Die verstrickte Dienstagsfrage 17/2011

Das Wollschaf fragt diese Woche:
Jede(r) hat gelegentlich mal ein Strickproblem. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten zu fragen: Man wendet sich an Oma oder Tante, man konsultiert das örtliche Wollgeschäft, man wendet sich im Internet z.B. an eine Mailingliste oder ein Forum oder geht zu Ravelry. Wo fragst Du nach, wenn Du nicht weiter weißt?
Vielen Dank an Kerstin (das bin ich) für die heutige Frage!

Hilfreiche strickende Verwandte hatte ich leider nicht, als ich vor knapp 30 Jahren (lange vor dem Beginn des Internet für jeden) das Stricken ernsthaft wieder aufnahm. Jedoch kaufte ich mir frühzeitig brauchbare Literatur, wie z.B. das Burda Strick-Lehrbuch oder “Perfekt stricken” von Hanna Jaacks. Darin wird alles Wichtige gut erklärt.
Generell frage ich eher wenig, sondern recherchiere lieber selbständig, um eine Antwort auf meine Fragen zu finden. Auch heute noch schaue ich zuerst in meine umfangreiche Bibliothek. Erst wenn sich dort und mit eigener Recherche keine Hilfe findet, kommt die nächste Instanz, fachkundige Mitstrickerinnen z.B. im Strickforum oder im Stricknetz. Damit ließ sich bisher noch jedes Problem lösen. Früher war ich auch in Mailinglisten wesentlich aktiver, aber dafür fehlt mir mittlerweile leider die Zeit.
Ravelry konsultiere ich weniger bei reinen Strickfragen, sondern eher, um mir ein Bild z.B. von einem Modell oder einem bestimmten Garn zu machen.

Verspätetes Geschenk

Rechtzeitig zu Ostern bekam ich noch ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. Ich finde es so toll, dass ich es Euch auch zeigen möchte.

verstellbarer Teigroller

Es ist ein Teigroller, an den man seitlich Scheiben mit drei verschiedenen Durchmessern anschrauben kann. Damit lässt sich Teig in gleichmäßiger Stärke (2, 6 oder 10 mm) ausrollen. Ich freue mich schon darauf, dieses Ding beim nächsten Kuchenbacken auszuprobieren.

Ostereinkauf

Heute morgen stürmte ich eine Minute nach acht in den Supermarkt, und innerhalb einer knappen halben Stunde hatte ich alles beisammen, was für die kommenden vier Tage benötigt wird. Wie letztes Jahr gibt’s auch diesmal den Kassenzettel dazu.

Oster-Kassenzettel

Ergänzen möchte ich noch, dass es sich bei der scheinbaren Bio Mango (ungefähr in der Mitte der Liste) in Wirklichkeit um Bio-Mangold handelt. 🙂 Im übrigen ist nichts Spektakuläres dabei. Es gibt viel Gemüse; für morgen ist Lachs mit grünem Spargel geplant.

Die verstrickte Dienstagsfrage 16/2011

Diesmal fragt das Wollschaf :
Besitzst Du “historisches” Handarbeitszubehör, z. B. alte Strick- oder Häkelnadeln, Anleitungshefte, Klöppelkissen, Stopfeier oder ähnliches? Wie kam es in Deinen Besitz? Verwendest Du es noch, oder bewahrst Du es z. B. nur aus “sentimentalen” Gründen auf?
Vielen Dank an Kerstin (das bin ich) für die heutige Frage!
Das Wollschaf wünscht euch ein schönes Osterfest.

