Stilvoll stricken

Heute traf das Buch “Stilvoll stricken” von Annette Danielsen bei mir ein. Es ist eine sehr schön gestaltete Sammlung von 16 Strickanleitungen, nach Jahreszeiten geordnet. Insgesamt sind acht Pullover, fünf Jacken, ein Rock, ein Set aus Schal und Mütze sowie die Anleitung für verschieden gemusterte Schals in Double-Face-Technik enthalten. Drei der Modelle sind für Männer gedacht. Alle Teile sind in sanften, zurückhaltenden Farben aus Isager-Wolle gestrickt, teilweise mehrfädig, weil die Isager-Garne sehr dünn sind.

Stilvoll stricken, Cover

Obwohl sowohl die Aufmachung als auch die gezeigten Modelle sehr schön sind, habe ich einiges zu kritisieren.
Schade finde ich, dass alle Modelle ohne Inhalt fotografiert sind; man kann also nicht so recht erkennen, wie die Proportionen an einem Menschen aussehen. Die angegebenen Maße beschränken sich auf Oberweite, Gesamtlänge und Ärmellänge. Das Buch enthält keine einzige Schemazeichnung, es gibt weder Schnittübersichten noch Diagramme. Alle Muster sind sehr detailliert und ausführlich in umfangreichen Textwüsten beschrieben, siehe Bild.

Stilvoll stricken, Beispielseite

Ich befürchte zwar, dass ich in einem Zopfmuster über zwölf Reihen, in dem nahezu jede Masche einzeln beschrieben ist, früher oder später die Orientierung verliere. Vielleicht ist es für manche Strickerinnen aber wirklich einfacher, einer wortreichen Beschreibung zu folgen, als eine Schemazeichnung in Gestricktes umzusetzen. Ich hoffe nur, dass dieses Beispiel nicht Schule macht und sich andere Designer die Mühe machen, gelegentlich doch mal das eine oder andere Diagramm zu spendieren.

Tempest

Die Jacke ist fertig zusammengenäht, gewaschen, mit Knöpfen versehen und passt. Sie ist sehr körpernah, aber das sieht erstaunlicherweise gut aus. Die Knöpfe sind übrigens in Wirklichkeit dunkler als auf dem Foto, sie haben fast denselben Farbton wie die dunkelgrünen Streifen. Sie irisieren jedoch und wirken deshalb heller. Die Anleitung gibt’s bei Knitty. Das Material ist ca. 230 g Wollmeise 100% Merino in Farbe Pesto und 150 g Filatura di Crosa “Maxime Print” in Farbe 5120.

Tempest Jacke/cardigan

The cardigan is sewn together, laundered, buttoned, and it fits. It is rather tight fitting, but it looks surprisingly good. By the way, the buttons are in reality darker than on the photo. Their colour is almost the same as the dark green stripes. But as they are a bit iridescent, they appear lighter. The instruction is available at Knitty’s. The cardi is made of about 230 g Wollmeise 100% Merino in colour Pesto and 150 g Filatura di Crosa “Maxime Print” in colour 5120.

Eilig stürmt es weiter – Rushing forward with Tempest

Endspurt ist angesagt. Heute habe ich den zweiten Ärmel für die Jacke “Tempest” beendet. Zum Glück habe ich daran gedacht, im zweiten Ärmel das streifenbildende Garn mit derselben Farbe anzufangen wie beim ersten. Es sieht dann doch etwas gleichmäßiger aus. Auch bei den Vorderteilen (siehe Bild) finde ich das ganz angenehm. Übrigens habe ich nicht nach jedem Streifen den Faden abgeschnitten, sondern ihn locker an der Seite hochgeführt, bis er das nächste Mal benötigt wurde. Die hochgezogenen Fäden werden beim Zusammennähen mit aufgefasst und verschwinden damit in der Naht.
Der Verbrauch: 225 g Wollmeise 100% Merino in Farbe Pesto, 150 g (davon 8 g Rest) Filatura di Crosa “Maxime Print” in Farbe 5120.

Tempest Jacke/cardigan

It’s time for the final spurt. Today I finished the second sleeve for the “Tempest” cardigan. Fortunately, I remembered to start the self-striping yarn with the same colour as in the first sleeve. This gives a more even look. I did the same for the fronts (see image) and like the result. By the way, I did not cut the yarn after every stripe. Instead, I carried it up until it was time to use it again. The threads along the sides are caught in the mattress stitch seams.
I needed: 225 grams of Wollmeise 100% Merino in colour Pesto, 150 grams (8 grams left) of Filatura di Crosa “Maxime print” in colour 5120.

