Meine kleine Buchkritik – My little book review: Catherine R. Costa, “Puffins and Pine Trees”

Erschienen 1990 bei Down East Books, Camden/Maine, 132 Seiten, Spiralbindung, 14,95 US$.
Das Buch enthält Anleitungen für Pullover (in jeweils drei Größen) und Mützen aus 4fach-Garnen in Norwegertechnik, die meisten mit Musterstreifen. Alle Modelle sind auf Farbtafeln in der Buchmitte abgebildet. Die Schnitte sind immer gleich, typisch für die damalige Zeit, mit gerade angesetzten Ärmeln. Die Einstrickmuster sind großenteils kindgerecht und sämtlich für 24-Maschen-Lochkarten geeignet. Die Anleitungen gleichen sich teilweise aufs Haar. Im Anhang des Buches findet man sauber in Zoll bemaßte Schnittzeichnungen, so dass man die Modelle auch in anderen Größen nachstricken bzw. die Maße modifizieren kann. Maschinestricker, die soeben die Tücken der Technik ihrer Maschine gemeistert haben und nun nach leicht nachzustrickenden Anleitungen suchen, kommen mit diesem Buch auf ihre Kosten. Es wird meistens nur in einzelnen Streifen gemustert, und der Bereich um den Halsausschnitt bleibt immer ausgespart. So muss man sich z.B. nicht mit schwierigen Mustertrennungen und dem Wiederfinden der korrekten Musterreihe abmühen.
Ich würde diese Pullis heute so nicht mehr tragen wollen, finde die gezeigten Lochkartenmuster aber trotzdem für Kinder immer noch gut geeignet.

Catherine R. Costa, Puffins and Pine Trees
Buch innen, book inside

Published 1990 by Down East Books, Camden/Maine, 132 pages, spiral-bound, US$14.95.
The book contains instructions for sweaters (each in three sizes) and hats made of 4ply yarns in fair isle technique, most of them with pattern bands. The shapes are the same throughout, typical drop-shoulder style. The patterns are to a large extent very suitable for children, all of them are for 24-stitch punchcards. The instructions are basically always the same. Shape diagrams with clear measurements for each size are given in the addendum so that each garment can be knit in a different size or the measurements can be modified to suit the wearer. Machine knitters who have mastered the basics of their machine and are on the lookout for simple, easy to follow patterns will get their money worth with this book. Patterning consists mostly of single bands and the neckline area is always unpatterned. So there is no need to struggle with difficult pattern separation or to find the correct pattern row for the second shoulder.
I would not want to wear these garments to date, but I find the punchcard patterns still very suitable for children.

Strickmaschinen-Muster – knitting machine patterns

Für Besitzer von Lochkarten-Strickmaschinen ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man beispielsweise Karte 1 für viele verschiedene Mustertechniken verwenden kann: Norwegertechnik, Fangmuster, Vorlegemuster, Webmuster, all das ist möglich, und wenn man die Karte auf “Verlängerung” stellt, gibt es noch einmal soviele Muster.
Die glücklichen Besitzer der Elektronik-Strickmaschinen von Brother haben zwar das große Musterbuch mit hunderten von eingebauten Mustern, jedoch lassen sie sich davon auch oft einschränken. Was im Buch als Fangmuster gezeigt wird, das stricken sie brav und bieder nur als Fangmuster. Was als Webmuster angegeben ist, das wird nur als Webmuster gestrickt. Weshalb nur?
Die Musterautomatik der Strickmaschine tut nichts anderes als Muster vorzuwählen. Sie arbeitet binär und kennt vorgewählte oder nicht vorgewählte Nadeln. Sie weiß nicht, was auf dem Nadelbett mit den Nadeln geschehen wird. Was da passiert, welche Art von Muster also gestrickt wird, das bestimmt allein die Einstellung am Schlitten. Es ist also problemlos möglich, beispielsweise Muster 440 zu nehmen (es wird als Webmuster gezeigt) und es in Norwegertechnik zu stricken. Oder man nimmt Muster 396 (ein Loch-Effektmuster) und strickt es mit dem KG-Schlitten. Ihr habt so etwas noch nie versucht? Dann wird’s aber Zeit!

