Vor gut einem Jahr erstand ich von einer Mit-Foristin ein Kilo ziemlich dicke reine Wolle in einem angenehmen Terracotta-Farbton. Nun wurde es Zeit, daraus etwas Tragbares zu produzieren.
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Monat: Februar 2016
Stricken und Mathe
Stricken und Rechnen gehören für mich zusammen. Es ist nur bedingt und nur mit viel Versuch und Irrtum möglich, gut passende Jacken oder Pullover selbst zu entwickeln, wenn man nicht bereit ist, sich mit ein wenig Algebra oder wenigstens den Grundrechenarten und dem Dreisatz auseinanderzusetzen. (Die Naturbegabungen, die mit weitgehend der selben Nadelstärke immer den gleichen Typ Raglan von oben stricken, lassen wir für den Moment mal außen vor.) „Stricken und Mathe“ weiterlesen
Resteverwertung
Auch mit einem Garnrest von nur 25 Gramm kann man noch etwas Hübsches stricken.
“Juliette” ist ein kleines, elegantes Tuch, entworfen von Birgit Freyer. Ich bekam die Anleitung in einer ihrer “Wundertüten”. Und zufällig war von einem früheren Projekt eine passende Menge Garn übrig geblieben, das entschieden zu schade zum Wegwerfen war, nämlich Lotus “Tibetan Cloud”, ein himmlisch feines Yak-Garn.
Mit seinem geringen Gewicht und der relativ simplen, logischen Musterfolge war dieses Tuch ein ideales Mitnahme-Projekt. Und jetzt, nach Fertigstellung, ist es ein filigraner Schal für die kommenden Frühlingstage, der mit seiner neutralen Farbe zu vielen Sachen passt.
Lichtmess, spinnen vergess‘
Der 2. Februar gilt mittlerweile überall als “Murmeltiertag”, was auf einen Brauch und natürlich auch den Film aus der Neuen Welt zurück geht. Dabei wird gern vergessen, dass er über Jahrhunderte auch in unserem Kulturkreis eine wichtige Bedeutung hatte und als einer der “Kreuztage” zwischen Sonnenwende und Tag-und-Nacht-Gleiche galt.
In der dunklen Winterzeit fand man sich spätnachmittags in den Spinnstuben zusammen, um Licht zu sparen und Gesellschaft zu haben, denn Spinnen und Geschichten erzählen kann man auch bei nur schlechtem Licht. Ab Lichtmess aber spürt man deutlich, dass die Tage wieder länger werden und die Sonne später untergeht. Schluss war’s mit der Spinnstube, andere Aufgaben wurden wichtiger; und für die Bauern begann um diese Zeit, je nach Situation und Wetterlage, wieder die Arbeit im Freien.
Und natürlich gibt es auch für Mitteleuropa eine Wetterregel, die sich auf diesen Tag bezieht:
Ist’s an Lichtmess hell und rein,
wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit,
ist der Frühling nicht mehr weit.
(Quelle: Wikipedia)
Das deckt sich übrigens mit den Murmeltier-Regeln. Da es gestern windig und regnerisch war, dürfen wir also mit einem baldigen Frühling rechnen. Dazu passt, dass hier im Vorgarten schon die Winterlinge in voller Blüte stehen.
Für mich wird Lichtmess immer Lichtmess bleiben, Murmeltiertag hin oder her. Letztlich haben die amerikanischen Siedler ja auch nur übernommen und angepasst, was sie an Wetterregeln aus Europa mitgenommen haben.