Geheimes Teststrick-Projekt Amsterdam

Anfang des Jahres fragte eine meiner bevorzugten Garnfärberinnen, ob ich interessiert sei, ein Tuch testweise zu stricken. Da ich das benötigte Garn (Wollerey “Sedaca”, 100 % Seide, 500 m auf 100 g) im Vorrat und dazu auch noch keine anderen Pläne hatte, sagte ich zu. Einen Tag später kam die erste Info der Designerin Elke Amann, und Ende Januar ging es richtig los.
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Cassetta Cowl

Vor kurzem brachte Dagmar von der Wollerey das e-book “3 and a mystery” heraus. Es enthält drei Anleitungen für Cowls, davon eine mit passenden Stulpen, und ein viertes Modell folgt als Überraschung zu Weihnachten. Ich mag solche kleineren überschaubaren Projekte, zum einen weil sie ein ideales Mitnahmegestrick sind, aber auch weil sich die Endprodukte bestens eignen, wenn man auf die Schnelle ein kleines Geschenk benötigt.
Aus diesem e-book stammt die Anleitung für den hübschen Cowl “Cassetta”, dessen Farbenpracht auch einen düsteren Wintermorgen aufhellt.

Cassetta Cowl

Bei diesem Modell gefällt mir besonders, dass das Muster von beiden Seiten gleich aussieht. Wahrscheinlich landet dieser Schal nicht in der Geschenkekiste; ich finde, er passt sehr gut zu mir. 🙂

Cassetta Cowl, Musterdetail

Mein Material: 100 g Wollerey “Schura”, 80 % Schurwolle, 20 % Ramie, LL 300 m/100 g in Farbe sc3023 (ein dunkles, ins Grau gehendes Grün) und 50 g Noro Kureyon in Farbe 319 (einmal quer durch den Regenbogen). Ich strickte nach der Anleitung, bis das Noro-Garn aufgebraucht war bzw. nicht mehr für eine vollständige Runde reichte, danach beendete ich den Schal anleitungsgemäß mit Schura. Der Umfang beträgt 140 cm, die Breite 20 cm.

Wollerey-Abo, Lieferung Nr. 2

Bereits vergangenen Mittwoch erhielt ich die Versandbestätigung fürs Wollerey-Abo, und am Donnerstag konnte ich bei DHL nachlesen, dass die Sendung ins Zustellfahrzeug geladen worden sei. Ausgeliefert wurde sie allerdings erst heute, vielleicht wegen des Streiks, vielleicht wegen des Wetters, vielleicht aus anderen Gründen. Egal, ich freue mich trotzdem wie verrückt über diese wunderschönen Stränge:

Wollerey Abo, Lieferung 2

Bei den dicken rostroten Strängen handelt es sich um die Qualität Schura Silk (60 % Schurwolle, 20 % Ramie, 20 % Seide) in Farbe sr003, die kleinen Stränge sind Sedaca (100 % Seide) in sd6185 (maisgelb) und sc6186 (apfelgrün).

Das Wollerey-Abo ist immer eine Überraschung; man weiß nie genau im voraus, was Dagmar für jede Abonnentin individuell färbt. Aber bisher wurde ich noch nie enttäuscht; ihr Farbgefühl ist hervorragend, und sie weiß, was mir steht.

Was draus wird? Mal schauen, vielleicht ein “Kupuri”-Pulli, für den es die Anleitung voraussichtlich ab der kommenden Woche geben wird.

Neues Lochmuster-Top

Fröhliche Ostern allerseits!
Zwar ist es noch ziemlich kalt, aber man kann sich ja trotzdem stricktechnisch schon auf wärmere Zeiten vorbereiten. Ich trage gern langärmelige Shirts und darüber etwas ärmelloses Gestricktes. Aus der ersten Lieferung des diesjährigen Wollerey-Abonnements wurde deshalb dieser Lochmuster-Pullunder:

Lochmuster-Top

Material: Wollerey “Carmano”, 80 % Alpaka, 20 % Seide, LL 300 m/100 g. Das Modell ist mit der Strickmaschine KH 965 und MW 10 gestrickt. An dieser Stelle eine Warnung: Das Garn lässt sich nicht besonders gut mit der Maschine verarbeiten, weil es sehr weich ist und sich beim Umhängen der Maschen leicht teilt oder wegrutscht. Man muss also gut aufpassen, dass keine Maschen fallen. Drei verschiedene Lochmuster sind jeweils durch Krausreihen getrennt; auch alle Blenden sind kraus gestrickt.

Ich habe bewusst kleine, einfache Muster gewählt, weil große Rapporte auf den kleinen Flächen nicht gut zur Geltung kommen. Komplexe Umhänge-Manöver wären mit diesem Garn ohnehin nicht möglich.