Natürlich kann man nicht jedes Muster mit jeder Technik stricken. Fangmuster beispielsweise unterliegen bestimmten Beschränkungen; der Faden sollte nicht mehr als vier aufeinander folgende Reihen über einer Nadel gefangen werden, und zwei nicht strickende Nadeln nebeneinander sind auch keine gute Idee. Aber man kann die Muster 403, 405, 406 und 407 aus dem gelben oder grünen Musterbuch, die eigentlich als Loch-Effektmuster deklariert sind, ohne weiteres auch als Fangmuster stricken, wenn man dazu den Negativschalter (KH 965: Schalter 7) betätigt. Umgekehrt gilt für viele Fangmuster (z.B. Nr. 241, 243, 244, 246, 247), dass sie interessante Loch-Effektmuster ergeben, wenn man den Negativschalter einsetzt. Auch viele andere Muster verdienen einen zweiten Blick. Das Muster Nr. 321, eigentlich gedacht als plattiertes Fangmuster, habe ich mit dem Negativschalter sehr erfolgreich als KG-Muster verwendet. Wem die Dreiecke dabei zu flach werden, der betätigt die Verlängerungstaste. Viele Muster, die eigentlich für den KG gedacht sind, ergeben auch sehr reizvolle Norwegermuster.

Um das Potenzial eines Musters wirklich zu erkennen, ist es hilfreich, sich die Diagramme hinten im Musterbuch anzuschauen. Daraus kann man viel besser ersehen, welche Arten von Muster zusätzlich zur abgebildeten Technik noch möglich sind. Die Variationstasten, die unsere Strickmaschinen bieten, erlauben noch weitere Veränderungen.

Wer mehr über die vielfältigen Mustermöglichkeiten elektronischer Strickmaschinen erfahren will, dem sei “Brother Electronic Pattern Play” (ISBN 0-9512527-3-9) von Kathleen Kinder empfohlen.

Owner of punchcard knitting machines will consider it a matter of course to use, say, card 1 for many different knitting techniques: Fair Isle, tuck stitch, slip stitch, weaving, all this is possible, and by setting your pattern mechanism to elongation, you can double your options.
The happy owners of Brother electronic knitting machines do have the big pattern book with hundreds of built-in patterns, however they often seem to be restricted by it. When a pattern diagram is shown as tuck stitch in the book, it is knit as tuck stitch and nothing else. And a weaving pattern diagram is knit by weaving only. Why, I wonder?

A knitting machine’s pattern mechanism does nothing else but selecting needles. It works in binary and only knows selected or non-selected needles. It does not know what happens to those needles. This is only determined by the carriage settings. Thus, it is perfectly possible to choose, say, pattern 4440 (shown as weaving pattern) and knit is with the fair isle setting. Or take pattern 396 (thread lace) using the garter carriage. Never tried it? Then have a go!

Of course you cannot knit every pattern in every technique. Tuck stitch, for instance, has its particular restrictions, about four tuck rows is the maximum, and two adjacent needles tucking is not a good idea either. But you can use patterns 403, 405, 406 and 407 from the yellow or green pattern book, which are shown as thread lace, as tuck stitch, if you use the reverse switch (KH 965: switch 7). In reverse, several tuck patterns (e.g. 241, 243, 244, 246, 247) will yield interesting thread lace patterns with the reverse switch. Many other patterns, too, are worth a second look. I’ve used pattern 321, originally a plated tuck stitch, successfully with the garter carriage. If you don’t like the flat triangles, try the elongation switch. Many patterns for the garter carriage will also work with the fair isle setting.

To recognize the potential of a pattern, it is helpful to have a look at the diagram section at the back of the pattern book. You can see much more clearly what kind of pattern technique other than shown might be possible. The variation switches allow additional modifications.

