Filzstifte ausprobiert

Mitte vergangenen Monats kam ich auf die Idee, dass ich unbedingt Filzstifte brauche. Als ob ich nicht genügend normale Buntstifte hätte. Und weil ich mitunter gierig bin, kaufte ich zwei verschiedene Sets mit Stiften auf Wasserbasis, ein preiswertes von Lanxivi mit 72 Stiften und ein teures von Tombow mit 96 Stiften. Beide haben zwei unterschiedliche Enden: eine feine Filzstift-Seite und eine breitere Pinsel-Seite.


Um es gleich vorweg zu nehmen: Das preiswerte Set (Bild von der Amazon Website) hätte ich mir sparen können.
Am meisten missfällt mir daran, dass die Stifte keine Nummerierung und keine Namen haben. Die Kappe zeigt die jeweilige Farbe nicht zuverlässig, da weicht die Malfarbe teilweise heftig von der Kappenfarbe ab. Ich habe mir erst einmal eine Farbkarte erstellt, diese halbwegs sinnvoll sortiert und die Stifte dann in dieser Sortierung in einer Federmappe untergebracht. Wehe, da kommt mal etwas durcheinander, dann kann ich von vorn anfangen.
Was mich zusätzlich stört: Die Farbe ist sehr dünnflüssig. Sie läuft fast schneller heraus, als ich malen kann, so dass sie häufig über die vorgezeichneten Begrenzungen hinaus läuft. Der Farbauftrag wird schon bei kleinen Flächen schnell streifig und fleckig. Zudem sehen viele Farben schmutzig, düster und ungleichmäßig aus.
Ein weiteres Ärgernis: Bei vielen Papieren blutet die Farbe auf die Rückseite durch. Man kann die Stifte also nur in einseitig bedruckten Malbüchern verwenden, und selbst da ist Vorsicht geboten.

Kommen wir zu den Tombow Dual Brush Stiften:
Obwohl auch sie auf Wasserbasis sind, bluten sie nicht annähernd so stark durch, eigentlich nur bei dünnem Papier. Die verschiedenen Farben haben Nummern und Namen, es gibt im Internet dazu eine Farbtafel. Man kann sie einzeln nachkaufen. Die Tinte schießt nicht schneller heraus, als ich malen kann, und weil sie auch etwas langsamer trocknet, hat man streifige Effekte nur bei ziemlich großen Flächen. Die Farben finde ich leuchtender als beim Lanxivi-Produkt, und man kann sie in gewissen Grenzen sogar zu Verläufen mischen. Ein einziges Problem hatte ich bei meiner Bestellung: Es war kein Mischstift dabei, stattdessen hatte ich die Farbe „Warmgrau 1“ zweimal. Aber die kann man immer gebrauchen, beispielsweise zum Schattieren, und den Mischstift habe ich dann gesondert gekauft.

Mit diesen Stiften macht mir das Ausmalen viel mehr Spaß, besonders bei relativ großen und nur einseitig gedruckten Bildern wie denen von Tina Wallin. Das erste Bild in ihrem Buch habe ich mit den billigen Stiften praktisch verdorben. Drei weitere ihrer Bilder habe ich mit den Tombow-Stiften ausgemalt, und das hat besser geklappt.