Vor knapp zwei Wochen brauchte ich mal wieder eine Kiste Saft. Deshalb begab ich mich zu meinem bevorzugten Getränkeshop. Es war ein kalter Vormittag, und ich trug meine fingerlosen „Autofahrer“-Handschuhe.
„Verschenk-Handschuhe“ weiterlesenSchlagwort: Handstulpen
Nochmals Lacy Leaves Mitts
Vor wenigen Tagen wurde endlich auch der zweite Lacy-Leaves-Handschuh fertig. Hier das Beweisfoto:
Das Design von Donna Druchunas finde ich sehr gelungen, abgesehen davon, dass ich, wie bereits vor zwei Wochen erwähnt, den Schaft kürzer und den Fingerbereich höher stricken würde, wenn ich diese Teilchen noch einmal produziere. Wie praxistauglich das doch recht luftige Muster ist, werde ich hoffentlich erst kommenden Herbst feststellen können. Das Alpakagarn wärmt jedenfalls ziemlich gut, obwohl es sehr fein ist.
Hier noch ein Detail-Bild, auf dem man die Perlen etwas besser erkennt:
Ich habe nicht die guten, gleichmäßigen Toho-Rocailles verarbeitet, sondern preisgünstige, aber eben unregelmäßigere no-name-Perlen, die nicht nur in der Dicke, sondern auch in der Farbe stärker variieren. Dadurch kommen sie teilweise im Gestrick nicht so gut zur Geltung.
Verbraucht habe ich für das Paar etwa 190 m (35 g) Wollerey “Peruseda3”, gestrickt mit Nadelstärke 2 mm. Diese Handschuhe sind also echte Leichtgewichte und lassen sich natürlich auch gut aus Resten oder z.B. einem 50-g-Knäuel 4fach-Sockenwolle arbeiten.
Lacy Leaves
Vor einigen Wochen hatte ich wieder einmal Lust, etwas mit Perlen zu stricken. Meine Wahl fiel auf einen Entwurf von Donna Druchunas für elegante fingerlose Handschuhe, die Lacy Leaves Mitts. Aus meinem reichhaltigen Fundus an Garn entschied ich mich für die feine Alpaka-Seiden-Mischung “Peruseda3” von der Wollerey; ein Garn, das mittlerweile nicht mehr erhältlich ist.
Beim Stricken kam ich nur langsam voran, denn um die erforderliche Maschenprobe zu erreichen, muss ich mit Nadelstärke 2 mm stricken, und das geht bei mir nicht besonders schnell. Ein Handschuh ist aber mittlerweile fertig:
Der Daumenkeil ist hier sehr raffiniert ins Muster integriert, so dass es keine wahrnehmbare Musterunterbrechnung gibt.
Die Anleitung sieht vor, die Perlen auf das Strickgarn zu fädeln und alle zehn Reihen zwischen einzelne Maschen zu schieben. So arbeite ich nicht gern. Deshalb ziehe ich die Perlen immer dann, wenn es erforderlich ist, mit Hilfe von Nadel und Faden direkt auf eine Masche und stricke sie fest ein, so dass sie nicht verrutschen können. Das ist auch schonender fürs Garn, weil man die Perlen nicht über größere Strecken ziehen muss. Es sind übrigens dunkelrote no-name-Rocailles in Größe 8. Sie sind ziemlich unregelmäßig und halten einem Vergleich mit den gleichmäßigen Toho-Perlen, die ich in anderen Projekten schon verarbeitet habe, nicht stand. Aber der Effekt ist trotzdem sehr hübsch.
Sollte ich diese Handschuhe noch einmal stricken, dann würde ich den Schaft um einen halben Mustersatz verkürzten und dafür nach dem Separieren der Daumenmaschen noch einen halben Mustersatz für die Fingerhöhe arbeiten. Dieser Bereich gerät gemäß Original-Anleitung für meinen Geschmack nämlich etwas kurz. Aber dafür wird das Handgelenk natürlich wunderbar gewärmt. Alpaka wärmt einmalig gut, selbst wenn das Garn so dünn ist wie dieses.