For those of you who want to learn more about the manifold pattern possibilities of electronic knitting machines, I recommend “Brother Electronic Pattern Play” (ISBN 0-9512527-3-9) by Kathleen Kinder.

Die verstrickte Dienstagsfrage – the Wool Sheep’s question 22/2008

Das Wollschaf fragt: Hast du Ufos? Wie kommt es zu ihrem Entstehen?
Momentan habe ich nur ein einziges “echtes” UFO, eine Jacke mit dezentem Zopfmuster und Taschen, die seit mehr als zehn Jahren herumliegt. Ich habe immer noch nicht entschieden, was ich damit mache.
Es gibt allerdings zwei Projekte, mit denen es seit einigen Wochen nicht mehr vorangeht, das eine ist Eloise II, das zweite ist das “Mystic Light”-Tuch. Mit Eloise wird es voraussichtlich weitergehen, wenn die nächste längere Bahnfahrt ansteht, weil es so schön “mindless” und ein gutes Unterwegs-Gestrick ist. Mystic Light ist zurückgestellt, weil mir in Reihe 143 ein paar Maschen von der Nadel gefallen waren und ich erst mal das Muster reparieren muss. Dazu fehlen mir aber Zeit und Konzentration; es müssen erst einige dringendere Projekte fertiggestellt werden.

The wool sheep asks: Do you have UFOs? How did they originate?
Currently I only have one single “real” UFO, a cardigan with a subtle cable pattern and pockets, waiting for more than ten years to get finished. So far I have not decided what to do with it.
There are, however, two projects which have not seen much progress during the last weeks. One is Eloise II, the second is the “Mystic Light” shawl. Eloise will progress on the next longer train journey. It is a nice mindless and “en route” project. Mystic Light has taken a back seat because I’ve lost several stitches in row 143, requiring a major repair. But there are several more urgent projects to be finished before I can get back to the shawl.

Wie man ein UFO erzeugt – How to generate a UFO

Neulich schrieb Knittaxa in ihrem Blog, wie bei ihr UFOS entstehen. Ich fand die Liste der Ursachen sehr interessant und umfassend. Nun erlebe ich gerade im wirklichen Leben, wie mehrere dieser Ursachen zusammenkommen, und wenn ich nicht helfend eingreife, wird ein sehr trauriges UFO entstehen.
Was ist passiert? Ein Arbeitskollege bat mich letzten Monat, mit ihm gemeinsam Wolle für einen Pullover auszusuchen, den er sich stricken will. Er war so fasziniert von einigen meiner Pullover, dass er es nun auch versuchen wollte.
Wir wählten ein schönes grünes Garn aus, das sich für fast jede Jahreszeit eignet, und er machte die sorgfältigste Maschenprobe, die ich je gesehen hatte. Er verstrickte dafür nämlich fast ein ganzes Knäuel. Ich berechnete ihm die Maschen und Reihen für einen einfachen Pullover, und er begann frohgemut mit dem Rückenteil. Weil er nicht sicher war, ob die Maße stimmen, die ich ermittelt hatte, schlug er ein paar Maschen mehr an. Und weil er nicht sicher war, ob die Länge passt, strickte er auch noch ein paar Reihen mehr. Das Stricken machte ihm gewaltigen Spaß. Er kam flott voran, bis es an den Halsausschnitt ging. Und da hängt er nun und verliert die Lust.
Die Ursachen, wie ich sie einschätze: Die Halsausschnitt-Abnahmen, obwohl sehr einfach, sind ihm schon zu kompliziert. Und die Maße seines Gestricks lassen befürchten, dass das Endprodukt viel zu groß wird. Das Rückenteil ist 4 cm breiter und 5 cm länger als von mir geplant, insgesamt etwa zwei Größen zu groß. Nun überlege ich, wie ich ihm am besten helfen kann. Soll ich nur den Halsausschnitt für ihn stricken und ihn ansonsten seinen Vorstellungen entsprechend weiterstricken lassen? Oder soll ich ihm anbieten, den Pullover komplett auf meinem Grobstricker für ihn anzufertigen? Das Garn war nicht gerade billig, es täte mir leid, an einer UFO-Produktion beteiligt zu sein, wenn auch nur mittelbar.

