Ein kleines Geschenk

findet immer Verwendung. Dies ist wieder mal eine gestrickte Kette. Verwendet habe ich die Schurdo-Probe von der Wollerey. Das ist ein Dochtgarn mit einer Lauflänge vom 100 m auf 100 g. Weil es so dick ist, habe ich nur über zwei Maschen (am Grobstricker, mit MW 10) gestrickt, sonst wäre sie zu voluminös geworden. Ergänzend kommen zwei Stränge aus feinem Lamégarn hinzu, gestrickt über je 4 Maschen am Feinstricker. Damit das alles etwas mehr Zusammenhalt bekommt, habe ich die Stränge locker miteinander verflochten. Eine dicke Perle aus Fimo (hell- und mittelblau miteinander marmoriert) sorgt für das richtige Gewicht.

Strickkette / knitted necklace

A small gift

comes in handy. Here’s another knitted necklace. I used the “Schurdo” sample from the Wollerey. It is a single yarn with 100 m per 100 grams. As it is so thick, I only used two needles on the chunky knitter and tension 10 to get a pleasing thickness. Two strands made of fine lamé yarn have been added, made on the standard gauge knitter over 4 needles. To keep things together, the strands were loosely plaited. A large Fimo bead (light and medium blue mixed together) gives the right weight.

Die verrückte Hutmacherin

Ja, die Ascot-Rennen haben begonnen. Dieser Hut wird freilich nicht dort getragen, sondern demnächst hier bei einem Gartenfest. Und er dürfte das preiswerteste Hut-Unikat sein, das man sich vorstellen kann, ich habe ihn nämlich selbst dekoriert.
Rohstoffe: Ein einfacher Strohhut (z.B. aus dem Kaufhaus) und ein Stoffrest, übrig geblieben vom Kürzen des Kleides, zu dem der Hut getragen wird.
Abgeschnittenen Kleidersaum und alle Nähte auftrennen, waschen und trockenbügeln. Bei mir waren es zwei Teile, je eines von Vorder- und Rückenteil. Ein Teil zu einem Schlauch zusammennähen, wenden, ausbügeln und von Hand oberhalb der Hutkrempe annähen. Hinten beginnen und enden, die Schlauchenden etwas übereinanderlegen.
Zweites Teil ebenfalls zu einem Schlauch nähen (etwas breiter als das Band), wenden und ausbügeln. Zu einer Schleife zurechtlegen, dabei den mittleren Teil mit einem Extrafaden etwas einkräuseln. Schleife mit einigen Stichen fixieren und hinten auf dem Hut festnähen.

Hut mit Schleife / hat with bow

The mad hatter

Yes, the Ascot Races have begun. Admittedly, this hat will not be worn there, but at a garden party nearby. And it is probably the most inexpensive unique hat imaginable because I decorated it myself.
Raw materials: A simple straw hat, e.g. bought at a department store, and a fabric oddment, in my case left over from shortening the dress that will be worn with the hat.
Unpick the hem and all seams, wash the pieces and iron them thoroughly. I got two pieces, one each from front and back of dress. Sew one piece of fabric to form a tube, turn it, iron it and sew it by hand around the hat, starting and ending at the back.
Make another tube from the second piece of fabric, turn it and iron it. Arrange tube to form a bow, gathering it at the center with a piece of thread. Secure with some stitches and sew onto back of hat.

Maschenproben

Manchmal dauert es eine Weile, bevor man das perfekte Muster entwickelt. In diesem Fall brauchte ich drei Versuche, bis es “richtig” war. Beim dritten Versuch hatte ich gehofft, das Muster so abzuändern, dass nicht so viele Zöpfe zu drehen sind, aber leider lassen die glatt rechten Streifen das Muster nur flach wirken, statt es zu betonen.
So wird es also Probe 2 werden, Felder mit doppeltem Perlmuster wechseln ab mit kleinen Zopfstreifen.
Fragt mich bloß nicht, wann das fertig sein wird…

Maschenprobe 1 / swatch 1
Probe 1

Maschenprobe 2 / swatch 2
Probe 2

Maschenprobe 3 / swatch 3
Probe 3

Swatching

It may take some time until you develop the right pattern. In this case, it took three tries. With the third variation I had hoped to change the pattern to reduce the number of cables that need to be done, but unfortunately the plain stripes only flatten the pattern instead of highlighting it.
So it will be swatch 2, blocks of doubled seed stitch alternating with short cables.
And please don’t ask me when it may be finished…

Noch was zu Schwarz

Danke für Eure Kommentare zu meinen Farb-Gedanken. 🙂
Ich finde es immer wieder faszinierend zu lesen, wie verschiedenartig die Farbvorlieben sind und wie unterschiedlich man damit umgeht.

Dass Schwarz vorteilhaft ist und seine Trägerinnen schlanker und womöglich auch noch elegant erscheinen lässt, kann ich allerdings nicht bestätigen. Sonst sähe man nicht so viele junge schwarz gekleidete Frauen, teils mit überbordendem Hüftspeck, die bestenfalls schlampig, leider aber manchmal einfach nur vulgär aussehen. Zudem finde ich, dass Schwarz die Falten stärker hervortreten lässt, und in meinem Alter finde ich das nicht so gut. 😉 Aber jede wie sie’s mag, das ist ja gerade das Schöne am Leben.

