Lady in Black

Die Tochter meiner Arbeitskollegin hat sich hoffentlich über dieses Outfit gefreut. 🙂

Barbie-Outfit aus einem Rest Sockenwolle (Regia Stretch)

Verarbeitet wurde ein Rest Regia Stretch in “gedämpftem Agentur-Grau” (was bei normalen Leuten schlichtweg Schwarz heißt). Damit man wenigstens ein kleines bißchen erkennen kann, um was es geht, habe ich das Bild an den entscheidenden Stellen etwas aufgehellt. Rock und Top sind an der Strickmaschine im Rippenmuster gestrickt, die Tasche ist gehäkelt.

Putztausend!

Keine Ahnung, ob mein frankophoner Kollege V. hier mitliest, vermutlich eher nicht, aber das iberische Schäfchen, das zu meiner Stammleserschaft zählt, wird ihn sicherlich auf diesen Beitrag aufmerksam machen. 😉
Also: In Sachen Glas-Teekanne mit braun belegter Tülle helfen eine dünne Flaschenbürste aus dem Drogeriemarkt und etwas Zitronensaft. Ja, Zitronensaft ist ziemlich aggressiv, und ich würde ihn nicht für alles verwenden, aber an normalem Haushaltsglas richtet er keinen Schaden an. Er löst nahezu im Handumdrehen den braunen Belag, und mit dem Flaschenbürstchen kommt man in die Tülle, um sie von innen zu schrubben.
Die ausgepreßte, gewendete Zitronenhälfte kann man dann noch gut verwenden, um winklige Teile an der Kanne (z.B. da, wo der Henkel ansetzt oder der Deckel aufliegt) von Tee-Ablagerungen zu befreien. Einfach drüberreiben, funktioniert wie ein Schwämmchen.

Das Märchen von den zwei Rundstricknadeln

Alle paar Monate hat irgendwo irgendjemand das Problem, ein großes Strickstück wie einen Poncho oder einen Raglan-von-oben nicht mehr auf die durchschnittliche Rundstricknadel zu bekommen. Ab 300 Maschen wird’s unbequem mit einem Meter Nadel, bei dickem Garn noch früher.
Unweigerlich kommt dann von einer wohlmeinenden Helferin der Tipp, es doch statt mit einer mit ZWEI Rundstricknadeln zu versuchen. Klingt logisch. Bringt aber nichts, wie ich sogleich beweisen werde:

Man beginnt die Maschen von der übervollen ersten auf die zweite Rundstricknadel abzustricken. Wenn man die Reihe oder Runde beendet hat, ist die erste Nadel leer und dafür die zweite übervoll. Die Maschen können nicht wie bei einer einzigen, langen Nadel von der einen Nadelspitze zur anderen rutschen, weil die Nadeln nicht miteinander verbunden sind. Also strickt man von der einen zu kurzen auf die andere zu kurze Nadel und hat keinen Vorteil durch die Verwendung zweier Nadeln.

Was hier aber hilft, ist das Prinzip Nadelspiel. Bei einem Nadelspiel werden alle Maschen mehr oder weniger gleichmäßig auf drei oder vier Nadeln verteilt und eine zusätzliche Nadel wird zum Abstricken verwendet. Auf diese Weise läßt sich das Poncho-RVO-Riesenstrickstück-Problem fabelhaft mit drei Rundstricknadeln lösen: Auf zwei Nadeln kommt jeweils die Hälfte der Maschen, mit der dritten Nadel wird gestrickt. Und wenn zwei Nadeln nicht mehr ausreichen, kann man das Ensemble beliebig erweitern.

Nur die Geschichte von den zwei Rundstricknadeln, die ist eben doch ein Märchen. 😉

Sabrina Ausgabe 06/2006

Bäh. Weitgehend schauerlich.
Mich würde interessieren, was für eine Zielgruppe die Redaktion sich für ihre Modelle vorstellt. Brazilia-Querstreifen wie im Modell 30 für Größe 44 — au weia! Luftig und leicht? Selbst am gertenschlanken Model sieht dieser Pulli aus, als sei ein amoklaufender Graffiti-Sprayer dem Michelin-Männchen begegnet.
Und die Bikinis haben anscheinend einen so grauenhaften Sitz, daß man sie vorsichtshalber gar nicht richtig abbildet.
Einige Designs (1, 22, 23) erinnern mich fatal an Häkeltischdecken und Kelim-Sofakissen aus den 70ern. Aber das ist sicherlich beabsichtigt. Es soll ja niemanden gut kleiden, es soll nur irgendwie (ja, wie?) “cool” oder so aussehen…