Recently Knittaxa mentioned in her blog how she creates UFOs. I found her list quite interesting and comprehensive. Now I witness in real life how several of the reasons she mentioned come together, and if I don’t intervene, a very sad UFO will develop.
What has happened? Last month, a co-worker asked me to help him choose yarn for a sweater he wants to knit for himself. He was so fascinated by my sweaters that he wanted to try it on his own. We chose a lovely green yarn, suitable for wearing all-year round, and he made the most diligent gauge swatch I’ve ever seen. He used almost an entire ball of yarn for it. I calculated rows and stitches for a simple sweater, and he set out to knit. As he was not sure if the width was right, he cast on some additional stitches. And as he was not sure if the length would fit, he knit some additional rows. Knitting was fun for him, he made good progress, until he reached the neck level. And that’s where he is stuck now and losing interest.
The reasons, as I judge them: The neckline decreases, although easy, are still too complicated for him. And the dimensions of his knitting make me worry that the finished garment will be too large. So far the back is 4 cm wider and 5 cm longer than I had planned.
Now I’m contemplating how to help him. Shall I only knit the neckline and let him continue according to his sizing ideas? Or should I offer to re-knit the complete garment on my chunky machine? The yarn was no bargain, and I feel sorry to be involved in producing a UFO, if only indirectly.

Meine kleine Buchkritik – My little book review: Lory Cosgrove, “Picture Knits”

Erschienen 1989 bei Sterling Publishing, New York, 128 Seiten, viele farbige Fotos und Musterdiagramme.
Man könnte mit einer gewissen Berechtigung sagen, dass dieses Buch langweilig ist. Lory Cosgrove hat im Prinzip eine einzige Anleitung für einen klassischen Pullover mit eingesetzten Ärmeln aus mittelstarkem Garn (22 M auf 10 cm) erarbeitet, jedoch in immerhin fünf Herren-, sechs Damen- und sechs Kindergrößen, so dass die ganze Familie versorgt ist. Diese Anleitung wird nun für die insgesamt 40 gezeigten Modelle immer wieder mit neuen Kombinationen von Einstrickmustern und -motiven variiert. Für mich hat dieses Buch dadurch seinen eigenen Reiz, weil es zeigt, wie man Schnitt, Farben und Muster ohne große Überlegung endlos und kreativ zusammenfügen kann, ohne jemals denselben Pullover zweimal zu stricken.
Es sind klassische Bilderpullover für die ganze Familie, und die Anleitungen sind sowohl zum Handstricken als auch für die Strickmaschine (Grobstricker mit Lochkartenautomatik) ausgelegt. Man findet die verschiedensten Tiermotive, Häuschen, Boote, Fahrzeuge, Bäume, Elfen, Schneemänner, Schneeflocken und ähnliche Folk-Motive, dazu einfache Füllmuster und viele verschiedene kleine Bordüren. Haute Couture ist hier natürlich nicht zu finden, ebensowenig wie die Verwendung exklusiven Materials. Aber besonders denen, die viel für Kinder stricken, wird dieses hübsche Buch gute Dienste leisten.

Lory Cosgrove, Picture Knits
Cosgrove, Picture Knits inside, innen

Published 1989 at Sterling Publishing, New York, 128 pages, many colour photos and pattern diagrams.
It could probably be claimed that this book is boring in a certain way. In principle, Lory Cosgrove has developed instructions for one classic sweater with set-in sleeves in medium yarn (5 1/2 stitches per in), but after all in no less than five men’s, six women’s and six children’s sizes, so the whole family is catered for. These instructions are modified for 40 different garments, each with new combinations of knit-in border and motif patterns. This appeals to me because it shows how to combine shapes, colours and patterns easily, endlessly and creatively without having to knit the same garment twice.
These are classical picture sweaters for the whole family, and the instructions are for hand knitting as well as for the (chunky punchcard) knitting machine. Cosgrove provides animals, cabins, boats, vehicles, snowflakes and similar folk motifs, complemented by simple filler patterns and small borders. You will, of course, not find any haute couture here and no use of exclusive fibers either. But particularly for those who knit a lot for children this charming book will do a good job.