Noch einmal Vionette
Vorgestern zeigte ich beim Stricktreffen die Vionette-Mütze mit den dazu passenden Handstulpen, und beides fand großen Anklang.
(Danke an meine ungenannt bleiben wollende Kollegin fürs Modeln.)
Die Anleitung stammt aus der britischen Zeitschrift “Let’s Knit” und ist dort nach Registrierung kostenlos erhältlich. Das Material ist Rowan Colourspun in Farbe SH 275, gestrickt habe ich mit Nadelstärke 4,5 mm.
Hier noch ein Detailbild der fertigen Handschuhe:
Nach Fertigstellung der Handschuhe waren von meinen drei Knäueln noch etwa 65 g übrig. Dieser Rest reicht sicherlich noch für einen kleinen Rundschal. Den stricke ich nur im Lochmuster und dann so hoch, bis das Garn endgültig verbraucht ist. Damit habe ich dann endlich einmal ein Set, bei dem Mütze, Schal und Handschuhe wirklich zusammenpassen.
Bloß nicht ribbeln!
Der rechte “Vionette”-Handschuh war fast fertig, und ich probierte ihn an. Das hätte ich schon früher tun sollen, denn dann wäre mir eher aufgefallen, dass ich etwa 15 Runden tiefer einen Fehler eingestrickt hatte: Deutliche erkennbar hatte ich dort statt kraus mehrere Maschen glatt rechts gestrickt.
Als Strickerin hat man in so einem Fall mehrere Optionen. Hier eine kleine Auswahl:
– Das ist kein Fehler, das ist so gewollt.
– Fluchen, das Teil in die Ecke werfen und nie wieder anschauen.
– Fluchen, das Teil in die Ecke werfen und frühestens nach 24 Stunden wieder in die Hand nehmen.
– Das Teil aufribbeln und etwas anderes aus der Wolle stricken.
– Das Teil aufribbeln und von vorn anfangen.
– Masche für Masche 15 Runden eines in Worten beschriebenen Musters zurückstricken, um den Fehler zu beheben.
Keine dieser Optionen sagte mir zu. Ich bin auch nicht der Ribbeltyp; Ribbeln für mich die allerletzte Option und kommt dem Eingeständnis einer Niederlage gleich. Deshalb wartete ich erst einmal eine gute Stunde ab, erledigte in der Zwischenzeit andere Dinge und ließ derweil meinen Gedanken freien Lauf. Dabei wurde mir klar, dass nur eine begrenzte Maschenzahl betroffen war, genauer gesagt, sieben. Dafür 15 Runden mit Muster und Zunahmen zurückstricken? Ganz sicher nicht.
Da die betroffenen Maschen in einem ansonsten ungemusterten Bereich ohne Zu- oder Abnahmen lagen, musste es möglich sein, sie einzeln fallen zu lassen und korrekt wieder hochzuhäkeln. Das tat ich dann auch. Es war zwar etwas mühsam, weil das Garn zum Verhaken neigt und die Maschen nur mit sanfter Gewalt zur Auflösung zu bewegen waren. (Der Vorteil dabei war natürlich, dass die korrekt gestrickten Maschen keine Anstalten machten, ihren zum Fallen verdonnerten Nachbarn in die Tiefe zu folgen.) Auch war nicht immer auf Anhieb erkennbar, welcher Faden zu welcher Reihe gehörte. Aber innerhalb recht kurzer Zeit hatte ich es dann doch geschafft:
Zwar sind die Maschen noch etwas ungleichmäßig, aber das gibt sich ganz sicher in der Wäsche oder spätestens beim Tragen.
Schönes für die Hände
Ein neues Paar Pulswärmer, Stulpen oder wie auch immer man solcherlei Bekleidung nennen will, wurde am Wochenende fertig:
Gestrickt nach der Anleitung “Glanz und Gloria” von Dagmar Reinschmidt, allerdings nicht aus Wollerey-Garn, sondern aus Posh Natasha Lace doppelt genommen (blaugrün) und Natasha Sock einfach (weinrot), ergänzt mit 150 Stück Toho Magatama-Perlen in Farbe silverlined Crystal. Abweichend von der Anleitung bestehen bei meiner Version die Reihen in Weinrot nur aus einer Krausrippe, um die Farben besser zu trennen. Beide Kanten wurden mit einer Reihe fester Maschen in Weinrot umhäkelt. An der Spitze habe ich zusätzlich eine Schlaufe für den Mittelfinger angehäkelt.
