Einfach nur schön – simply beautiful

Dies ist eine Strickprobe des Wollerey-Garnes “Sedapur”. Wie der Name schon sagt, ist es eine reine Seide und seidenweich. Dies ist die Farbe “Kiesel”, ein helles, warmes Grau. Erst im Gestrick sieht man, dass es kein ganz gleichmäßiger Farbton ist; winzige Abweichungen lassen die Farbe erst richtig lebendig erscheinen.
Das Garn ist sehr dünn, es hat eine Lauflänge von 700 m auf 100 g. Man kann es gut auf der Strickmaschine verarbeiten, für einen Pulli würde ich es aber wahrscheinlich doppelt nehmen, damit das Gestrick nicht ganz so locker wird und etwas mehr Substanz erhält.

Wollerey Sedapur in Farbe Kiesel

This is a knitted swatch of the Wollerey yarn “Sedapur”. As the name suggests, it is pure silk and silky-smooth. This is the colour “Kiesel” (pebble), a light, warm grey. Only when knitted up you can discern that is is not a perfectly even colour; the subtle variations in hue make the colour really come to life.
This yarn is very fine, 700 meter per 100 grams. It can easily be used on the knitting machine, but for a sweater I would probably use it doubled to get a more substantial fabric.

Die verstrickte Dienstagsfrage 35/2009

Das Wollschaf fragt:
Tammina würde gerne wissen, wie lange Ihr Eure Strickzeitschriften aufbewahrt: Nur für die Saison, ein Jahr oder länger? Werden aussortierte Hefte weggeworfen, verkauft oder verschenkt?
Archiviert Ihr einzelne Anleitungen aus Heften?
Herzlichen Dank an Tammina für die heutige Frage!

Das meiste bewahre ich ewig auf. Könnte ja sein, dass man es noch einmal braucht. 😉
Natürlich strickt man solche “antiken” Anleitungen nicht eins zu eins nach, denn man bekommt das Garn nicht mehr, die Größen von damals passen heute kaum noch jemandem, und die Mode hat sich sowieso geändert. Aber ich habe schon oft Muster oder Design-Details von alten Modellen abgeguckt. Außerdem finde ich es interessant, z.B. alte Hefte aus den 1950ern durchzublättern und mir anzuschauen, welches Frauenbild damals vermittelt oder wie Kinder in den Medien dargestellt wurden.
Ein paar Fehlkäufe gibt’s bei den neueren Heften leider immer mal wieder. Die werden dann verschenkt, getauscht oder verkauft. Gut merken sollte ich mir wohl in diesem Zusammenhang, dass ich Filati-Sommerhefte praktisch immer enttäuschend finde. Schade ums Geld.

Zwischenstand – current state

Die Leibteile der Plissé Jacket sind fertig, die Schulternähte sind geschlossen, und die Blenden sind auch angebracht. Das ist meiner Ansicht nach der schwierigste Teil an Jacken. Da muss man sehr sorgfältig arbeiten, damit alles glatt liegt und gut aussieht.
Derzeit rollen sich die Kanten noch etwas, aber ich bin zuversichtlich, dass sich das nach der ersten Wäsche geben wird. Die Maschenprobe jedenfalls ergab eine schönes, flach liegendes Gestrick.
Es fehlen nun noch die Ärmel, die sind dagegen ein Kinderspiel. Und das Schließen der großen Nähte finde ich nicht annähernd so schlimm, wie es von manchen anderen Strickerinnen empfunden wird.
Man kann schon erkennen, dass ich an diesem Modell so ziemlich alles geändert habe, das man ändern kann. Mein Schnitt ist sehr klassisch, die Jacke lässt sich zuknöpfen. Alle Blenden sind kraus gestrickt. Beim Platzieren des Streifenmusters habe ich darauf geachtet, dass überall, wo mehrere Maschen auf einmal abgenommen oder stillgelegt werden, mit dem dicken Garn gestrickt wird, damit es dort stabil wird. Deshalb war es auch nötig, die Höhe der Armkugel zu ändern.

