Meine kleine Buchkritik – My little book review: Diane Bennett

Falls Euch mal Bücher von Diane Bennett in die Hände fallen: Sie ist eine britische Autorin und Maschinestrickerin, die ab den 1980er Jahren im Eigenverlag Lehrbücher für die Strickmaschine herausgebracht hat. Die Hefte umfassen jeweils etwa 30-60 Seiten und enthalten konzentrierte Informationen über einzelne Bereiche des Strickens. Bennett ist ursprünglich Brother-Spezialistin und hat für fast jede Brother Maschine einen “User’s Guide” geschrieben. Ich habe davon “The KH 965 User’s Guide” mit vielen hilfreichen und zeitsparenden Tipps, die nicht im Anleitungsbuch zu finden sind. Aber auch für Besitzerinnen anderer Maschinen hat sie geschrieben. “Use your ribber” zeigt anhand von sechs Anleitungen für komplette Outfits (Vorsicht, 80er Jahre), was man alles mit der Doppelbettergänzung von Brother, Knitmaster und Toyota machen kann.
Ähnlich aufgebaut ist “Skirts” mit acht genauen Anleitungen zum Stricken von Bahnenröcken, quer gestrickten Röcken, Röcken in Rippenmuster und solchen mit eingestrickten Falten.
Weitere Bücher von ihr:
“Double Bed Fabrics” mit einem Überblick über Doppelbett-Mustertechniken, z.B. Fangmuster, Biesenmuster und Versatzmuster, geeignet für alle japanischen Doppelbett-Maschinen. Das Buch enthält deutlich mehr Info als das normale Anleitungsheft und hilft, die Muster in Kleidungsstücke umzusetzen.
Aber auch Besitzer von Einbett-Maschinen werden nicht vergessen. “Fabrics and Designs” beschreibt in sieben Kapiteln mit je einem Strickmodell die verschiedenen Mustertechniken japanischer Einbett-Maschinen. Es geht los mit Mustern, die man ohne Automatik stricken kann, dann folgen Norwegertechnik, Fang- und Vorlegemuster, Web- und Lochmuster, Kombinationen verschiedener Techniken und schließlich Hinweise zum Umsetzen eigener Ideen.
“Motif Magic” ist für elektronische Strickmaschinen von Brother gedacht und gibt ausführliche Hinweise zum Programmieren von Einzelmotiven und Musterkombinationen. Die Möglichkeiten der Variationstasten wie Spiegeln, Überlagern, Umkehren werden ebenfalls genau beschrieben. Dieses Buch ist besonders hilfreich, wenn man bisher mit seiner Elektronik auf Kriegsfuß stand.

Bücher von/ books by Diane Bennett

In case you stumble across books by Diane Bennett: She is a British author and machine knitter who from the 1980s wrote and self-published several books about various aspects of machine knitting. The books have between 30-60 pages and contain a wealth of information beyond the instruction book.
Bennett has been primarily a Brother knitter and published a “User’s Guide” for almost every Brother make. I own “The KH 965 User’s Guide” with lots of helpful and time-saving tips which cannot be found in the instruction book. But she wrote for owners of other brands as well. “Use your ribber” gives full instructions for six complete outfits (beware, the 1980s) and shows what can be done with the Brother, Knitmaster and Toyota ribber.
Similarly, “Skirts” contains eight instructions to make panelled, circular, ribbed and pleated skirts in various sizes.
More of her books are:
“Double Bed Fabrics”, an overview of techniques possible with the ribbing attachment. This one also leaves the ribber instruction book behind and helps to convert the pattern possibilities into garments.
Owners of single bed machines are not left out. “Fabrics and Designs” has seven chapters, each with a complete set of instructions, explaining the pattern techniques possible on japanese single bed machines. Starting with patterns that can be done by hand, she moves on to fair isle, tuck and slip stitch and covers weaving, lace and finally combining different techniques in one pattern.
“Motif Magic” is for Brother electronic machines and helps you programming your machine. Single motives. motif combinations and the variation switches for mirroring, superimposing, reversing and so on are covered in detail. I find this book particularly helpful for folks who have been a bit scared by their electronics.

Die verstrickte Dienstagsfrage 15/2008

Das Wollschaf fragt:

Habt ihr täglich etwas selbstgestricktes an? Wieviele selbstgestrickte Teile habt ihr schon gleichzeitig angehabt, also Schal, Mütze, Handschuhe, Socken, Pulli usw.
Vielen Dank an Martina für die heutige Frage!