Lochmuster 1
Das erste Muster ist Nr. 321 aus dem japanischen “1000 Knitting Patterns Book”. Es hat einen Rapport von 6 Maschen und 8 Reihen.

Lochmuster 2
Das zweite Muster ist Nr. XI.2 aus dem “Harmony Guide to Machine Knitting Stitches”. Es geht ebenfalls über 6 Maschen und 8 Reihen.

Lochmuster 3
Auch das dritte Muster ist aus dem Harmony Guide, dort findet man es als Nr. X.24. Es ist 12 Maschen breit und 20 Reihen hoch.

Da sich bei allen Muster eine Mittelmasche definieren lässt und sie 12 als kleinstes gemeinsames Vielfaches haben, passen sie gut zusammen.

Eine Musterkombination

Zur Zeit habe ich (zu) viele verschiedene Strickprojekte in Arbeit. Eines davon wird mit der Maschine gestrickt. Es soll ein Pulli in drei verschiedenen Lochmustern werden, der z.B. über einem langärmeligen Shirt getragen werden kann. Ich verarbeite die Qualität “Carmano” von der Wollerey, aus der ersten Sendung des diesjährigen Garn-Abos. Da ich nur eine begrenzte Menge zur Verfügung habe, wählte ich Muster, die möglichst wenig Garn verbrauchen. Für solche Zwecke sind luftige Lochmuster am ehesten geeignet. Das Rückenteil ist bereits fertig:

Pulli mit Lochmustern

Es sind alles sehr einfache Muster. Das unterste fand ich in einem japanischen Strickmusterbuch, die anderen beiden sind aus dem “Harmony Guide to Machine Knitting” und dort als fertige Lochkarten abgebildet. Alle drei habe ich in DesignaKnit eingegeben (wobei bei den zwei oberen einiges an “Reassemblierung” erforderlich war) und dann durch Krausreihen voneinander getrennt. Das fertige Muster ist 24 Maschen breit und fast 600 Reihen hoch, bedingt durch die Reihen für den Lochschlitten. Das eigentliche Strickstück ist nur knapp 200 Reihen hoch.

Die Krausreihen, mit denen die Lochmuster voneinander getrennt sind, werden mit dem KG-Schlitten gestrickt. Hier ist DesignaKnit etwas überfordert, denn das Programm kann nicht umsetzen, dass für den KG-Schlitten keine Vorwahlreihe erforderlich ist. Man muss also selbst erkennen, nach welcher Reihe der KG-Schlitten aufgesetzt werden muss, und wenn später der Lochschlitten wieder verwendet wird, hat man eine überzählige Leerreihe. Auch hier ist Aufpassen und händische Korrektur angesagt. Wer sich mit beiden Schlittentypen nicht hundertprozentig auskennt, sollte die Kombination von Loch- und Rechts-Links-Muster vorsichtshalber vermeiden.

Davon abgesehen bin ich inzwischen mit dem Lochmustermodul äußerst zufrieden, nachdem Matthew Bragg das Programm im vergangenen Jahr nachgebessert hat. Wenn man sich genau an das hält, was im Startbildschirm zum interaktiven Stricken angezeigt wird, klappt alles bestens. Zumindest solange einem keine Maschen fallen…

Schönes für die Hände

Ein neues Paar Pulswärmer, Stulpen oder wie auch immer man solcherlei Bekleidung nennen will, wurde am Wochenende fertig:

Handstulpen Glanz und Gloria

Gestrickt nach der Anleitung “Glanz und Gloria” von Dagmar Reinschmidt, allerdings nicht aus Wollerey-Garn, sondern aus Posh Natasha Lace doppelt genommen (blaugrün) und Natasha Sock einfach (weinrot), ergänzt mit 150 Stück Toho Magatama-Perlen in Farbe silverlined Crystal. Abweichend von der Anleitung bestehen bei meiner Version die Reihen in Weinrot nur aus einer Krausrippe, um die Farben besser zu trennen. Beide Kanten wurden mit einer Reihe fester Maschen in Weinrot umhäkelt. An der Spitze habe ich zusätzlich eine Schlaufe für den Mittelfinger angehäkelt.

Hier noch ein Detailbild; die Farben sind hier zwar nicht perfekt getroffen, aber man erkennt das Muster gut:

Glanz und Gloria, Detail

Aus unerfindlichen Gründen benötigte ich zum Stricken dieser kleinen Teile mehr als zwei Wochen. Aber mit dem Ergebnis bin ich außerordentlich zufrieden. Sie sehen sehr edel aus, und dank der Mischung aus Seide und Baby-Kamelhaar wärmen sie auch gut.