Leibteile, body

Knopflochblende, buttonhole band

The body of the Plissé Jacket is finished, the shoulder seams are closed and the bands are done. I think this is the most difficult part in knitting a jacket or cargican. The work must really be done accurately to achieve a smooth and good looking result.
Currently the edges are slighty curly, but I am confident that the first laundry will take care of this. The washed tension swatch lies beautifully flat.
Now only the sleeves are missing, and they are child’s play in comparison. In my opinion sewing the long seams is not nearly as bad as some other knitters think it is.
You can see that I’ve modified almost everything with this garment which can be modified at all. I used a very classic shape, the jacket can be buttoned. All bands and welts are in garter stitch. When placing the stripes onto the shapes, I took care to have a “thick” stripe where several stitches need to be decreased or put into holding position, just to add stability. Therefore it was also necessary to alter the height of the sleeve cap.

Die verstrickte Dienstagsfrage 34/2009

Das Wollschaf fragt:
Welche maximale Zahl an angefangenen Projekten hattet Ihr je oder habt Ihr derzeit in Arbeit? Ab welcher Anzahl Projekte fühlt Ihr Euch dabei unbehaglich?
Herzlichen Dank an Kerstin (das bin wieder mal ich) für die heutige Frage!

Ich weiß nicht, was die Maximalzahl war, die ich mal in Arbeit hatte. Es waren sicher nicht mehr als sechs Projekte. Das dürfte auch die Menge sein, ab der ich mich nicht mehr wohl fühle. Meine Fortschritte sind dann zu klein, um mir noch das Gefühl des Vorankommens zu geben. Außerdem blicke ich dann nicht mehr wirklich durch, weiß nicht mehr, wo genau ich bei welchem Projekt stecke und werde unsicher. Ab dann ist die Gefahr sehr groß, dass aus einem Projekt ein UFO wird. Und das wäre schade.
Derzeit habe ich drei “echte” Projekte: die “Plissé”-Jacke von Lene Holme Samsøe (Rückenteil und rechtes Vorderteil sind fertig), ein Baby Surprise Jacket, bei dem nur noch die Knöpfe angenäht werden müssen und ein Pulli aus Garnresten, der bisher nur in meinem Kopf existiert und noch des Feintunings bedarf. Nicht vergessen sollte ich jedoch zwei UFOs, die seit geraumer Zeit herumliegen, ohne auch nur eine Masche Fortschritt gesehen zu haben: Eine Version von “Eloise”, bei der ich nicht mehr weiß, wie ich die Vorderteilabnahmen stricken muss, weil das bei Noro “Blossom” einfach nicht auszählbar ist, und eine uralte Zopfmusterjacke aus Fischer Merinowolle mit Seide, die ich ganz sicher wieder aufribbeln werde.

Plissé Jacket

Beim Namen “Plissé” in Verbindung mit Stricken denken vermutlich die meisten Leser an Hanne Falkenberg. Es gibt jedoch ein Modell gleichen Namens von Lene Holme Samsøe, zu finden in ihrem Buch “Feminine Knits”. Dies ist eine gestreifte Jacke. Die Streifen sind abwechselnd aus dickerem und dünnerem Garn. Vor dem Waschen ergeben sie tatsächlich eine Art Wellen- oder Faltenmuster; in der Wäsche wird das Gestrick zumindest bei meiner Maschenprobe angenehm glatt, so dass man nicht riskiert, wie das Bibendum herumzulaufen.
Mir gefällt der Kontrast aus transparenten und opaken Streifen. Daraus ergibt sich ein sehr zurückhaltendes Design. Der Schnitt des Originalmodells sagt mir allerdings gar nicht zu. Ich mag keine verschlusslosen Jacken mit seltsam herumhängendem Kragen. Deshalb wird meine Version eine simple Jacke mit rundem Halsausschnitt, Knopfleiste und Kugelärmeln.
Das dicke Garn ist übrigens eine reine superwash-Merinowolle mit einer Lauflänge von 430 m auf 100 g. Woraus das dünne Garn besteht, weiß ich nicht. Zwei Stränge davon zu jeweils 250 g kamen mal in irgendeinem Wollpaket bei mir an. Es dürfte ungefähr NM 15-17 sein. Ich verstricke es mit MW 7 auf dem Feinstricker, genauso wie die Merinowolle, und nach dem Waschen ergibt sich diese schöne gleichmäßige Optik.