Meine Standardgarderobe sind lange Hosen und T-Shirt/Top, darüber ein der Jahreszeit angemessener Pullover oder eine Jacke und selbstgestrickte Socken. Ich bin ein Fan von kühlen Räumen (20° sind okay), und wenn man dann nur sitzt und arbeitet oder strickt, braucht man etwas zum Drüberziehen.
Die Menge der Stricksachen, die ich auf einmal trage, habe ich noch nie gezählt. Wenn ich im Winter draußen bin, könnte da schon einiges zusammenkommen.

Central Park Hoodie

Das Internet ist mittlerweile voll mit Bildern von dieser praktischen Jacke, die in der Herbst-Ausgabe 2006 der Zeitschrift “Knitscene” erschienen war. Das Heft ist schon seit langem vergriffen, aber einzelne besonders beliebte Anleitungen, darunter auch die oben genannte Jacke, kann man zum Glück nachkaufen. Genau das habe ich getan, weil mir das Modell gut gefiel.
Dann habe ich diese Jacke so schnell gestrickt, dass ich nicht einmal Zeit für die obligatorischen Fotos vom Zwischenstand fand. Innerhalb von zehn Tagen war sie dank Strickmaschine fertig. Die dicht nebeneinander liegenden Zöpfe auf Ärmeln und Rückenteil sind allerdings nichts für Unerfahrene, man sollte seine Strickmaschine schon gut kennen, um so etwas zu stricken.
Verstrickt habe ich etwa 800 g Stahlsche Wolle Granda Superwash, 100 % Schurwolle, Lauflänge 75 m/50 g. Das Garn ist relativ locker verzwirnt, ich hoffe, es erweist sich als haltbar, denn die Jacke ist schon innerhalb von zwei Tagen ein Lieblingsstück geworden und wird bestimmt auch weiterhin oft getragen.

Central Park Hoodie

The Internet is full of pictures showing this practical jacket, which was first published in the Fall 2006 issue of “Knitscene”. This issue has been out of print for some time now, but some particularly popular instructions can be bought separately. That’s what I did because I liked this hoodie.
I made it so fast that I did not even find the time for the mandatory in-progress photos. It took me ten days at the knitting machine to finish it. The closely spaced cables at back and sleeves, however, are not for the novice machine knitter. You should know your machine before approaching this pattern.
I used about 800 g of Stahlsche Wolle Granda Supewash, 100 % pure new wool, 75 m per 50 g. The yarn is rather loosely plied, and I hope it will prove durable, for the hoodie has become a favourite within two days, and I will certainly wear it often.

Meine kleine Buchkritik – my little book review: Betty Bailey, The machine knitter’s guide to the ribber

Dieses Buch ist zwar schon fast zwanzig Jahre alt, aber seine Inhalte sind nach wie vor hilfreich und brauchbar. Betty Bailey gibt in zwölf Kapiteln und einem Rückblick einen richtiggehenden Lehrgang zum Gebrauch der Doppelbett-Ergänzung für die Strickmaschine. Die Kapitel bauen aufeinander auf, und zu jedem Kapitel gehört ein Modell, das man mit den erworbenen Kenntnissen nachstricken kann. Es beginnt mit einer einfachen Kindermütze im Rippenmuster, dann folgen Patent, Halbpatent, 2rechts-2links-Rippenmuster mit unterschiedlicher Nadeleinteilung und die Formgebung dabei, Taschen und Knopflöcher bei Rippenmuster, Rundstricken, Rippenmuster über alle Nadeln, Formgebung mit Hilfe der Maschenweite, und zum krönenden Abschluss eine anspruchsvolle Sattelschulter-Jacke mit Kragen und Taschen in Versatzmuster. Alle Modelle sind farbig abgebildet. Sie sind schlicht und zeitlos und lassen sich ohne Probleme nach eigenem Geschmack abwandeln. Die Anleitungen sind durch Schemazeichnungen und genaue Maschen- und Reihenangaben ergänzt. Zusätzlich ist jeder Arbeitsschritt anhand von Fotos und Diagrammen erläutert.
Wer das Buch sorgfältig durchgearbeitet und alle Modelle nachgestrickt hat, den kann das Stricken am Doppelbett nicht mehr schrecken. Man ist danach gerüstet für fast jede stricktechnische Herausforderung. Wer sich noch nicht so recht ans Doppelbett herantraut, für den ist dieser Kurs in Buchform eine große Hilfe, auch wenn Strickmaschinen-Experten hier sicherlich nicht mehr soviel Neues finden.

