Alle reden über das Wetter

Ich auch. Ich finde es momentan richtig prima, so um die 20° und mit genügend Regen. 😉 In den vergangenen Wochen war es mir viel zu warm. Als gebürtige Hanseatin bevorzuge ich gemäßigte Temperaturen, möglichst deutlich unter 30° im Schatten. Was darüber hinausgeht, grenzt für mich an Körperverletzung.

Auch zum Stricken fühle ich mich eher inspiriert, wenn es etwas kühler ist. Zur Zeit plane ich eifrig an neuen Projekten herum. Eins ist sogar schon in Arbeit, aus dem weiter unten erwähnten Baumwoll-Leinen-Gemisch. Ich schrieb, es zwei- und dreifädig verstrickt zu haben. Anscheinend verursachte die Hitze bei mir auch eine ernste Dyskalkulie, denn ich hatte mich verzählt. Tatsächlich verwendete ich es in der einen Probe dreifach und in der anderen vierfach. Als die Vierfach-Kone aufgebraucht war, ich neu spulen mußte und schon meinte, ich sei damit fertig, fiel mir glücklicherweise noch auf, daß da noch ein Fädchen fehlte, sonst hätte es leicht ein mittelgroßes Desaster gegeben. Mal schauen, wie weit ich jetzt damit komme.

Außerdem habe ich dabei gelernt, daß Bimbo, der elektrische Wollwickler, nur ungern länger als eine Stunde am Stück wickelt. Danach wird er so heiß, daß man beginnt, um seine Gesundheit zu fürchten. Vielleicht ist er auch Hanseat.

Das Waschen macht den Unterschied

Kürzlich habe ich mit einem Baumwoll-Leinen-Gemisch experimentiert, von dem ich eine ziemlich große Menge habe. Es ist zu dünn, um es einfach zu verstricken, deshalb habe ich es sowohl zwei- als auch dreifach gespult verstrickt und natürlich gewaschen — man wird ja vorsichtig.


Das Bild zeigt zwei Proben. Die kleinere besteht aus zwei Fäden, und ich habe sie im Schonwaschgang bei 30° gewaschen. Die Farben blieben unverändert, eine Art Beigemeliert. Die darunterliegende, größere Probe, dreifädig verstrickt, warf ich versuchsweise mal mit in die 60°-Wäsche. Wie bei Baumwolle und Leinen nicht anders zu erwarten, überstand sie diese “Tortur” problemlos, allerdings bleichte das Material, vermutlich infolge des stärkeren Waschmittels, etwas aus zu einem nicht ganz so lebendigen, aber dennoch sehr ansprechenden Natur-Ton.

Diese etwas dickere Probe hat mehr Substanz und Griff und dürfte sich besser für Kleidungsstücke eignen, die die Form halten sollen. Das dünnere Dingens fällt lockerer und wirkt weniger stabil.

Ich könnte mir gut vorstellen, das fertige Gestrick (was immer es einmal werden mag, noch gibt es keine konkreten Pläne) später in der Waschmaschine mit handelsüblichen Textilfarben zu behandeln, um eine größere Farbvielfalt zu erreichen.