St. Enda am Ende

Jetzt kann ich ihn vorzeigen, denn er war eine Geburtstagsüberraschung. “St. Enda” aus Alice Starmores Buch “Aran Knitting” ist gestrickt aus Rowan Magpie Aran in Farbe Teal (ein dunkles, sattes Petrol; ich habe die Bilder der Deutlichkeit halber etwas aufgehellt) und war in weniger als zwei Monaten fertig, das ist für meine Verhältnisse rekordverdächtig. 😉

“St. Enda” aus “Aran Knitting” von Alice Starmore

Wie üblich erlaubte ich mir einige kleinere Änderungen. Da der Pullover für einen eher zierlichen Mann gedacht ist, strickte ich ihn vier Zentimeter enger als die kleinste angegebene Größe. Den extrem wuchtigen Halsausschnitt verkleinerte ich um 5 cm. Anstatt für Halsausschnitt und Schultern abzuketten und später aus der Kante neue Maschen aufzunehmen, legte ich die Maschen nur still.

“St. Enda”, Halsausschnitt

Die Schulterpasse habe ich nicht angenäht, sondern an die stillgelegten Maschen direkt angestrickt. Das war zwar ein bißchen fummelig, aber mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.

“St. Enda”, Schulterpasse

Ach ja, der Empfänger ist übrigens auch glücklich damit. 🙂

St. Enda

Nachdem ich das Rückenteil in geradezu atemberaubender Geschwindigkeit stricken konnte, brauchte ich fürs Vorderteil doppelt so lange. Immerhin ist es jetzt fertig. Im Gegensatz zur Original-Anleitung habe ich die Ausschnittrundung mit verkürzten Reihen gestrickt und auch die Schultermaschen nur stillgelegt und nicht abgekettet. Ich hoffe, sie später mit der Schulterpasse der Ärmel zusammenstricken zu können. Ein brauchbares Maschen-Reihen-Verhältnis wird sich schon noch finden.

Außerdem habe ich den Ausschnitt schmaler gearbeitet als im Original. Dort waren es insgesamt 20 cm, bei mir wird er nur gut 15 cm breit, damit er später dem eher zierlichen Träger nicht über die Schultern rutscht. Da die Schulterpasse, die von den Ärmeln her kommt, eine Breite von 8 cm hat, wird der Ausschnitt allemal groß genug, um einen durchschnittlichen Dickschädel durchzulassen. 😉

On Schedule

Innerhalb einer Woche habe ich es geschafft, das Rückenteil von “St. Enda” fertigzubekommen. Ich bin über mich selbst erstaunt. Normalerweise brauche ich für solche Muster und Teile die vierfache Zeit.
Da ich lieber mit offenen Maschen als mit abgeketteten Kanten arbeite, habe ich sämtliche Maschen auf der Nadel gelassen.

Wenn man Zopfmuster so abkettet, wie sie erscheinen, wird die Abkettkante fast immer viel zu breit, verglichen mit dem Zopfmuster, das sich ja zusammenzieht. Deshalb bin ich schon vor längerer Zeit dazu übergegangen, die Linksmaschen, die direkt neben den Rechtsmaschen eines Zopfes liegen, in der Abkettkante oder Schulternaht einfach mit diesen Rechtsmaschen zusammenzustricken, sie sozusagen unter den Rechtsmaschen verschwinden zu lassen. Dadurch wird die Abkettkante nicht breiter als das Muster. Ich kenne kein Strickbuch, in dem das vorgeschlagen wird. Sollte ich die erste sein, die darauf gekommen ist?

Die Maschen für den Halsausschnitt bleiben “live”. Ich kann sie später so, wie sie sind, weiterverarbeiten. Wieviele Maschen ich für den Ausschnitt genau benötigen werde, weiß ich noch nicht. Der Halsausschnitt im Buch ist für meinen Geschmack zu breit. Da wird sich dann noch eine Lösung finden. Voraussetzung ist nur, daß die Maschenzahl durch 7 teilbar ist, damit das Bündchenmuster genau darin aufgeht.

Terminsache

Seit langem liegt ein Kilo Rowan Magpie Aran in Farbe “Teal” in meinem Vorrat. Magpie Aran ist ein wundervolles Garn, weich und kuschelig, und es verstrickt sich fast wie von selbst. Allerdings ist es für die Waschmaschine nicht geeignet. Leider gibt’s diese Qualität nicht mehr bei Rowan. Zu schade!

Schon seit längerem war ich auf der Suche nach DEM Modell, das ich aus diesem Traum von einem Garn stricken könnte. Zu dick und zu aufwendig durfte es nicht sein, denn mit nur einem Kilo kommt man bei Aranmustern nicht allzu weit. Zu langweilig wollte ich es auch nicht haben, denn das fertige Modell ist für einen ganz besonderen Menschen gedacht (nein, nicht für mich). Ich denke, ich habe das Richtige gefunden: Es wird “St. Enda” aus dem Buch “Aran Knitting” von Alice Starmore. Im Buch ist zwar ein anderes Garn angegeben, aber die Lauflänge stimmt überein, und ich komme auch mit der Maschenprobe exakt hin.

“St. Enda” aus “Aran Knitting” von Alice Starmore

Ich stricke das Modell ein klein wenig schmaler und kürzer, weil es für einen eher zierlichen Menschen vorgesehen ist. Dank des Sandmusters am Rand ist die Änderung aber unkritisch. Später beim Schulterstreifen werde vermutlich ich ein bißchen umdesignen müssen, aber bis dahin ist es noch ein Weilchen.

Als Termin für die Fertigstellung habe ich mir übrigens das Jahresende gesetzt. Ich bin gespannt, ob ich es in dieser für mich recht kurzen Zeit schaffe. Um mich voll auf dieses Projekt konzentrieren zu können, habe ich “Lövlund”, bei dem das Rückenteil fertig und das Vorderteil immerhin schon angeschlagen ist, kurzerhand in den Winterschlaf geschickt.