Maschenprobe/swatch Plisse jacket

When you hear “Plissé” in connection with knitting, most of you probably think of Hanne Falkenberg. But there is another garment with the same name, designed by Lene Holme Samsøe in her book “Feminine Knits”. It is a striped cardigan. The stripes are made by alternating thick and thin yarn. Before washing, they really look like a wave or pleat pattern. In the wash, the knitting flattens nicely so you don’t risk looking like the Bibendum.
I like the contrast of transparent and opaque stripes, creating a very subtle design. However, I dislike the shape of the original garment. I don’t care for jackets without closures or with strangely formed collars. That’s why my version will become a simple, classic round-neck cardigan with a real button band.
By the way, the thick yarn is a pure superwash merino, 430 m per 100 g. I don’t know what the fine yarn is made of. Two hanks of 250 g each once came to me in a mixed yarn package. I suppose it’s about NM 15 to 17. I’m using tension 7 on my standard gauge knitting machine, the same as for the merino wool, and after washing it has this beautiful, even appearance.

Die Spaghetti sind serviert – Pasta is served

Das Annähen der letzten Blümchen ging flott, und das Zusammennähen der Kordeln war ebenfalls schneller erledigt als gedacht. Sechs kleine Nähtchen erfordern nicht viel Zeit.
Jetzt ist der Spaghetti-Schal also fertig und wird demnächst an seine zukünftige Besitzerin versandt, ein Mädchen, das in diesem Herbst in die Schule kommt. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine ihrer Klassenkameradinnen einen ähnlichen Schal hat, dürfte gegen Null tendieren.

Spaghetti Scarf

Sewing on the last little flowers went fast, and sewing together the i-cords was also quicker done than anticipated. Six little seams don’t take much time.
Now the spaghetti scarf is finished and will soon be sent to its future owner, a little girl starting school this autumn. The probability that one of her classmates owns a similar scarf should be next to nil.

Spaghetti-Blümchen – Spaghetti flowers

Dies ist die Deko für den Spaghetti-Schal, den ich erstmals in Tamminas Blog und dann noch mehrfach bei Ravelry gefunden habe. Die eigentlichen Spaghetti-Schnüre sind schon fertig. Bei mir sind es allerdings eher Makkaroni, weil ich sie breiter gestrickt habe. Und ja, ich habe natürlich die Strickmaschine verwendet, denn auch wenn man nur über vier bis zehn Maschen strickt, sind sieben mal 600 Reihen von Hand mit dünnen Nadeln ganz schön langwierig. Für die sieben Schnüre brauchte ich vierzehn Blüten, die an die Enden genäht werden. Hier seht Ihr die letzten in verschiedenen Stadien der Fertigstellung. Rechts oben eine Blüte, wie sie von der Strickmaschine kommt (zur Anleitung), darunter sieht man, wie die Anschlagreihe zur Blütenmitte zusammengezogen wird. Noch die Naht im Matratzenstich schließen und die Blüte an den Schalschnüren befestigen, voilà.
Danke an CirceBellesB (Ravelry-Link) für die Idee!

Strick-Blümchen - knitted flowers

This is the embellishment for the Spaghetti scarf, which I saw first in Tammina’s blog and later in several versions at Ravelry. The actual spaghetti cords are already finished. In my case, they are more like maccaroni because I made them wider. And yes, of course I used my knitting machine, for even if you only knit four to ten stitches, seven times 600 rows by hand with fine needles take a long time.
For the seven cords, I made 14 little flowers to be sewn to the ends. Here you see the last of them in different states of completion. Top right, a flower directly from the knitting machine (instructions in German only), below you see how the cast-on row is tightened to form the center of the flower. Mattress-stitch the seam and fasten the flower to the cords, voilà.
Thank you CirceBellesB (Ravelry link) for this idea!

