Als ich ein kleines Mädchen war und meine ersten selbständigen Ausflüge in die Umgebung unternahm, ließ meine Mutter mich unsere Anschrift auswendig lernen. Sollte ich mich verlaufen, war ich damit wenigstens in der Lage, einem Erwachsenen zu sagen, wo ich im Zweifelsfall abzuliefern war.
Heute wünsche ich mir, man würde bei manchen Internet-Neulingen ähnlich verfahren. Bevor sie ihren ersten Ausflug ins Word Wide Web unternehmen, lernen sie bitte ihre Mailadresse auswendig. Am besten wäre es, wenn sie sich außerdem probehalber an die eigene Adresse eine Mail schicken, damit sie herausfinden, ob die Mail ankommt und wie eine Mail-Adresse aufgebaut ist. Und wenn sie dann per Kontaktformular eine Frage stellen, können sie ihre Mailadresse korrekt und richtig geschrieben angeben, damit Menschen wie Frau Wollich oder ich ihre Fragen auch beantworten können.
Es mag ja sein, dass der Briefträger beispielsweise Frau Susan R. und ihre Familie seit Generationen kennt und auch unkorrekt adressierte Briefe und Pakete stets zuverlässig ausliefert. Leider sind Mailserver nicht so fehlertolerant wie der Briefträger von Frau R.; sie weisen gnadenlos alles zurück, wo auch nur ein Strichelchen in der Mail-Adresse an der falschen Stelle sitzt. Und wenn Frau R. dann verärgert ein weiteres Mal das Kontaktformular betätigt und erneut eine (diesmal anders) falsch geschriebene Mailadresse angibt, dann bin ich leider immer noch nicht schlauer und kann ihre wichtige Frage (zu der sich die Antwort im Prinzip auf meiner Homepage findet, aber Frau R. war zu bequem, danach zu gucken) immer noch nicht beantworten.
Und so wird Frau R. auch weiterhin die Internet-Welt im allgemeinen und mich im besonderen für böse und wenig hilfsbereit halten und nicht einmal im Traum darauf kommen, dass ihre eigenen klitzekleinen Vertippsler daran schuld sein könnten.
Monat: Februar 2009
Meine kleine Buchkritik – My little book review: Sheila Sharp, Textured Patterns for Machine Knitting
Erschienen 1986 bei B.T. Batsford, ISBN 0 7134 4811 3. 160 Seiten, vier Farbtafeln, viele Schwarzweiß-Fotos und Zeichnungen, darunter 27 Musterkarten. Originalpreis £10.95.
Wer eine Strickmaschine anschafft, ist erst einmal überwältigt von den Möglichkeiten, farbig zu stricken. Im Gegensatz dazu befasst sich dieses Buch ausschließlich mit Strukturmustern. Das bedeutet nicht, nur einfarbig zu stricken, ganz im Gegenteil. Aber die Struktur des Gestricks spielt hier die Hauptrolle.
Sharp beginnt mit einigen Regeln und Übersichten, die meiner Meinung nach für jede Form des Maschinestrickens gültig sind. Ihre “Golden Rules” kann ich jedem empfehlen, der erwägt, eine Strickmaschine anzuschaffen. Im weiteren Verlauf des Buches beschreibt sie dann die verschiedenen Mustertechniken wie Fangmuster, Vorlegemuster, Weben, Norwegertechnik, Fransen und Schlingen und Oberflächendekoration (z.B. Behäkeln). Sie erläutert Zusatzgeräte wie Doppelbettergänzung oder KG-Schlitten und gibt Tipps zu Entwurfsplanung, Ausarbeitung und Größenanpassung. Exakte Anleitungen enthält das Buch nicht, sondern es beschreibt Arbeitstechniken. Maschen und Reihen sollte man also selbst berechnen können.
Nachteilig finde ich die vielen nebensächlichen Informationen im Buch. Hinweise zum Selbstfärben von Garn oder zum Umgang mit Linker und Overlocker halte ich für verzichtbar. Stattdessen hätte ich lieber mehr über Strukturmuster am Doppelbett oder andere, eher stiefmütterlich behandelte Stricktechniken erfahren.
Published 1986 by B.T. Batsford, ISBN 0 7134 4811 3. 160 pages, four colour plates, many b+w photos and drawings, including 27 pattern cards. Original price £10.95.
When you acquire a knitting machine, you are at first overwhelmed by the possibilities of colour knitting. In contrast, this book deals solely with texture patterns. This does not mean single colour only, just the other way round. But it is all about textured knitting.
Sharp starts with some rules and overviews which, in my opinion, are valid for all aspects of machine knitting. Her “Golden Rules” should be recommended for everyone who contemplates buying a machine. In the course of the book she explains different pattern techniques like tuck, part, weaving, fair isle, fringes and loops and surface decorations (e.g. crochet and embroidery). She comments on using the ribber and the garter carriage and provides information about planning a garment, finishing and alterations. The book does not contain exact instructions, it shows working methods and techniques. You could be able to calculate stitches and rows on your own.
I dislike the heap of incidental information in this book. Tips about dying your own yarns or how to use linker and overlock machine seem negligible to me. Instead, I would have enjoyed reading more about, say, textured knitting with the ribber or other neglected knitting techniques.
Unauffällige Halsblende – Inobtrusive neckband
Manchmal möchte man, dass die Halsblende der Pfiff an einem Pullover ist, manchmal soll die Blende aber eher zurückhaltend sein, damit der Schnitt, die Stricktechnik oder das Garn die Hauptrolle übernehmen. Da kann sogar eine einfache Blende im Rippenmuster schon zuviel sein. In so einem Fall ist diese Rollblende eine gute Lösung. Das kuschelig weiche Noro Kochoran mit dem schönen Farbverlauf kommt damit besonders gut zur Geltung.
Gestrickt wird folgendermaßen: Aus der Halskante die benötigte Maschenzahl für die Blende herausstricken, Halskante mal Maschenprobe geteilt durch 10. Im Zweifelsfall lieber ein paar Maschen mehr mit einer dünneren Nadel stricken als weniger Maschen mit dickerer Nadel. Nun zwei bis drei Reihen oder Runden glatt links stricken und dann locker (damit der Kopf durchpasst) abketten. Diese Mini-Blende rollt sich nach innen um die Kante herum und ergibt einen ebenso sauberen wie unauffälligen Abschluss.
Sometimes you may want the neckline to be the kick of a sweater, but at other times you may rather want an unobtrusive edging to keep the focus on the shape, the knitting technique or the yarn. Even a simple ribbed band may be too much fuss then. In this case, a roll neck like this may be a good alternative. The soft, fluffy Noro Kochoran with its beautiful colour sequences will show to advantage here.
It is worked thus: Pick up and knit the necessary number of stitches around the neck line. If in doubt, pick up more stitches with a finer needle, this will yield a better result than picking up less stitches with a thicker needle. Now work two to three rows or rounds of reverse stocking stitch and cast off loosely (so your head fits through). This mini neckband will roll to the inside and gives a dainty as well as unobtrusive finish.