Zunächst mal ein ebenso schönes Osterfest zurück. 🙂
Mein Besitz an einschlägigen “Antiquitäten” beschränkt sich auf ein paar selbst gekaufte alte Anleitungshefte (z.B. diverse “Constanze”-Hefte aus den 1950ern) sowie Schachenmayr “Lehrbuch der Handarbeiten”, Band 1 und 2 von 1939. Alles andere ist weitgehend zeitgenössisch; ein großer Teil meiner aktiv genutzten Stricknadeln stammt aber noch aus den 1980er Jahren, was ja mittlerweile auch schon ziemlich alt ist.
In meiner Familie waren die Freude und das Interesse an Handarbeiten nicht besonders verbreitet; ich bin da etwas aus der Art geschlagen. Ich erinnere mich nur an eine altjüngferliche Großtante, die viel gestrickt hat. Sie fertigte sogar ihre Unterwäsche selbst aus feinem Baumwollgarn (rosa, hellblau, zartgelb, lindgrün, alle mit verschiedenen Lochmustern) an und überlegte gründlich, bevor sie sich eine fliederfarbene Garnitur strickte, weil sie diese Farbe für sehr gewagt hielt. An die Farben erinnere ich mich vor allem deshalb so genau, weil ich aus den Resten Kleider für meine “Petra”-Puppe häkeln durfte. Was aus den Stricknadeln besagter Großtante geworden ist und woher sie die Anleitungen für ihre Unterwäsche hatte, weiß ich nicht mehr; sie ist vor über 30 Jahren verstorben.

Biologisch ist…

wenn der Spinat (der erste in diesem Jahr) bewohnt wird. Diese Bewohnerin maß übrigens nur zwei Zentimeter, sah mit ihren Fühlerchen aber allerliebst aus.

Schnecke im Bio-Spinat.jpg

Alles in allem waren es drei Schnecken aufs Kilo, alle noch sehr klein, und ich habe sie natürlich beim Gemüseputzen entfernt. Die Foto-Session fand gestern im Mülleimer statt.

Die verstrickte Dienstagsfrage 15/2011

Das wollschaf fragt diesmal:
Es geht um Strickschriften. Falls du lieber nach Strickschriften als nach ausgeschriebenen Angaben für Strickmuster strickst, wie sehen die aus, die du am Besten lesen kannst bzw. am liebsten magst? Es gibt ja solche, die für jede Masche ein Symbol haben und solche, bei denen die rechte Masche ein weißes Kästchen ist und kein eigenes Symbol hat. Wie also sieht deine Lieblingsstrickschrift aus und warum ist das so? Und wie verfährst du, wenn du einen Pullover, ein Tuch, eine Socke oder was auch immer stricken möchtest und die Strickschrift ist nun gerade so eine, die du nicht bevorzugst?
Vielen Dank an Anja für die heutige Frage!

Auch ich gehöre zu denen, die lieber nach einer Strickschrift arbeiten als nach ausgeschriebenen Anweisungen. Gern mag ich “Alphabete”, die das, was man stricken soll, leicht nachvollziehbar darstellen, z.B. ein leerer Kreis für einen Umschlag, ein Querstrich für eine linke Masche, ein nach rechts geneigter Strich für 2 M rechts zusammengestrickt und so weiter. Andererseits habe ich auch viel nach Burda-Mustern gestrickt, wo völlig andere Zeichen verwendet werden, und das ging genau so gut. Etwas mühsamer finde ich es, wenn sehr ungewöhnliche, selbst erdachte Zeichen verwendet werden wie z.B. in den Büchern von Lisl Fanderl oder in den alten Strickschriften von Christine Duchrow, wo sich einige Zeichen auch sehr ähneln. Es ist aber hauptsächlich eine Frage der Gewohnheit. Und wenn man geistig rege ist, was Strickerinnen generell sein sollten, kann man sich bei Bedarf umstellen.
Dass ich etwas nicht nachgestrickt habe, weil mir das “Alphabet” bzw. die Typographie nicht zusagten, ist, soweit ich mich erinnere, noch nicht vorgekommen. Im Zweifelsfall würde ich mich einfach einarbeiten. Dafür ist z.B. die Maschenprobe gut geeignet.

Und noch ein paar ergänzende Gedanken:
Manche Strickerinnen glauben anscheinend tatsächlich, es gebe nur eine Art von Strick-Alphabet, das eine universelle Bedeutung hat. Anders kann ich mir diverse Mails nicht erklären, die immer mal wieder bei mir landen und in denen um Erklärung der Zeichen gebeten wird (natürlich ohne ein Beispiel dieser Zeichen beizufügen, denn sie werden ja für universell gehalten). Bei solchen Anfragen antworte ich, dass man normalerweise in jedem Heft oder Buch und oft sogar direkt bei einer Anleitung auch eine Zeichenerklärung findet.
Dann muss man noch unterscheiden zwischen der Bedeutung eines Zeichens und der eigentlichen Ausführung. Zu wissen, dass man 2 M links zusammenstricken soll, ist eine Sache. Zu wissen, wie man dieses Zusammenstricken ausführt, ist eine andere. Erstere steht in der Zeichenerklärung, die zweite hingegen findet man eher in einem Stricktechnik-Buch. Diesen Unterschied, und dass da überhaupt ein Unterschied ist, müssen Neu-Strickerinnen häufig erst lernen.