Die verstrickte Dienstagsfrage Woche 33

Das Wollschaf fragt:
Habt Ihr schon einmal die Anleitung für ein Kleidungsstück (im Gegensatz zu einem Tuch oder Schal, bei dem es auf die Passform nicht ankommt) völlig selbständig berechnet? Hat das Teil dann auch gepasst? Wie zufrieden wart Ihr mit dem Strickergebnis?
Herzlichen Dank an Kerstin (upps, das bin ich) für die heutige Frage!

Schnitte berechne ich fast so lange, wie ich auch stricke. Ich lernte es zwangsläufig, weil ich mir die Originalgarne, die für viele schöne Modelle vorgesehen waren, häufig nicht leisten konnte. Oft war auch das Originalgarn nicht in meiner Wunschfarbe erhältlich, so dass ich mir eine Alternative suchen musste. Oder ich sah Garne, die mir gut gefielen, und überlegte, was ich daraus machen könnte.
Als ich vor über 25 Jahren so richtig mit dem Stricken anfing, waren die meisten Schnitte simpel, und es war leicht, etwas Passendes selbst zu berechnen. Auf diese Weise sammelte ich Erfahrung, die mir nach mehr als 600 selbstgestrickten Pullovern, Jacken, Röcken und Kleidern (Kleinteile nicht mitgerechnet) bei der jetzigen körpernahen Mode mit raffinierteren Schnitten zugute kommt. Natürlich hatte und habe ich gelegentlich Misserfolge, weil ich den Schnitt, das Gestrick oder die Kombination aus beidem falsch einschätzte, aber die weitaus meisten meiner Stricksachen passen sehr gut. Ganz wichtig ist, sich Notizen zu machen und Passformfehler zu analysieren, damit man draus lernt und es beim nächsten Mal besser machen kann.

Juice it up

Dieser Pulli war nicht ganz einfach zu stricken, weil ich das Muster an der Maschine von Hand vorwählte. Man hätte auch den 10-Maschen-Rapport automatisch als zweibettiges Vorlegemuster stricken können, aber das fiel mir erst ein, als ich schon mehr als die Hälfte gestrickt hatte.
Die Leibteile waren recht schnell fertig, aber für die Ärmel brauchte ich verhältnismäßig lange, denn das Zu- und Abnehmen im Doppelbettmuster ist mühsam, wenn man glatte Randmaschen erhalten will. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Der Pulli sitzt perfekt.
Was ich gegenüber der Vorlage geändert habe: Mein Modell ist 4 cm länger als das Original. Ich habe ohne Taillierung gestrickt, denn das Muster zieht sich von selbst etwas zusammen. Und ich strickte es 96 cm weit, also zwischen 2. und 3. Größe. Bewegungsweite: Keine. Die Passform ist perfekt.

Juice it up - fertig/finished

This top was not that easy because I hand-selected the pattern on the knitting machine. It would have been possible to knit the 10 stitch repeat as a double bed slip-stitch pattern, but I only thought of that when I had done more than half of the garment.
The body was a rather quick knit, but the sleeves took comparatively longer, as increasing and decreasing in double bed pattern is tedious if you want nice edge stitches. But it was worth it. The sweater fits me perfectly.
What did I change: My sweater is about 2 in longer than the original. I omitted the waist increases because the pattern pulls in on its own. And I made it 38 in wide, between 2nd and 3rd size. Ease: None. The fit is perfect.

Rebecca Nr. 40

Verglichen mit dem Rowan Magazine 46 ist die Rebecca ein Volltreffer. Es sind zwar von der Zahl her weniger Modelle drin, aber davon gefallen mir knapp zehn, und zudem kostet das Heft nur 4,50 Euro. Vom Preis-Leistungsverhältnis her ein echtes Schnäppchen!

Rebecca Nr. 40

Compared with Rowan Magazine 46, “Rebecca” No. 40 hits the mark. In absolute numbers, there are less items in it, but I like about ten of them, and furthermore, the mag costs only 4.50 Euro. This cost-performance ratio makes it a real bargain!