Hier noch ein Detailbild; die Farben sind hier zwar nicht perfekt getroffen, aber man erkennt das Muster gut:
Aus unerfindlichen Gründen benötigte ich zum Stricken dieser kleinen Teile mehr als zwei Wochen. Aber mit dem Ergebnis bin ich außerordentlich zufrieden. Sie sehen sehr edel aus, und dank der Mischung aus Seide und Baby-Kamelhaar wärmen sie auch gut.
Armstulpen Cecilia
Je älter ich werde, desto sinnvoller finde ich Dinge, über die ich früher die Nase gerümpft oder mich lustig gemacht habe. Ein Beispiel: Pulswärmer. So etwas trugen früher alte Frauen. Inzwischen habe ich aber selbst die Erfahrung gemacht, dass extra gewärmte Handgelenke enorm zum Wohlbefinden beitragen können. Bei einem relativ dünnen Pulli wärmen sie genau da, wo es nötig ist; und wenn ein dicker Pullover zu lockere Ärmelbündchen hat, kann man sie unter dem eigentlichen Pulloverärmel tragen.
Von Birgit Freyer (Die Wolllust) stammt die Anleitung für diese Armstulpen, die ich in einer ihrer “Wundertüten” bekam. Vergangenen Monat habe ich sie gestrickt und finde sie inzwischen sehr praktisch:
Verwendet habe ich einen Rest (knapp 25 g, 100 m) Wollerey “Meline”, aber es eignen sich natürlich auch andere, dünnere Garne. Ich werde mir ganz sicher noch einige Paare stricken; Reste habe ich noch genug, und nicht nur Birgit hat für solche Zwecke viele verschiedene Anleitungen im Angebot. Geplant ist demnächst das Modell “Glanz und Gloria” von Dagmar Reinschmidt.
Noch einmal fingerlose Handschuhe
Im vergangenen Monat hatte ich das blaue Paar “Slipstream” Handschuhe fertiggestellt, das ich im Juli angefangen hatte. Weil ich danach so schön in Schwung war, startete ich umgehend mit einem zweiten Paar, diesmal passend zum Loop, der Ende Juli fertig geworden war. Und innerhalb von sechs Tagen war das Paar fertig, das so aussieht:
Verbraucht habe ich dafür ungefähr 50 g Wollmeise “100 % Merino” (von einem uralten Strang) in Farbe “Wellensittichvogelfeder” sowie 66 Perlen. Nach wie vor finde ich diese Anleitung sehr schön, sie ist abwechslungsreich zu stricken und trotzdem nicht zu schwierig. Man sollte allerdings in der Lage sein, auf irgend eine Weise zuverlässig Reihen zu zählen.
Obwohl es durchaus “meine” Farben sind, bleiben die Handschuhe und der dazugehörige Loop nicht bei mir. Sie wurden heute verschenkt. Ich könnte mir aber gut vorstellen, nach den Anleitungen von Louise Zass-Bangham nochmals so ein Set zu stricken, diesmal dann vielleicht auch mit passender Mütze.
Den Frühling herbeiwünschen
Eigentlich war ja gestern schon meteorologischer Frühlingsanfang, aber da haben sich wohl einige Wettergötter vertan. Hier schneite es gestern und heute. Deshalb habe ich mich beeilt, die gestern angefangenen fingerlosen Handschuhe (oder Stulpen) fertigzubekommen. Und es hat geklappt!
Verstrickt wurden mit Nadelstärke 5 mm etwa 50 g Noro Kureyon in Farbe 115. Man würde zwei Knäule brauchen, denn ich habe nur die roten Garnteile verwendet. Der Rest des Knäuels ist braun-oliv, das gefiel mir für diese Handschuhe nicht so gut.