Wenn eine eine Reise tut

Es kommt selten genug vor, dass ich mal einen echten Hauptbahnhof betrete. Da wäre es dumm, die internationale Zeitschriftenauswahl zu ignorieren. Diese drei begleiteten mich auf der Rückfahrt: “The Knitter”, “Knit” (früher “Yarn Forward” ) und “Love of Knitting”.

englischsprachige Strickzeitschriften

An “The Knitter” stört mich etwas, dass darin offenbar des öfteren Modelle veröffentlicht werden, die man auch anderswo findet, z.B. der Katzen-Pullover aus “Norsk Strikkedesign” (ja, ich habe das alte Buch von 2002). Die sonstige Aufmachung gefällt mir aber ganz gut. “Love of Knitting” ist nicht so mein Fall; und ich könnte nicht mal genau sagen, woran das liegt. Vielleicht waren zuviele gestrickte Blümchen drin?
“Knit” hingegen finde ich sehr ansprechend. Das Layout ist übersichtlich und ohne Kinkerlitzchen, die Schnittzeichnungen sind auch in Zentimetern bemaßt, viele der Modelle finde ich schön. Besonders gut gefällt mir übrigens, dass für jedes Modell alternative Garne vorgeschlagen werden.
Gerade ist mein Abo für “Monthly Machine Knitting” ausgelaufen, und ich werde es nicht verlängern, weil mir die letzten Ausgaben einfach zu langweilig waren. Stattdessen könnte ich ja “Knit” abonnieren…

Beinahe Stillstand – Almost Standstill

Zur Zeit wurschtele ich an mehreren Handstrickprojekten herum, die alle mit relativ kleiner Nadelstärke gestrickt werden, und zusammen mit weniger freier Zeit als bisher ergibt das wenig bis gar keinen Fortschritt.
Eines der in Arbeit befindlichen Strickstücke ist “Jasmine” von Kim Hargreaves, an dem ich allerdings einiges ändere. Das Material ist Wollmeise 100% Merino in den Farben “Herzblut” (der untere, einfarbige Teil) und WD “Baba Jaga”. Die glatt-rechts-Teile sind auf der Maschine gestrickt, sonst wäre ich noch nicht so weit. Die Passe stricke ich in einem Stück in Reihen. Dafür habe ich alle Abnahmen neu berechnet und mir eine Liste gemacht, in welchen Reihen an welcher Stelle Maschen abgenommen werden müssen. Anstatt der kleinen Lochreihe, mit der die Knopfblende begrenzt wird, stricke ich eine Hebemasche. Wenn ich dann bei den verkürzten Reihen fürs Vorderteil angekommen bin (was in ungefähr 20 Reihen der Fall sein wird, also nicht vor dem kommenden Wochenende), dann wird’s noch mal kompliziert, und ich muss mir rechtzeitig überlegen, wie ich das dann mache. Hoffentlich reicht das Garn.

Jasmine, Passe/yoke

Currently I’m plodding my way through several handknit projects, all of them with small needle sizes, and combined with less free time than before this results in hardly any or no progress at all.
One of my works in progress is “Jasmine” by Kim Hargreaves. I’m doing several modifications here. The yarn is Wollmeise 100% Merino in colours “Herzblut” (the lower, solid part) and WD “Baba Jaga”. The plain knit part is done on my knitting machine, otherwise I would not have achieved that much. As I’m doing the yoke in one piece, I had to recalculate all raglan decreases, and to avoid confusion I made myself a neat list, numbering the rows and stating when to increase where. Instead of the small lace holes next to the button bands, I’m working slip stitches. As soon as I reach the short row part of the front (in about 20 rows, probably not before next weekend), it will get a bit more complicated, and I’ll have to think hard how to continue. I hope I’ve got enough yarn.