Nachahmungstrieb

Manchmal brauche ich eine Weile, um mich zu entscheiden, was als nächstes gestrickt wird.
Das Modell, das ich derzeit in Arbeit habe, habe ich abgeguckt bei Michaela (Eintrag vom 18.04.). Die Stricktechnik finde ich spannend, aber das wäre für mich noch kein Grund, eine Jacke in dieser Art zu stricken. Mir geht es vor allem darum, mit den betonten senkrechten Linien ein kleidsames Muster zu erzeugen.
Da mir die Zipfel am Original-Modell nicht so gut gefallen, habe ich sie weggelassen. Der halbe Jackenkörper (ohne Ärmel) ist mittlerweile fertig und sieht so aus:

“Squares squared” abgewandelt, halbes Leibteil

Als Material habe ich mir etwas Feines ausgesucht: Noro Cash Iroha in Grün und Noro Silk Garden in Regenbogenfarben. Allerdings ist das Stricken mit einer normal “langen” Rundstricknadel keine reine Freude. Die hiesigen Fachgeschäfte führen leider nur maximal 100 cm lange Nadeln. Bei nächster Gelegenheit wird deshalb eine extra lange Nadel online bestellt.

Die nicht gescheiterte Hoffnung

“Hope” ist fertig, paßt und sieht gut aus. Nicht nur an Mrs. Double, die wieder fürs Foto herhalten mußte, sondern auch an mir.
Den Originalschnitt habe ich um 10 cm verlängert, weil ich 51 cm für eine Person meines Alters und meiner Figur doch arg kurz finde, und was an Taillierung dran war, habe ich weggelassen. Das Muster zieht sich auch so etwas zusammen.
Wie ich an anderer Stelle schon erwähnte, war die Anleitung in Sachen Schulterschrägung und Halsausschnitt mehr als miserabel, das habe ich mir für meine Zwecke angepaßt. Die Ärmel hingegen konnte ich genau nach Anleitung stricken, sie ließen sich problemlos einnähen und haben auch genau die richtige Länge für mich.

“Hope” aus Rowan All Seasons Cotton in Dunkelgrün

Gebraucht habe ich 700 g Rowan “All Seasons Cotton” in Farbe Safari, einem dunklen Grün. Das Garn ist schön weich und trägt sich angenehm. Blöd ist nur, daß nun noch 300 g davon übrig sind.

Für alle, die ungern zusammennähen und ausarbeiten, hätte ich übrigens noch einen Tipp: Wartet mit der Ausarbeitung nicht erst, bis alle Teile fertig sind! Sobald Vorder- und Rückenteil gestrickt sind, kann man in den meisten Fällen schon mal die Schulternähte schließen und die Halsblende anstricken. Damit hat man einen dicken Brocken bereits im Vorfeld erledigt. Danach ist das Stricken der Ärmel beinahe ein Kinderspiel, und die restlichen Nähte hat man auch schnell geschlossen.

Spargel mal anders

Wer Spargel nicht immer nur auf herkömmliche Weise, mit Hollandaise, Kartoffeln und Schinken, essen will, mag vielleicht mal dieses Rezept für Spargel-Quiche ausprobieren. Um es etwas “abzumagern”, habe ich Hefeteig anstelle von Mürbeteig genommen.

Für eine Quiche-Form von 24 cm Durchmesser.
Für den Teig:
200 g Mehl, 1 Tütchen Trockenhefe, 1 TL Zucker, Salz, 1/8 warmes Wasser, ein Schuß Öl.
Für die Füllung:
500 g weißer Spargel (etwa 8 Stangen), Salz, 1 Bund Basilikum, 2 Eier, 100 ml Schlagsahne, 100 g Schafskäse, Tabascosauce, frisch geriebene Muskatnuß, frisch gemahlener weißer Pfeffer.