Double Royal

Eine Consommé double royal ist eine sehr feine, konzentrierte klare Fleischbrühe mit einer Einlage aus Eierstich. Mein Projekt heißt so, weil es die Zweitausgabe eines Lieblingspullovers in Royalblau wird.
Den ersten seiner Art habe ich vor über 17 Jahren, nämlich im Januar 1991, für eine sehr liebe Person gestrickt. Das Original war ein Raglanpullover mit rundem Ausschnitt, glatt rechts, gestrickt aus einem royalblauen Leinen-Acryl-Gemisch. Mittlerweile ist das gute Stück aber derart abgetragen, dass dringend ein Ersatz her muss.

Das Garn von damals ist seit langem nicht mehr erhältlich, und den neuen Pulli wollte ich eigentlich aus dem selbst zusammengezwirnten Garn stricken, über das ich neulich geschrieben hatte. Von der Haptik her wäre es ein guter Ersatz gewesen. Aber die Ergebnisse waren bekanntlich optisch nicht überzeugend, so dass ich meine Vorräte nach geeigneterem Material durchsuchte. Ich stieß auf 500 g königsblaue Merinowolle mit einer Lauflänge von 300 m auf 100 g, also 1.500 m. Das entspricht ziemlich genau der Meterzahl, die ich für den ursprünglichen Pullover gebraucht hatte. Der Schnitt bleibt derselbe, auch an den Maßen muss nichts geändert werden. Nur die Maschenprobe weicht etwas ab. Die Maschenzahl ist zwar gleich, aber ich benötige in der neuen Version mehr Reihen, obwohl ich mit derselben Maschenweite stricke.

Vorsichtshalber habe ich mit dem Rückenteil angefangen und dann den ersten Ärmel gestrickt. Jetzt sind vom fünften Knäuel noch 10 g übrig, fast exakt die Hälfte der Partie ist verbraucht.
Hoffentlich reicht der kleine Rest noch für die Halsblende, sonst habe ich ein Problem.

A consommee double royal is a very fine beef broth garnished with a kind of custard. My project got its name because it is the second edition of a royal blue favourite sweater. The first one was made more than 17 years ago, in January 1991, for a very dear person. The original was a plain round neck raglan sweater in a royal blue linen-acrylics mix. Meanwhile, it is well worn down and urgently needs a replacement.

The yarn from way back when is long since discontinued, and I had planned to knit the new sweater from the threads I mentioned recently. The swatches felt nice to the touch and would have been a suitable replacement, had it not been for the look. So i dived into my stash and unearthed 500 g royal blue merino wool with a metrage of 300 m per 100 g, 1,500 m altogether. That is almost exactly the length I used for the first sweater. The shape remains the same, no need to change any measurements, but the gauge is slightly different. Although I need the same number of stitches, I have to knit more rows.

To be on the safe side, I started with the back and continued with the first sleeve. I’ve almost used up the fifth ball so far, there’s only 10 g left of it. So it’s half time, and I only hope the small amount will be sufficient for the neckband, or I’m going to have a problem.

Umfrage zu Ravelry – Survey about Ravelry

Bis zum 31. Mai läuft noch diese Umfrage von Sabrina zu verschiedenen Aspekten bei Ravelry. Ich denke, sie freut sich, wenn viele von Euch teilnehmen. Die Umfrage ist in Englisch, und es gibt auch etwas zu gewinnen.
Und gefunden habe ich das Ganze bei Katarina.

Until 31 May this survey by Sabrina about several Ravelry aspects is running. I think she will be happy if many of you take part. The survey is in English, and there are prizes to win.
And I found a link to it at Katarina’s blog.