Die verstrickte Dienstagsfrage 16/2010

Das Wollschaf fragt:
Was strickt ihr am Liebsten.
Ändert sich eure Vorliebe von Zeit zu Zeit, oder habt ihr absolute Strick-Favoriten, wie z.B. Socken oder so?
Wovon ist es abhängig, was ihr gerne strickt?
Gibt es Zeiten, in denen ihr überhaupt nicht strickt, und warum?
Herzlichen Dank an Angi für die heutige Frage!

Meine Strickvorlieben sind seit Jahren weitgehend unverändert. Am liebsten stricke ich Pullover und Jacken, und zwar vorwiegend aus hochwertiger Wolle. Früher strickte ich auch Kleider, aber seit langem trage ich keine mehr. (Die letzten zwölf Jahre habe ich in diversen Städten mit reichlich pittoreskem Kopfsteinpflaster gelebt, da gewöhnt man sich elegante Kleidung und dazu passendes Schuhwerk im Interesse heiler Knöchel schnell ab.) Kleine Teile wie Socken oder Handschuhe stricke ich, wenn sie gebraucht werden, aber sie machen mir nicht soviel Spaß. Tücher sind auch nicht so mein Ding. Ich kann’s, wenn’s sein muss, aber richtige Kleidungsstücke mag ich lieber.
Einige Zeit (etwa von 1987 bis 2000) habe ich nur mit Maschine gestrickt, aber seit ungefähr zehn Jahren finde ich auch wieder Gefallen am Handstricken.
Wenn ich überhaupt nicht stricken kann, z.B. weil die Zeit dazu fehlt, werde ich depressiv. Ich brauche ein kreatives Ventil. Stricken hilft mir über schwierige Zeiten und Situationen hinweg; es gibt mir das Gefühl, trotz aller Widrigkeiten noch etwas Brauchbares zustande zu bringen.

Sturm im Eiltempo – Tempest in a Rush

“Tempest” (auf Deutsch Unwetter oder Sturm) ist eine schlichte gestreifte Jacke aus der “Knitty”. Ich mag Grün, ich habe diverse grüne Garne, und ich habe wenig Zeit. Was liegt also näher, als diese Jacke ganz schnell auf der Strickmaschine anzufertigen?
Vor allem wollte ich gern das grün gestreifte Filatura di Crosa “Maxime Print” verwenden, das ich bei Martina Schimbachs Advents-Preisrätsel gewonnen hatte. 200 g waren aber etwas zu wenig für ein Kleidungsstück. Deshalb kombinierte ich das Garn ganz mutig mit Wollmeise-Merinowolle in der Farbe Pesto. Das dunkle Grün bietet dem heller gestreiften Garn einen schönen Hintergrund.
Weil mir die Maschenprobe in der Anleitung zu labberig war, verstricke ich das Garn mit 27 Maschen auf 10 cm statt 20. Das ergibt ein ausreichend festes, aber nicht steifes Gestrick. Die Säume, die für den unteren Rand vorgesehen waren, finde ich ziemlich seltsam. Meine Jacke wird deshalb ein mit paar Krausreihen eingefasst. Und weil ich gerade am Ändern bin, werden bei meiner Jacke die Knöpfe auch etwas gleichmäßiger verteilt.
Angefangen habe ich vergangenen Mittwoch mit der Maschenprobe und den Berechnungen. Inzwischen sind Rücken- und Vorderteile fertig, es fehlen noch die Ärmel, und dann müssen noch die Hauptnähte geschlossen werden.

Tempest, Filatura di Crosa Maxime Print und Wollmeise Farbe Pesto

“Tempest” is a rather plain striped cardigan from “Knitty”. I like green, I own several green yarns, and I’m pinched for time. What could be more natural than knitting this cardi quickly on the knitting machine?
First of all I wanted to use the green striped Filatura di Crosa “Maxime Print”, that I had won in Martina Schimbach’s advent competition. As 200 grams are not enough for an adult’s garment, I dared to combine it with Wollmeise 100% merino yarn in colour Pesto. The darker solid green provides a lovely background for the lighter stripy yarn.
As the gauge in the instructions is too flimsy for my taste, I made a swatch with 27 stitches per 10 cm instead of 20. This makes for a sufficiently firm, but not rigid fabric. I found the hems at the bottom of the garment rather strange. My cardigan is bordered with some garter stitch rows. And as I’m in the mood of modifying, I’m going to redistribute the buttons more evenly.
I started last Wednesday with swatching and calculating. Meanwhile back and fronts are finished, the sleeves are still missing, and then the long seams must be sewn.

