Apfelsinenkuchen, gepimpt

Der allererste „große“ Kuchen, den ich als Kind selbstständig backen durfte, war der Apfelsinenkuchen aus dem Dr.-Oetker-Backbuch meiner Mutter.

Das ist ein Rührkuchen, und ich weiß noch, wie schwer es mir fiel, 375 g Butter schaumig zu rühren. Die Menge ist ausreichend für eine sehr große Gugelhupf-Form.

Für einen „normalen“ Kuchen von 24-26 cm Durchmesser reichen zwei Drittel des Rezepts; und wenn man wie ich nur einen kleinen Kuchen von 18 cm Durchmesser backt, nimmt man nur ein Drittel. Mitten beim Rühren stellte ich fest, dass ich vergessen hatte, Mandeln zu häuten und zu mahlen. Kurzerhand ersetzte ich sie durch Kokosraspeln, von denen ich zufällig eine angebrochene Packung im Schrank hatte.

Meine Zutaten für eine 18-cm-Form waren:
125 g Butter
100 g Zucker
2 Eier
Abgeriebene Schale einer Orange
1 Esslöffel Orangensaft
40 g Kokosraspel
100 g Mehl
25 g Stärkemehl
1 Teelöffel Backpulver

Zubereitung:
Den Boden einer Springform mit 18 cm Durchmesser mit Backpapier auslegen, den Springformrand einfetten. Backofen auf 180°, Umluft 160°, vorheizen.
Butter mit Zucker schaumig rühren, dann nacheinander die Eier, den Orangen-Abrieb und den Saft sowie die Kokosraspel unterrühren. Mehl, Stärkemehl und Backpulver mischen und als letztes unter den Teig rühren.

Den Teig in die Form füllen, glatt streichen und etwa 30 Minuten backen. Hölzchenprobe machen! Kommt das Hölzchen sauber aus dem Teig, ist der Kuchen mit großer Wahrscheinlichkeit durchgebacken.
Mein Kuchen sackte trotz erfolgreich bestandener Hölzchenprobe in der Mitte etwas zusammen und bildete eine unschöne kleine Kuhle. Ich holte ihn aus der Form, drehte ihn erst einmal um, zog das Backpapier ab und erfreute mich an der perfekt glatten Unterseite. Die war zu schön, um sie nicht zu nutzen. Ich beschloss, eine kleine Torte draus zu machen und ging daran, eine Füllung zu komponieren.

Füllung:
3 Blatt weiße Gelatine
50 g Puderzucker
125 ml Orangensaft
250 g Mascarpone

Zubereitung:
Gelatine in kaltem Wasser nach Vorschrift einweichen. In der Zwischenzeit den Puderzucker mit etwas vom Orangensaft glattrühren und dann den Mascarpone und den restlichen Orangensaft unterrühren, bis eine glatte Creme entstanden ist. Die ist relativ dünnflüssig.
Die Gelatine im Wasserbad auflösen, einen Esslöffel Creme hinzugeben und glattrühren. Dann das Gemisch unter die restliche Creme rühren und die Masse im Kühlschrank etwas anziehen lassen, bis sie fest genug zum Füllen ist.
Den erkalteten Kuchenboden der Höhe nach halbieren, die untere Hälfte mit knapp der Hälfte der Creme bestreichen und die obere Hälfte drauf setzen. Mit der restlichen Creme mit Hilfe eines kleinen Palettenmessers eventuelle Lücken verspachteln und den Kuchen rundum dünn überziehen.
Im Kühlschrank vollständig fest werden lassen.

Wer einen großen Kuchen (Form mit 24-26 cm Durchmesser) zubereiten will, nimmt man von allem die doppelte Menge.

apfelsinenkuchen-gefuellt

Auf dem Bild ist die Kuhle in der Kuchenmitte erkennbar. Von außen war sie vor dem Anschneiden natürlich nicht sichtbar. Und geschmeckt hat es prima.

2 Gedanken zu „Apfelsinenkuchen, gepimpt“

  1. Das sieht superlecker aus. Werde ich ausprobieren.
    Ich stehe manchmal vor der Herausforderung, ein beliebtes Kuchenrezept zu „veganisieren“, wenn meine große Tochter zum Kaffee kommt. Mit „No-Egg“ (ein Ei-Ersatz aus Sojamehl) wird der Kuchen nicht so hoch und etwas fester in der Mitte.
    Kürzlich waren wir bei Schwiegermutter zum Geburtstag und haben dazu einen solchen Kuchen mitgebracht, damit die vegane Tochter auch etwas zum Essen hat. Da kam ich mit einem anderen Gast ins Gespräch, der den veganen Kuchen besonders lobte. Er hat mir sogar anvertraut, dass er, wenn seine Frau zu Hause Rührkuchen backt, sich manchmal zum Backofen schleicht und die Form ein wenig rüttelt, damit der Kuchen nicht so hoch aufgeht. Gerade bei etwas „feuchten“ Kuchen, wie Schoko-, Rotwein- oder Gewürzkuchen, macht sich das ganz gut.
    Grüße aus der Küche!
    Anna

  2. Der ist sogar LC-tauglich. OK: (Puder)-zucker, Mehl und zuviel O-Saft muss ich substituieren. Aber ansonsten sabbere ich jetzt schon in die Tastatur.

    Vielen Dank für das Rezept!

Schreibe einen Kommentar zu Michaela Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*