Das sind ZWEI Paar Schuhe

Einige Arbeitskollegen aus einer anderen Abteilung treffe ich gelegentlich beim Bio-Mittagstisch. Eine Kollegin aus dieser Runde ist schwanger und entbindet voraussichtlich im August. Dass es Zwillinge werden, erwähnte sie erst vor kurzem. Wie lange sie noch arbeiten kann, ist ungewiss, weil die Schwangerschaft jetzt schon sehr anstrengend für sie ist. Da reicht die Zeit natürlich nicht für die üblichen “Ulina”-Jäckchen. Aber Babyschuhe waren machbar.

Gestrickt weitgehend nach dieser Anleitung mit der Strickmaschine, wobei ich zwei kleine Modifikationen vorgenommen habe: Zum einen habe ich das vordere, obere Teil so gestrickt, dass der Faden nicht abgeschnitten werden muss, und zum anderen habe ich die Maschen für den oberen Saum hochgehängt und dann mit langen Maschen abgekettet, um den Saum nicht von Hand nähen zu müssen. Dem hübschen Aussehen tut beides keinen Abbruch.

Erstes Paar Babyschuhe

Zweites Paar Babyschuhe

Verarbeitet habe ich pro Paar etwa 110 m Wollmeise-Reste, einmal “Iris Sibirica” mit Bändern in “Sternschnuppe” und fürs zweite Paar “Wellensittichvogelfeder” mit Bändern in (vermutlich) WD “Moses”; so genau konnte ich den Rest nicht identifizieren. Die Bindebänder sind als I-cord gestrickt, über 3 Maschen und 120 Runden.

Gute Nachrichten für die Rentenkasse

Gestern traf ich mich mit einer Bekannten, die ich übers Internet kennengelernt habe. Wir haben dasselbe Hobby. Sie ist ebenfalls begeisterte Strickerin, allerdings hat sie zur Zeit etwas anders gelagerte Interessen. Sie erwartet nämlich im April ein Baby. Und damit das Kleine nicht nur von den Großmüttern bestrickt werden muß und vor allem keine kalten Füße bekommt, sorgte ich schon mal für die Schuhe.

Babyschuhe aus Sockengarn mit I-cord-Bindebändern

Sie sind auf dem Feinstricker (4,5 mm Nadelabstand) aus einem Rest Sockengarn nach meiner eigenen Anleitung gestrickt. Die Bindebänder sind in I-cord-Manier über drei Maschen und 120 Reihen gestrickt.

“Kleinkram”

Eigentlich stricke ich mit der Maschine am liebsten große Teile. Da merkt man, wie flott es vorangeht. Um fummelige Sachen wie z.B. Fingerhandschuhe mache ich gern einen Bogen, obwohl ich auch die mittlerweile einigermaßen hinbekomme, wenn ich mich konzentriere. An solchen Kleinigkeiten wie Babyschühchen hingegen habe ich mich noch nie versucht. Aber eine Anfrage im Strickforum bewog mich, mich auch damit einmal auseinanderzusetzen.

Ich hatte gehofft, in meinem ganz gewiß nicht kleinen Anleitungsfundus für die Strickmaschine auch Babyschuhe zu finden, aber dafür gab es überhaupt nichts. Ich konnte es kaum glauben. Also analysierte ich Handstrickanleitungen und versuchte, daraus etwas Maschinengeeignetes zu machen. Und siehe da, es erwies sich als gar nicht so schwierig! Besonders freut es mich, daß das Modell, das ich schließlich entwickelte, sich auch für Einbettmaschinen eignet. Auf spezielle Muster kann man verzichten, wenn man selbstmusterndes Sockengarn verwendet.

Für alle interessierten Leser und Leserinnen gibt’s hier die Anleitung.