Die verstrickte Dienstagsfrage 15/2010

Das Wollschaf hat diesmal eine Frage von mir:
Welches ist das älteste Garn, das Ihr unverstrickt zuhause liegen habt? Mögt Ihr es mal zeigen? Wisst Ihr noch, wann, wo und für welches Projekt Ihr es mal gekauft habt?

Hüstel. Soweit ich es ermitteln kann, ist das älteste Garn meines Vorrats etwa Ende der 1980er Jahre in meinen Besitz geraten, also vor gut zwanzig Jahren. Und nein, es sind keine Motten dran gegangen. Es handelt sich um Esslinger (bevor sie mit Schoeller fusionierten) “Angora Princess” in drei verschiedenen Beige-Braun-Tönen. Das war eine ganz feine Qualität, 80 % Angora und 20 % Lammwolle. Sofern ich mich nicht verzählt habe, sind es jeweils 200 g, 950 Meter. Und gekauft habe ich sie aus drei Gründen:
a) weil sie herabgesetzt waren,
b) weil ich Angora liebe, trotz des Gefussels, und
c) weil es “meine” Farben sind.

Angora Princess, zwanzig Jahre alt

Dass sie nie verstrickt wurden, liegt daran, dass mir kein Projekt über den Weg lief, dessen sie mir würdig erschienen. Ich sollte mich aber langsam mal ihrer annehmen, auch wenn Angora derzeit nicht besonders modisch ist. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich aber kürzlich in irgend einer Strickzeitschrift tatsächlich Anleitungen für kuschelige, angorahaltige Garne gesehen. Es scheint doch alles wieder in Mode zu kommen, wenn man nur lange genug wartet.

Sommerlich – Summery

Das frühlingshaft milde Wetter der vergangenen Tage hat mich motiviert, endlich diesen Pulli fertigzustellen. Er ist mit der Strickmaschine (Brother KH 965) gestrickt aus 450 g Stahlsche Wolle “Lambada”, 55 % Baumwolle, 45 % Viskose, 110 m Lauflänge auf 50 g. Vor neun Jahren hatte ich dieses Garn gekauft. Es ist nicht sehr elastisch, hat aber einen schönen Fall und ist gut geeignet für so ein Top. Entworfen habe ich es übrigens selbst. Man kann dieses Modell solo tragen, wenn es sehr warm ist, und an kühleren Tagen als Pullunder über einem Shirt. Das Lochmuster ist Nr. 134 aus Brother Stitchworld, das Rippenmuster im oberen Bereich ist aus dem Lochmuster abgeleitet. Alle Blenden sind kraus gestrickt.
Die Vollendung hat sich lange hingezogen, weil ich mir nicht notiert hatte, mit welcher Maschenweite ich das Rippenmuster im oberen Bereich gestrickt hatte. Letztlich blieb mir nichts anderes übrig, als eine neue Maschenprobe im Rippenmuster zu machen und die Maschen und Reihen neu zu berechnen. Also, seid klüger als ich und notiert Euch immer alle Einzelheiten.

sommerliches Top, summery top, Stahlsche Wolle Lambada

The recent warm and springlike weather inspired me to finally finish this top. It was made on my Brother KH 965 knitting machine from 450 g Stahlsche Wolle “Lambada”, 55% cotton, 45% viscose, 110m per 50g. I bought the yarn nine years ago. It has hardly any elasticity, but drapes nicely and is well suited for such a garment. I designed this myself, by the way. It can be worn on its own on a hot day or with a shirt underneath when it’s cooler. The lace pattern is no. 134 from Brother Stitchworld, and the rib pattern in the upper area is derived from the lace pattern. All bands are done in garter stitch.
Knitting it took very long because I had not made a note on the tension setting for the rib pattern. Ultimately I had to do another tension swatch and recalculate stitches and rows accordingly. So, be smarter than I was, and note down every little detail.

Fortschritt – Progress

Mein Feierabendgestrick ist die Jacke “Vivian”. Langsam aber sicher komme ich voran. Das Leibteil ist bis zu den Achseln fertig, der erste Ärmel ist angefangen. Es macht Spaß, diese Jacke zu stricken, denn das Muster ist leicht zu merken, obwohl es kompliziert aussieht.

Vivian, Leibteil/body

Vivian, linker Arm/left sleeve

The “Vivian” jacket is my leisure time knitting. My progress is slow but steady. The body is finished up to the armpits, the first sleeve is in progress. Knitting this garment is fun because the pattern is easy to memorize although it looks complicated.

