Rowan Magazine 46

Bereits vor drei Tagen kam das Heft bei mir an, und in der Zwischenzeit hatte ich Gelegenheit, es durchzublättern.
Nun ja. Es wirft mich nicht um. Das einzige Modell, das mir spontan gefällt, ist “Stockport” (siehe Foto). Dafür sind aber einige Modelle im Heft, die ich für kaum überbietbare Wunder an Scheußlichkeit halte, allen voran das Jäckchen “Rona”, das mich fatal an Sofakissen aus den Fünfzigern erinnert, sowie das “Chorley Wrap”. Mit Quasten wie den dort angebrachten hat man Anfang des vorigen Jahrhunderts in gutbürgerlichen Wohnungen die Gardinen gebändigt, heute fesselt man damit als Flauschball verkleidete Frauen.

Rowan 46, Stockport

It’s already three days since the magazine arrived, and in the meantime I had the opportunity to leaf through it.
Oh well, it does not bowl me over. The only garment that I spontaneously like is “Stockport” (see photo). In contrast to this, I think some other items in the mag are simply horrid, foremost the “Rona” cardi, which reminds me fatally of sofa cushions in the Fifties, as well as the “Chorley Wrap”. Tassels like those attached there have been used at the beginning of the last century to tame curtains in bourgeois flats, today they are used to tie women disguised as fluffy balls.

Die verstrickte Dienstagsfrage 32/2009

Das Wollschaf fragt:
Die Zahl der gut sortierten Wollgeschäfte, in denen man unser Lieblingsmaterial betrachten und
befühlen kann, nimmt stetig ab, während das Angebot an Shops im www rasant wächst. Meine Frage an diejenigen, die ihr “Suchtmittel” per Internet bestellen: Wie sind eure Erfahrungen, was die Farben betrifft? Weichen die Farben der Garne in der Realität häufig ab von denen, die ihr auf eurem Bildschirm seht? Was tut ihr, schickt ihr die Wolle eher zurück oder seid ihr kompromissbereit? Ist es nicht ernüchternd oder frustrierend, wenn dies geschieht?
Herzlichen Dank an Schokosanne für die heutige Frage!

In den weitaus meisten Fällen sah das bestellte Garn so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte oder wie ich es haben wollte (bei Garnen, die bei der “Wollerey” nach meinen Wünschen speziell gefärbt worden waren). Etwas enttäuscht war ich von Artesano “Hummingbird”. Die Farben an sich sind zwar etwas schrill, aber noch in Ordnung, jedoch gefiel mir der kurze, unruhige Rapport letztlich nicht. Auch die Haptik fand ich nicht so toll, dass ich mir das Garn noch einmal kaufen würde. Das Garn wirkt zwar sehr weich, ist aber materialbedingt (Alpaka) eben auch recht schwer und filzt fast schon beim Anschauen. Für die so oft propagierten Socken ist es meiner Meinung nach völlig ungeeignet, es sei denn, man verbringt seine Tage mit hochgelegten Füßen auf dem Sofa. Solche Kriterien kann aber auch der beste Monitor nicht darstellen.
Enttäuschend fand ich vor vielen Jahren auch die Qualität Noro Kureyon, und zwar weil das Garn kratzig ist und wenig geeignet für Kleidung, die ich direkt auf der Haut tragen würde. Farben sind eine Sache, Fühlen jedoch ist für mich mindestens genau so wichtig. Insofern behalten “richtige” Wollgeschäfte oder auch Versandfirmen, die Wollproben versenden wie z.B. Fischer Wolle, für mich nach wie vor ihre Bedeutung. Im Internet würde ich eher Garne kaufen, von denen ich bereits weiß, wie sie sich anfühlen.
Zurücksenden ist oft schwierig bis unmöglich (z.B. bei Bestellung im Ausland). Im allgemeinen beiße ich deshalb in den sauren Apfel, behalte das Garn und überlege mir irgendetwas, was man draus machen kann.

Sieht doch ganz gut aus – Looks quite promising

Vorder- und Rückenteil von “Juice it up” sind fertig und die Schulternähte geschlossen. Ob ich am Halsausschnitt noch etwas mache, entscheide ich, wenn die Ärmel eingenäht sind und ich den Sitz besser überprüfen kann. Zur Zeit ist er ohne extra Bündchen, und die hintere Kante ist noch nicht einmal abgekettet. Das erledige ich zum Schluss, wenn ich abschätzen kann, wie fest diese Kante sein muss, damit der Ausschnitt mir nicht über die Schultern rutscht.

Juice it up, Leibteile / body

Front and back of “Juice it up” are finished, and the shoulder seams are closed. Whether something will be done about the neckline will be decided after the sleeves are sewn in and I get an impression of the overall fit. Currently, the neckline is without any band at all, and the back neck is not even cast off. This will be done at the very end, when I can check how tight the cast-off needs to be done to prevent the garment from sliding off my shoulders.

Und es geht doch – It works nevertheless

Wie ich bereits erwähnte, möchte ich “Juice it up” stricken.
Nachdem ich am Grobstricker die Einstellungen für die Maschenweite verringert hatte, ging es besser, und inzwischen ist das Rückenteil fertig. Ich habe es etwas länger gestrickt als in der Anleitung vorgegeben, weil es dann besser an mir aussieht, und bei mir wird es auch nicht tailliert. Nicht weil ich keine Taille hätte (ich habe), sondern weil ich erwarte, dass das Rippenmuster diese Arbeit übernimmt. 😉
Zunächst war ich unsicher, ob das Garn dann reichen wird, aber ich folgte einem Rat im Strickforum, wog die Maschenprobe und ließ mein Strickprogramm DesignaKnit anhand des Gewichts und der Maschen- und Reihenzahl ausrechnen, wieviel Garn in etwa benötigt wird. Laut Programm sind 500 g ausreichend. Für das Rückenteil habe ich etwa dreieinhalb Knäule à 50 g verarbeitet.

Juice it up, Muster / pattern

As I already mentioned, I want to knit “Juice it up”.
After lowering the tension settings on the chunky machine for the swatch, things went better and meanwhile the back is finished. I made it a tad longer than stated in the instructions because it will suit me better, and I omit the waist shaping. Not because I don’t have a waist (I have), but because I expect the rib pattern to take over. 😉
At first I was unsure if there’s enough yarn, but I acted on an advice in the knitting forum, weighed the swatch and had my knitting program DesignaKnit calculate the amount needed. It said, 500 grams will be enough. The back took about three and a half 50-g-balls.