Betty Bailey, The machine knitter

Although this book was published almost twenty years ago, its contents is still helpful and useful. In twelve chapters and a “Looking Back” summary, Betty Bailey offers a true training course for the ribbing attachment. The chapters are built upon each others, and for each chapter there are instructions for a garment. Starting with a child’s pixie hood in ribbing, Bailey continues with Fisherman’s rib, English rib, 2 by 2 ribbing with different needle arrangements and fully-fashioned shaping, pockets and buttons in rib, circular knitting, full needle rib, shaping by tension change and to top it all, a saddle shoulder jacket in English rib with collar and pockets in racked English rib. All garments are shown in full colour. They are plain and timeless and can be modified easily without problems. All instructions have diagrams and measurements, and stitches and rows numbers are given. In addition, each step is illustrated by photographs and diagrams.
If you work your way through the book and knit all garments, you will never again be scared by the ribbing attachment. You will be able to tackle almost every knitting challenge. For those who still are a bit afraid of their ribbing attachment, this book is a great help, even if knitting machine experts may not find many new things.

Frühling – Spring?

Offiziell und gemäß Kalender ist jetzt Frühling. Trotzdem ist es leider immer noch ziemlich ungemütlich draußen. Deshalb werde ich in der nächsten Zeit wohl nicht dazu kommen, meinen Frühlingspulli aus Wollerey “Meline” anzuziehen. Jedenfalls nicht, ohne eine Erkältung zu riskieren.
Dieser Pulli hat einige Metamorphosen hinter sich. Ich habe mindestens dreimal mit unterschiedlichen Konzepten und in verschiedenen Richtungen angefangen, bevor schließlich etwas Tragbares herauskam. Am Garn lag das übrigens nicht, das ist sehr schön, lässt sich gut verstricken und trägt sich auch sehr angenehm.
Sollte ich den Pulli noch einmal stricken, dann würde ich wohl noch einiges an den Proportionen verändern, z.B. das ganze Modell etwas kürzer stricken. Aber auch so passt er gut.
Das Bündchen ist ein Lochmuster mit Linksmaschen, damit es elastisch ist. Der obere Bereich ist glatt rechts, damit man die Unterwäsche nicht sieht. 😉 Das Vorderteil hat verkürzte Reihen, um eine bessere Passform zu gewährleisten. Wer nicht viel Oberweite hat, kann die verkürzten Reihen weglassen und einfach gerade hoch stricken.

Pulli aus Wollerey “Meline” - sweater from Wollerey yarn “Meline”

Officially and according to the calendar, spring is around. Even so, it is still rather unpleasant outside. So I will not be able to wear my new spring sweater made of Wollerey “Meline”. At least not without risking a cold.
This garment has undergone several metamorphoses. I started at least three times with different concepts and in varied directions until finally some wearable emerged. The yarn can’t be blamed because it is beautiful, lovely to knit with and very comfortable. Should I knit the sweater again, I would change some proportions, e.g. shorten it. But otherwise, the fit is okay.
The ribbing an the bottom is a lace-rib pattern to provide elasticity. The upper part is plain knitting, to hide the underwear. 😉 The front has short rows for a better fit. If you are less busty, you could omit them and knit straight up.

Die verstrickte Dienstagsfrage – The Wool Sheep’s Tuesday Question 14/2008

Das Wollschaf fragt: “Wenn Ihr Eure Modelle selber entwerft, entwerft Ihr diese dann erst am Schreibtisch oder während dem Stricken?”
Vielen Dank an Mandala für die heutige Frage!

Während des Strickens wäre es für meinen Geschmack zu spät. Ich schätze es, wenn alle wichtigen Entscheidungen getroffen und ihre Richtigkeit verifiziert wurde, bevor ich die erste ernsthafte Masche anschlage. Davor können allerdings schon diverse Ribbel-Aktionen von Proben und Pröbchen liegen.

Ich glaube nicht an die Genialität des Losstrickens ohne Plan. Diejenigen, die das scheinbar tun, haben jahrelange Praxis, Erfahrung mit dem Garn und den Strickplan weitgehend im Kopf.

The wool sheep asks: “When you design garments on your own, do you do that at your desk or during the actual knitting?”
Thank you Mandala for today’s question.

During actual knitting would be a tad late for my taste. I prefer making any important decisions and verifying their accuracy before casting on the first serious stitch. Before this, however, there may have been several swatching and frogging incidents.

I do not believe in casting on ingeniously without any plan. Those who apparently do it have had years of practice, they know their yarn and have at least a rough idea of what they want to achieve.