Saiblingsröllchen überbacken

Dies ist ein fastentaugliches Fischgericht, das allerdings nicht gerade durch Kalorienmangel auffällt. Das Original wird mit Lachs zubereitet und stammt aus dem Buch “Schlemmen hinter Klostermauern”. Da ich Saiblinge vorbestellt hatte, disponierte ich entsprechend um.
Gedacht sind die Röllchen laut Kochbuch als Zwischengericht. Kein Wunder, dass die Mönche im Mittelalter so dick waren. Die hier genannte Menge ergibt als Hauptgericht drei Portionen, als üppige Vorspeise vier bis sechs. Als Zwischengericht (z.B. bei vier bis fünf Gängen) würde ich ein Röllchen pro Person servieren.

Saiblingsröllchen überbacken

Pfannkuchen:
100 g Mehl
2 Esslöffel zerlassene Butter
8 Esslöffel warme Milch
2 große Eier
Salz
Wasser nach Bedarf
Butterschmalz zum Backen

Fisch und Farce:
350 g Saiblings- oder Lachsfilet (oder zwei ganze Saiblinge, je 300-350 g)
1/8 l Madeira (beim Lachs), Vermouth oder Weißwein (beim Saibling)
Salz, Pfeffer, Lorbeerblatt, Koriander, Senfkörner
Wasser
100 g Sahne
reichlich Thymian
Salz, Pfeffer

Sauce und zum Überbacken:
25 g Butter
25 g Mehl
1/4 l Fischsud
1/8 l Sahne
etwas Weißwein
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
50 g geriebener Käse
50 g Butterflöckchen

Aus den Zutaten für die Pfannkuchen einen Crêpe-Teig zubereiten und so viel Wasser hinzugeben, dass er nicht zu dickflüssig ist. Mindestens eine halbe Stunde quellen lassen.

In der Zwischenzeit die ganzen Fische waschen (Filets nur trockentupfen) und die Zutaten für den Fischsud, mit Wasser so weit ergänzt, dass der Fisch gerade eben bedeckt ist, aufkochen. Temperatur herunterstellen, Fisch einlegen und leise siedend garen. Bei Filet dauert das nur wenige Minuten, ganze Fische benötigen 10-20 Minuten, je nach Größe. Wenn ganze Fische etwas zu lange garen, ist das bei diesem Gericht keine Katastrophe. Fisch aus dem Sud heben und etwas abkühlen lassen, damit man sich beim Zerlegen nicht die Finger verbrennt.

Aus dem Pfannkuchenteig in heißem Butterschmalz nacheinander 8-12 kleine dünne Crêpes backen (fertiger Durchmesser etwa 15 cm) und auf Küchenpapier abfetten lassen.
Den Fisch ggf. von Haut und Gräten befreien, kräftig mit Thymian, Salz und Pfeffer würzen und mit der Sahne pürieren. Das Fischpüree auf die Crêpes streichen, sie aufrollen und in eine gefettete Form legen.
Die Butter erhitzen und das Mehl darin anschwitzen, ohne dass es braun wird. Mit Fischsud ablöschen und ein paar Minuten durchkochen lassen. Sahne und einen Schuß Weißwein hinzugeben, mit Salz, Pfeffer und etwas Muskatnuss abschmecken. Die Sauce über die Pfannkuchenröllchen verteilen, geriebenen Käse darüberstreuen und mit Butterflöckchen belegen.
Im Backofen bei 190°C etwa 20 Minuten überbacken. Möglichst heiß servieren.

Dieses Gericht ist zwar etwas aufwendig in der Herstellung, lässt sich dafür aber gut vorbereiten. Die Pfannkuchen kann man am Vortag backen, und auch die Röllchen selbst kann man schon einige Zeit vor dem Essen fertigstellen. Man schiebt sie 20 Minuten vor dem Verzehr in den Ofen. Zusätzlicher Bonus: Die Röllchen sind kindertauglich, weil keine Gräten mehr im Fisch sind (jedenfalls wenn die Köchin sorgfältig gearbeitet hat).

Es sind doch nur vier Tage – It’s only four days!

Zu meiner Entschuldigung füge ich an, dass auch viele Sachen dabei sind, die erst in der kommenden Woche benötigt werden. Ich kaufte sie schon heute, weil ich sowieso mit dem Auto unterwegs war.
Und ja, es ist kein einziges Osterei dabei. Wenn ich überhaupt welche kaufen, dann kommende Woche, wenn sie heruntergesetzt sind. 😉

Kassenzettel, sales check

In excuse, I add that several of these items are needed for the following week. I bought them today because I went by car anyway, so it was convenient.
And you are right, no easter egg in sight. If I buy some at all, I’ll wait till next week when they are at a discount. 😉