Something more about black

Thank you for commenting my colour-thoughts. 🙂
I find it fascinating to learn how divers everybody’s colour likings are and how differently you deal with them.

But I cannot confirm black being favorable and making its wearer looking slimmer and even more elegant. Or why do we see so many young women dressed in black, some with overflowing fat around their hips, looking sloppy at best and sometimes sadly vulgar. Besides, I find that black highlights my wrinkles, and at my age that’s not such a good idea. 😉 But do as you please, that’s what makes life so interesting.

Über Farben

Immer wieder lese ich in anderen Blogs, wie schwierig es manche Strickerinnen finden, Farben auszuwählen. Anscheinend habe ich von meinem Schöpfer in dieser Hinsicht genügend Selbstvertrauen und Mut zur Farbe mitbekommen. Jedenfalls habe ich nur selten Probleme, mich in Farbfragen zu entscheiden.

Zum Thema Farben gibt es nahezu unerschöpfliche Literatur. Für einen ersten Überblick empfehle ich Harald Braem, “Die Macht der Farben”. Darin wird sehr schön erläutert, welche symbolischen Bedeutungen und welche (physischen und psychischen) Wirkungen Farben haben. Das Wissen darum kann einem helfen zu erkennen, weshalb einem bestimmte Farben unangenehm sind oder man sie auf keinen Fall als Kleidung tragen möchte. Das hat nichts mit Geschmack oder Stil zu tun. Vielen Frauen verursacht die bloße Vorstellung, in einem roten Kleid vor aller Augen über einen Platz gehen zu müssen, körperliches Unbehagen. Rot steht für Beachtetwerden, aber auch Aggression, und manchmal will man eben nicht aggressiv wirken. Ich habe aus genau diesem Grund mal ein rotes Kostüm für ein Vorstellungsgespräch verworfen und trat lieber in Beige an. (Ich bekam den Job tatsächlich, aber bestimmt nicht nur wegen der Farbe meiner Kleidung.)

Die Bedeutung der Farben ist nahezu universell und gleichzeitig vielschichtig. Wenn man die dahinter liegenden Grundgedanken verstanden hat, kann man nachvollziehen, weshalb z.B. viele Berufsgruppen grundsätzlich in Schwarz daherkommen — diese Farbe duldet nämlich keinen Widerspruch. Sie ist deshalb das ideale Exoskelett für Menschen, die ihr Selbst dahinter verstecken wollen: Trauernden gibt Schwarz Schutz; Berater aller Art verleihen sich damit eine Aura der Unfehlbarkeit; Revoluzzer schätzen an Schwarz die totale Negation. Auf sonderbare Weise ist Schwarz gleichermaßen erste Wahl für Rebellen wie Konservative. Man kann damit scheinbar nichts falsch machen, deshalb wird es auch als das perfekte Fallback für alle angesehen, die nicht wissen, wie sie sich sonst geschmackvoll kleiden sollen.

Ich trage kaum je Schwarz, außer wenn ich in Trauer bin. Schwarz lässt mich nicht nur halbtot aussehen; ich fühle mich darin erdrückt und erstickt. Es lähmt meine Persönlichkeit. Es wirkt ebenso lähmend und abweisend auf die Menschen, denen ich so gekleidet gegenübertrete. Da ich normalerweise in Beruf und Privatleben Kommunikation und Diskussion suche, ist Schwarz eine denkbar schlechte Wahl für mich.

About colours

I often read in other blogs how difficult it is for some knitters to decide on colours. Apparently, my creator endowed me with a lot of self-confidence and “colour-boldness”, so I hardly have any problems to get to decisions colourwise.

Literature about colours is almost inexhaustible. To get an overview, I’d recommend Harald Braem, “Die Macht der Farben” (in German, but you’ll find equally good books in English). It explains beautifully what symbolic meanings and which physical and mental effects colours can have. The knowledge of these effects can help understand why we perhaps dislike certain colours and by no means would want to wear them. This has nothing to do with style or taste. The sheer thought of having to walk across a square clad in a red dress may cause you unease. Red means attention, it also means aggression, and sometimes we simply do not want to appear aggressive. For exactly this reason, I once rejected a red suit for a job interview and voted for a beige one. (I got the job, but certainly not only because of the colour of my clothing.)

The meaning of colours is almost universal and at the same time complex. If you understand the significant basics, you can relate to why, e.g. many professionals as a matter of principle are dressed in black — this colour does not tolerate any protest. This makes it the ideal exoskeleton for people who want to hide their self: Black protects mourners; it grants consultants of all kind an aura of infallibility; revolutionist appreciate its total negation. In a peculiar way, black is first choice for rebels and conservatives likewise. You can’t go wrong with it, apparently, so it’s considered the perfect fallback for all those who do not know how to dress tastefully.

I hardly ever wear black, except when I’m in mourning. Black not only makes me look sick, I feel overpowered and stifled in it. It paralyzes my personality. It acts equally paralyzing and repudiating on those that I face dressed in black. As I normally seek for communication and discussion in my job and private life, black is a bad choice for me.