Die Anleitung habe ich aus Janet Szabos Newsletter “Twists and Turns”, Ausgabe Herbst 2004. Ihren Newsletter, der vierteljährlich erscheint, habe ich erst kürzlich entdeckt und bin angenehm überrascht. Zwar sind nicht so sehr viele Modelle darin beschrieben, aber man bekommt jede Menge zusätzliche Info zum Thema Zopfmuster im weitesten Sinne.
Zehn Minuten nach der Aufnahme des Bildes fing es übrigens wieder an zu schneien. Die Stulpen gehen morgen an eine verfrorene Verwandte in der Nähe des Thüringer Waldes, die unter anderem Zeit damit verbringt, auf den eiskalten Dachböden alter Kirchen herumzukriechen. 😉 Ich hoffe, daß Murphy’s law auch diesmal funktioniert und nach dem Abschicken sowohl hier als auch in Thüringen der Frühling ausbricht.
Neulich in der Cafeteria
…berichtete meine Chefin, daß ihre 15 Monate alte Enkeltochter keine Handschuhe tragen mag. Das erinnerte mich an einen Blog-Eintrag von Beate Mieslinger, in dem sie für kleine Kinder Stulpen empfahl, die die Fingerchen frei lassen. Und so machte ich mich daran, kleine Stulpen auf der Strickmaschine zu stricken. Die Maße, die Beate angegeben hatte, nahm ich als grobe Vorlage. Statt Merinowolle verwendete ich einen Rest Sockenwolle von Opal (mit Rosa drin, für ein kleines Mädchen). Und dies ist dabei herausgekommen:
Gestrickt habe ich auf dem Feinstricker mit Doppelbett-Ergänzung.
Material: 20 g oder ein Rest 4fach-Sockengarn.
Anleitung: 58 M (je 29 links und rechts der Mitte) in Einteilung 2re 2 li mit Wickelanschlag anschlagen. MW 4/4 I, 30 R stricken. Schlitten re, auf Halten einstellen.
Die Maschen auf den Nadeln links 4 bis links 7 werden nun für den Daumenschlitz abgekettet. Dazu alle Nadeln von links 29 bis links 4 in E-Position schieben, beide Schlitten auf “Halten” stellen und erst mal nur über die Maschen rechts 29 bis links 3 stricken. Diese Nadeln in E-Position schieben. Schlitten zurück nach rechts. Die Nadeln links 4 bis links 7 von Hand locker durchstricken, einzeln abketten und die letzte Schlaufe auf die Nadel links 8 hängen. Leere Nadeln in A-Position schieben.
Die Maschen ab Nadel links 8 bis links 29 zurück in die Nadelhaken hängen und in B-Position bringen. 1 R nach links stricken, dabei darauf achten, daß sich keine ungewollten Schlingen in der Mitte des Gestricks bilden!
Schlitten links. Halteposition ausschalten. Die Nadeln, über die vorher abgekettet wurde, wieder korrekt in Arbeit schieben und 1 R nach rechts stricken. Die vorher leeren Nadeln haben je eine Schlaufe gefangen. Diese Schlaufen mit der Umhängenadel so verdrehen, daß ein Wickelanschlag entsteht (halbe Drehung). Achtung, alle Wicklungen müssen in dieselbe Richtung gehen! Umwickelte Nadeln in E-Position schieben, damit sie sauber abstricken, und weiterstricken. Diese Nadeln in den nächsten Reihen wieder in E-Position schieben, damit sie richtig abstricken. Weiterstricken bis RZ 45, dann MW auf 9/8 stellen, 1 R stricken und alle M abketten.
Rechte Stulpe ebenso, jedoch den Daumenschlitz über die Nadeln rechts 7 bis rechts 4 arbeiten. Die Nähte im Matratzenstich schließen.
Band: Linke Stulpe an der Naht in 4 Nadeln einhängen. Einbett-Abstreifer montieren, MW 3, rechte Part-Taste drücken. Über 4 Nadeln 232 Runden (bis RZ 464) für die Schnur in I-cord-Technik stricken. Rechte Stulpe an der Naht zu den 4 M dazuhängen, MW 7, 1 R drüberstricken und abketten. Fäden vernähen.