Die verstrickte Dienstagsfrage – 21/2008

Das Wollschaf fragt: Wenn ich mich so durch die Blogs klicke, fällt mir auf, dass ich nicht überall gleich gerne lese- was nicht am Inhalt liegt. Darum meine Frage: Wie ist ein Blog, den (oder das?)du gerne liest? Viele Smilies oder wenige? Schriftgröße? Textlänge? Bilder? Hintergrundfarbe? (etc. und natürlich auch Inhalt)
Herzlichen Dank an Wassilissa für die heutige Frage!

Ich fürchte, mit meiner Antwort oute ich mich als kleinkariert, intolerant und nörglerisch. 🙂
Ja, natürlich gibt es Blogs, die ich ungern bis gar nicht lese, und zwar z.B. aus folgenden Gründen:

1. Hintergrund und Textfarbe
Graue Winz-Schrift auf schwarzem Grund mag die spätpubertär-düstere Grundstimmung einer Schreiberin adäquat widerspiegeln, ist jedoch die Pest für die Augen einer Presbyopen wie ich es bin.
Königsblau auf Feuerrot liest sich übrigens auch nicht besser, wenn auch aus optisch anderen Gründen.

2. Satzzeichen-Inflation
Wenn jeder Satz so wichtig ist, dass er mit einem oder mehreren Ausrufezeichen beendet werden muss, wenn jede Frage zur Verdeutlichung ihrer Fraglichkeit mindestens drei Fragezeichen benötigt, gern auch abwechselnd mit Ausrufezeichen, damit es nicht so langweilig ist, und wenn Aussagen durch zehn bis zwanzig aufeinander folgende Punkte miteinander verbunden werden, um möglicherweise die Zusammenhanglosigkeit im Hirn der Autorin zu kompensieren, dann klicke ich weg. Wer nicht in der Lage ist, sich einigermaßen klar zu artikulieren, der darf gern weiter im Internet an seinem Stil feilen, sollte aber nicht auf mich als regelmäßige Leserin hoffen.

3. Animiertes
Nervös zappelnde Kätzchen, Hündchen, Häschen, Elfchen oder Schneeflöckchen sind bei vielen Autorinnen äußerst beliebt. Zum Glück bietet mein Browser die Möglichkeit, GIF-Animation abzuschalten. (Mein Feedreader kann das leider nicht.) Animationen lenken vom Text ab und erschweren Verständnis und Lesbarkeit. Aber vielleicht ist das ja gewollt?

4. Inhaltliches
Bestimmt ist jetzt wieder irgendjemand gekränkt, aber reine Socken-Blogs langweiligen mich. Ich bin sicher, sie haben ihre treuen Leserinnen, und die gönne ich ihnen von Herzen. Nur möchte ich das bitte nicht mir antun müssen. Das gilt übrigens auch für reine Spüllappen- oder Schondeckchen-Blogs. Ich wünsche Euch viel Freude in Eurer Monokultur, und lasst Euch durch meine Ignoranz nicht von Eurem Tun abhalten.

5. Was ich gern lese
Was ich bei meinen FreundInnen im wahren Leben schätze, mag ich auch in Blogs: Humor, Ehrlichkeit (nicht zu verwechseln mit Exhibitionismus), Intelligenz. Etwas Abwechslung bei den Themen und der gelegentliche Blick über den Horizont schaden nicht. Es darf auch ruhig mal subversiv zugehen, und ich erwarte nicht, dass alle Welt dieselbe Meinung hat wie ich. Anderer Leute andere Ansichten geben mir neue Einsichten. Dass ich trotzdem gelegentlich bei meiner Meinung bleibe — nun ja, so ist das eben mit dem Altersstarrsinn. 😉

Sorry, no English version today.

