Die verstrickte Dienstagsfrage 38/2012

Das Wollschaf fragt diesmal:
Welche Erfahrungen habt Ihr mit verschiedenen Strick- und Häkelnadel-Materialien gemacht? Also Alu, Plastik, Bambus, Holz (KnitPro), Edelholz (wie Rosenholz, Veilchenholz oder Ebenholz), Bein (antik natürlich).
Welche würdet Ihr empfehlen, welche nicht und warum?
Ich selbst kann Alu/Metall nicht vertragen. KnitPro sind z.T. mörderisch spitz und sie brechen recht schnell. Plastik mag ich eigentlich gar nicht.
Vielen Dank an Lilly Landfein für die heutige Frage!

Nun ja, wer kein Metall verträgt, Plastik nicht mag und Holz zu spitz findet, dem bleibt eigentlich nur, sich ein anderes Hobby zu suchen als ausgerechnet Stricken. 🙂 Alternativ wird man zum Nadeljunkie und Material-Hopper und kauft sich immer die neueste Nadelsau, die gerade durchs virtuelle Strickdorf getrieben wird.
Da gab es ja vor nicht allzu langer Zeit großes Getöse um die viereckigen namens Cubics. Nun bestehen die ja aus Holz, was die Fragestellerin nicht schätzt. Aber vielleicht sind sie ja allein von der exotischen Haptik her einen Versuch wert und auch weniger spitz?
Dann waren welche aus Käse im Angebot. Oh, sorry, Kasein hieß das Zeug. Ziemlich empfindlich, muss vor Gebrauch gewässert werden und verträgt keine Sonne, scheint also eine Art Kreuzung zwischen Römertopf und Vampir zu sein. Aber vielleicht ist es ja genau das Richtige für empfindliche Finger.
Der neueste Werkstoff ist wohl Karbon; was für Flugzeuge gut ist, kann für Stricknadeln nicht schlecht sein. Zwar gab es mit den ersten Exemplaren Probleme, weil das Material von Natur aus dazu tendiert, parallel zur Faser zu zerfransen. Aber mit noch etwas mehr High-tech bekommt man das sicher in den Griff.
Etwas länger schon sind Nadeln aus Glas erhältlich. Vermutlich ist das aber nichts für Leute, die öfter mal etwas fallen lassen.
Da ich die oben genannten Produkte weder besitze noch jemals verwendet habe, kann ich zur Brauchbarkeit nichts sagen. Ich bin nicht anspruchsvoll; meine persönlichen Lieblingsnadeln sind meine gut eingestrickten alten Metallnadeln sowie bei Bedarf nachgekaufte normale Addi Rundstricknadeln mit dünnem Seil und schlanker Spitze. Bei Nadelspielen nehme ich gern Bambus, weil dieses Material nicht so rutschig ist.
Mit Stricknadeln verhält es sich ansonsten ähnlich wie mit Autos: Man muss seinen Lieblingstyp selbst herausfinden, indem man “probestrickt”. Und nicht immer ist das teuerste oder exklusivste Modell auch das, womit man am besten zurecht kommt. Optimal für einen selbst ist übrigens auch nicht immer das, wofür die meisten anderen schwärmen.

3 Gedanken zu „Die verstrickte Dienstagsfrage 38/2012“

  1. Ich stricke seit meinem Geburtstag auf den Designholznadeln von Lana Grossa. Herrlich! Da sieht schon gleich das Strickzeug edler aus. Allerdings braucht der Übergang zwischen Nadel und Seil ein bisschen Nachhilfe beim Schieben. Trotzdem: Viel besser als mit Metall!

  2. @Angela, vielen Dank für das Lob. 🙂

    @Anja: Mich würde es wahnsinnig machen, wenn die Nadeln ständig Anschub brauchen. Aber natürlich soll jeder nach seiner Façon glücklich werden, und manchen Menschen ist eben edles Design wichtiger als schlichte Funktionalität. Ich wünsche Dir viel Freude mit Deinem neuen Spielzeug.

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