Wolle zum Anfassen und Stricken 3.0

Gestern fand in den Räumen von Makerist in Berlin ein Strickblogger-Treffen statt, zu dem außer Makerist der OZ-Verlag und die Firma Prym eingeladen hatten. Und ja, ich war auch unter den Eingeladenen und möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für den schönen Abend bedanken, der mir die Gelegenheit gab, viele Neuheiten anzuschauen und auszuprobieren.

Fürs leibliche Wohl war gesorgt durch ein leckeres kaltes Büfett sowie Getränke aller Art.

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Der OZ-Verlag hatte aktuelle Zeitschriften und Bücher aus seinem Programm bereitgelegt. Noch aufregender aber war die Auswahl an Handstrickgarnen, die in diesem Herbst auf den Markt kommen und die wir bestaunen, befühlen und testen durften:

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Und damit es mit dem Testen auch funktionierte, wurde uns die neue Stricknadel vorgestellt, die die Firma Prym (die übrigens 1530 gegründet wurde, wie ich dort erfuhr, und nein, das ist kein Tippfehler!) entwickelt hat: Die Prym Ergonomics. Sie ist erst ab dem kommenden Winter erhältlich, aber ich habe nun schon ein Probe-Exemplar erhalten und ausprobiert. Ich hoffe, man kann es auf dem Foto erkennen:

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Die Spitzen sind nicht spitz, sondern haben vorn eine kleine Verdickung. Die soll verhindern, dass Maschen ungewollt von der Nadel rutschen. Ich könnte mir vorstellen, dass das besonders hilfreich ist für Anfänger, bei denen die Maschen ja gern ein Eigenleben entwickeln. Die Nadeln bestehen aus einem sehr leichten Kunststoff, der etwas flexibel ist. „Wabbelige“ Nadeln mag ich eigentlich nicht, aber mit diesem Material kam ich sofort gut zurecht.

Ausprobiert habe ich eine Rundstricknadel, da ich sperrige Jackenstricknadeln nicht so mag. Die Rundnadel hat hinter der Kugelspitze die jeweilige Stärke, danach verjüngt sie sich etwas und bekommt einen leicht dreieckigen Querschnitt. Das Seil, das die Nadelspitzen verbindet, ist aus Stahl, sehr dünn, sehr glatt und verdreht sich überhaupt nicht – ein Träumchen! Die Maschen rutschen wie von selbst darüber.

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Ich habe verschiedene Garne und Stricktechniken getestet und finde, dass sich die Nadel – wie zu erwarten – nicht für alles gleichermaßen gut eignet. Hervorragend lassen sich damit Rechts-links-Muster stricken. Locker gedrehte Garne, die man mit einer eher spitzen Nadel gern mal „aufspießt“, sind mit der Kugelspitze bestens zu verarbeiten. Die geht nämlich glatt durch die Masche und nicht durch den Faden. Besonders deutlich merkte ich das, als ich das neue Bouclégarn „Limba“ von GGH testete. Eine scharfe Spitze hätte sich wahrscheinlich in jedem Bouclé-Kringel verfangen; die Prym-Nadel machte das Stricken wirklich einfacher.

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Nicht verschweigen will ich, dass die Nadel kein Allround-Genie ist. Ich testete ein Lochmuster damit, und dabei wäre eine schärfere Spitze hilfreicher. Noch schwieriger war es, ein Zopfmuster ohne Hilfsnadel zu stricken: Die Kugelspitze findet nicht so einfach den Weg in die frei schwebenden Maschen; man muss mehr aufpassen und strickt solche Muster weniger entspannt.

Wer aber flott Rechts-links-Muster oder große, schwere Teile wie eine Decke stricken möchte, der ist mit diesen Nadeln gut bedient. Ich bin keine rekordverdächtige Schnellstrickerin, aber mehrere Probeläppchen hatte ich schnell fertig.

Gut, dass man während des Strickens auch reden kann, denn die Gelegenheit, mit anderen aus der ganzen Republik Strickerinnen persönlich in Kontakt zu kommen, ergibt sich ja nicht so oft. Es hat mir großen Spaß gemacht, mich mit den anderen Strickbloggerinnen auszutauschen. Am Ende gab es noch eine Tasche mit Goodies zum Mitnehmen, und sicherlich hat jede der Teilnehmerinnen sie noch mit einigen Versuchs-Knäueln aus der großen Auswahl ergänzt. Ich jedenfalls habe mir zwei Probeknäuel von Ito und von Schoppel mitgenommen, weil ich diese Fabrikate noch nie verarbeitet habe. Ich freue mich schon aufs Ausprobieren.

Nochmals ganz herzlichen Dank an Hedi und ihre Mannschaft von Prym, an Amber und ihr Team von Makerist und an die netten Mädels vom OZ-Verlag. Es war toll!

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