Der Vollständigkeit halber – For the sake of completeness

So sieht der Ärmel aus, den ich gestern noch zu stricken versuchte. Das Gestrick fühlt sich wunderbar an, weich und angenehm. Aber das Aussehen! Man erkennt deutlich jeden Wechsel des Knäuels. So kann man es niemandem zumuten.
Noch habe ich keine Idee, was ich mit den bereits gezwirnten Knäueln anstellen könnte. Vielleicht ergäbe sich ein erträgliches Muster, wenn man alle zwei Reihen die Fäden wechselt. Aber momentan habe ich keine Lust zu weiteren frustrierenden Experimenten. Das nächste Projekt wird aus ganz einfacher gekaufter Wolle gestrickt.

Raglan-Ärmel aus getwistetem Garn, raglan sleeve from twisted yarn

This is the sleeve I tried to knit yesterday. The knitting feels lovely, soft and comfortable. But the look! You can see clearly each change of yarn. Nobody should be bothered with something like this.
So far I’ve got no idea what to do with the balls I have already twisted. Perhaps a tolerable pattern can be achieved by using two balls and alternating them every two rows. But for the time being I’m not keen on more frustrating experiments. My next project will be knit from very plain shop-bought wool.

Wieder mal Frust – More Frustration

In meinem Garnvorrat befinden sich diverse Konen mit feinem Maschinengarn. Ab und an experimentiere ich mit verschiedenen solcher Fäden in unterschiedlichen Farben und kombiniere sie zu einem dickeren Garn. Meistens verstricke ich sie direkt von den Konen. Das ergibt einen eher streifigen Effekt. Dieses Mal wollte ich es “besser” machen und jagte die Fäden vor dem Verstricken durch meinen kleinen Handtwister. Der kann leider nur relativ kleine Knäuel wickeln, nach etwa 100 g ist Schluss, und manchmal fliegt einem das Knäuel auch schon nach 30 g vom Twister.
Ich verzwirnte etwa 550 g Garn aus fünf Einzelfäden in drei Blau- und einem Dunkellila-Ton und strickte los. Und was dabei herauskam, seht Ihr auf dem Bild. Es sollte das Rückenteil eines Raglan-Pullovers werden. Das erste Knäuel war offenbar lockerer verzwirnt als das folgende, denn die Musterungen sind sehr unterschiedlich und passen überhaupt nicht zusammen. Es sieht, schlicht gesagt, ziemlich scheußlich aus. Ein zweiter Versuch geriet nicht besser. So schnell wollte ich nicht aufgeben, ich versuchte es ein drittes Mal und begann mit einem Ärmel. Aber auch diesmal änderte sich die Art des Musters nach jedem Knäuelwechsel, und schlimmer noch: Jeder Wechsel ging einher mit zwei, drei praktisch ungemusterten Reihen, die deutlich hervortreten.
Ich glaube, ich lasse es sein und verstricke die Fäden doch lieber wieder “streifig” von den Konen. Das ergibt zwar ein unregelmäßigeres Muster, aber wenigstens habe ich dabei keine Knäuelwechsel, die noch mehr Unruhe verursachen.

Raglan-Rückenteil, raglan back

There are several large cones of fine machine knitting yarn in my stash. From time to time I experiment with these threads, combining different colours and/or textures to get a thicker yarn. This time I wanted to do even better, so I twisted the threads with my small home twister prior to knitting. Unfortunately, this gadget does only wind small balls, up to 100 g, and sometimes the ball falls off with only 30 g wound.
I twisted about 550 g of yarn from five threads, three different blues and one dark purple, and started off. You can see the result in the photo. It was supposed to be the back of a raglan sweater. The first ball was obviously more loosely twisted than the following. The patternings are different and do not match at all. In short, it looks awful. A second attempt wasn’t any better. But as I don’t give up so soon, I tried a third time, this time a sleeve. Again, the “pattern” changed with each new ball of yarn. And even worse: Each change was clearly noticeable because there was hardly any twist in the yarn ends.
I think I’ll leave this twist experience alone and rather knit the yarns directly from cone. This will yield a less regular pattern, but at least I won’t have to start new balls.