Hefeteig zubereiten, gut durchkneten, gehen lassen, bis er sich fast verdoppelt hat, nochmals durchkneten und die gefettete Quiche-Form damit auslegen. Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen, nochmals gehen lassen.
In der Zwischenzeit den Spargel schälen, am oberen Ende die Köpfe etwa 10 cm weit abschneiden, restliche Stangen in kleinere Stücke schneiden. In 1/8 l Wasser mit etwas Salz 8 Min. vorgaren.
Die langen Stangen mit dem Kopf zur Mitte auf dem Hefeteig anordnen, die kleineren Abschnitte dazwischen verteilen.
Für den Guß das Basilikum waschen und trockentupfen. Die Blätter zusammen mit den Eiern, der Sahne und dem Schafskäse mit dem Mixstab pürieren, kräftig mit Muskat, Tabasco und Pfeffer würzen, ggf. salzen (hängt davon ab, wie salzig der Käse ist).
Den Guß über die Spargelstücke geben und die Quiche im vorgeheizten Ofen (Umluft 175°) eine halbe Stunde backen.

Spargelquiche

Dazu schmeckt ein trockener Silvaner. 😉

Echte Männer

…können nicht nur Mandeln mit der Küchenmaschine reiben, sie schaffen es auch spielend, das Ergebnis in “fein” und “grob” zu separieren:

Mandeln, grob und fein gemahlen

Und das alles, damit frau damit einen Rhabarberkuchen mit Baiserhaube backen kann. Natürlich habe ich das Rezept etwas abgewandelt. Es ist für ein Blech gedacht; ich habe es an eine kleine Springform (18 cm Durchmesser) angepaßt. Mit etwa einem Viertel der Menge kommt man gut hin. Vor allem die Zuckermenge sollte man unbedingt reduzieren.

Der fertige Kuchen sieht dann ungefähr so aus:

Rhabarberkuchen mit Baiserhaube

Er schmeckt übrigens prima. 😉

Eine Hülle für die Fülle

Der Tipp kam von einer Freundin. Sie empfahl in einer Mailingliste das Buch “Big Girl Knits”, also stricken für große Größen, von Jillian Moreno und Amy Singer. Wenn sie etwas empfiehlt, dann lohnt es sich auch, und deshalb bestellte ich das Buch sofort und ohne nachzudenken. Amazon nannte eine Lieferzeit von etwa zwei Wochen, hatte aber ein Einsehen mit mir und meiner Ungeduld und lieferte es zu meiner Überraschung innerhalb von zwei Arbeitstagen aus. So kam es, daß ich gestern und heute abend allerlei Amüsantes und Lehrreiches zu lesen hatte.

Das Buch umfaßt zwei Abschnitte. In den ersten vier Kapiteln findet man Tipps zum Stricken für Füllige. Die unterschiedlichen Figurtypen (Busen, Bauch, Po) werden analysiert, und die Leserin erhält Hinweise zum Ausgleich von Schwachpunkten und zur Betonung der schönen Seiten. Da für große Größen kaum “fertige” Anleitungen erhältlich sind, wird beschrieben, wie man die eigenen Maße genau (und ehrlich) bestimmt und anhand der Maschenprobe Maschen und Reihen berechnen kann. Besonderes Augenmerk wird auf Taillierung und verkürzte Reihen zur Formgebung gelegt, und die Beschreibung letzterer ist wirklich hervorragend gelungen. Die Autorinnen schreiben humorvoll und witzig; sie haben wunderbar den Spagat geschafft, ihre Leserinnen ernst zu nehmen und sie trotzdem zum Lachen zu bringen.

Im zweiten Abschnitt folgen dann die eigentlichen Anleitungen, aufgegliedert in fünf Kapitel: Pullover, Jacken, Tops, Röcke und (ja doch!) Hosen sowie Accessoires. Präsentiert werden die Modelle von schicken, üppigen Frauen, die im Vergleich zu den üblichen Hungerhaken-Models wirken wie ein leckere kalorienreiche Praline neben einer dürren Karotte.

Ich habe in dem Buch diverse Ideen gefunden, die ich bei nächster Gelegenheit umsetzen möchte, auch wenn ich selbst etwas schlanker bin als die angepeilte Zielgruppe. Wirklich gute Einfälle funktionieren in fast jeder Größe. 😉