelstärke eher verfilzen soll, halte ich für unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass die Wollgeschäftsdame wenig Erfahrung, dafür aber eine Menge Angst hat.

Außerdem sind die Angaben mancher Wollfirmen zur Maschenprobe leider auch schwachsinnig. Da wird mitunter eine Maschenprobe empfohlen, die eine Art Fischernetz ergäbe, und nach der Fertigstellung würde das Ding an einem hängen wie ein alter Abwaschlappen. Wenn Dir festeres Gestrick besser gefällt und auch besser für den Einsatzzweck geeignet ist (dazu kamen ja schon gute Hinweise von meinen Vorschreiberinnen), dann strick fester. Das fertige Modell wird einen besseren Sitz haben und haltbarer sein.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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Knackendöffel Maren
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Beitrag von Knackendöffel Maren »

Hallo Peppi,

Natürlich kannst Du mit der Nadelstärke stricken, die Dir das beste Strickergebnis bringen.
Manche stricken locker und manche stricken fester, dann muss man variieren.
Wichtig ist nur, dass Du Dir Dein zu strickendes Teil nach den Ergebnissen Deiner Maschenprobe ausrechnest.

Die Angaben, dass man unbedingt bei einer Nadelstärke bleiben muss, ist vielleicht der Versuch vom Garnhersteller dieses Umrechnen zu vermeiden.
Das würde aber nur klappen, wenn wir alle gleich fest oder locker stricken würden.

Um die Maschenprobe zu erzielen, die auf der Banderole steht, kann man versuchen die angegebene Nadelstärke zu nehmen, und wenn die Maße dann nicht hinkommen, nimmt man dünnere oder dickere Nadeln, je nachdem, ob Dus fester oder lockerer brauchst.

Gruß Maren
Viele Grüße von Maren



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Peppi

Beitrag von Peppi »

Vielen Dank für eure lieben Antworten (ich habe hier ja schon sooo viel gelernt) :D Ich dachte nur, ich frag lieber mal nach, bevor ich nachher ne Filzdecke hier liegen habe.

Vielen vielen Dank und euch allen ein schönes Pfingstwochenende,

Christiane
Drea

Beitrag von Drea »

Hallo Peppi,
wie die anderen schon schrieben, muss man die angegebene Nadelstärke nicht allzu ernst nehmen. Das ist mehr so eine Empfehlung für jemanden, der durchschnittlich fest strickt. Ich z.B. stricke eher locker und nehme daher eigentlich immer eine halbe Nummer kleiner als auf der Banderole angegeben. Dass das fertige Stück deswegen zum Verfilzen neigen soll, habe ich noch nicht beobachtet. Die Nadelstärke ist auch etwas vom gewählten Muster abhängig.
Wie Du ja schon selbst gemerkt hast, sieht Dein Strickstück in einer dünneren Nadelstärke besser aus. Dann ist das auch die richtige, basta! Das A und O beim Stricken ist wirklich Deine eigene Maschenprobe im geplanten Muster, finde ich.

Du bist schon auf einem gutem Weg. Weiter so! :D
Liebe Grüße,
Drea
Michaela
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Beitrag von Michaela »

Beim Filzen kann ich beruhigen. Filzen tut eher locker Gestricktes. Fest Gestricktes hat dazu kaum noch die Möglichkeit. Da hat die Dame im Laden wohl noch keine eigenen Erfahrungen gemacht.
Vielleicht meinte sie auch eher Pilling, wo es kleine Wollknötchen gibt? Die entstehen auch eher bei locker Verstricktem oder wenig verzwirntem Garn.

Ciao
Michaela
Viele Grüße - Michaela
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Die Reife eines Menschen zeigt sich am deutlichsten an dem Dienst, den er in der Gemeinschaft leistet (Pedro Arrupe)
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