Aus den Augen, aus dem Sinn – Out of sight, out of mind

Zwar schaffe ich es nicht, wirklich viel zu stricken, aber wenn ich mal ein Teil vollständig geplant und begonnen habe, geht es normalerweise ziemlich schnell mit der Fertigstellung. Dann kommt es in meinen Schrank oder zu seinem Empfänger, wird verwendet — und ich vergesse, es noch einmal hier im Blog oder sonstwo zu erwähnen.

In den vergangenen Wochen sind fast nebenbei einige Teile fertig geworden, über die ich kaum ein Wort verloren habe, die aber schon eifrig in Gebrauch sind. Beispiele dafür sind diese Pullunder aus einer dünnen Merino-Mischung von der Wollerey. Der eine ist für eine Freundin, ganz schlicht mit V-Ausschnitt; sie hatte ihn sich so gewünscht. Der andere ist mit Wickel-Effekt und für mich. Er ist nach demselben Schema entstanden wie meine “Katharine”-Version, jedoch ohne Lochmuster gestrickt, weil mir die eigenwillige Garnfärbung bei glatt rechts am besten gefällt.

Ein paar Kleinigkeiten sollte man beachten, wenn man mit solcherart handgefärbtem Garn größere Teile strickt. Gerade bei Multicolor-Färbungen fallen die Stränge oft sehr unterschiedlich aus. Wechselt man mitten im Gestrick das Knäuel, dann kann das recht auffällig sein und sieht nicht immer schön aus. Deshalb tut man gut daran, sich vorab brauchbare Stellen für einen Knäuelwechsel zu überlegen.
Beim Wickel-Pulli strickte ich zunächst das Rückenteil ohne Bündchen aus einem Strang und jedes Vorderteil ebenfalls aus einem extra Strang. Die Taillenbündchen, die bei diesem Modell sehr hoch sind und entsprechend viel Material benötigen, wurden nach unten an die Leibteile angestrickt. Auf diese Weise ist es am einfachsten, den Wickeleffekt zu erzielen.
Die Hals- und Armlochblenden kann man aus den Resten der Knäule stricken. Auf diese Weise sind die einzelnen Teile zwar nicht identisch in den Farben, aber sie ergeben ein abgeschlossenes, harmonisches Ganzes ohne störende Farb-“Brüche”.
einfacher Pullunder, plain vestover
Schlichter Pullunder, plain vestover
Pullunder, V-Ausschnitt, v-neck band
Detail Halsausschnitt, v-neck band
Wickeleffekt-Pullunder, wrap-style vestover
Pullunder mit Wickeleffekt, wrap-effect
Wickelpulli Seitennaht, side seam of wrap style top
Farbunterschiede an der Seitennaht, differing colours at the side seam

Currently I do not get much knitting done, but as soon as the planning is done and the knitting has started, I normally manage to finish things rather speedily. Then it is entered into my personal “finished” list and is added to my wardrobe or given to its recipient, getting its share of use — and I forget to mention it, either in this weblog or anywhere else.

During the last weeks several garments got finished quite casually, which I did not waste a single word on, but which are already put to good use. These vestovers made of a fine merino mix from “Wollerey” are typical. One is for a friend of mine, very plain with a v-neck; she wanted it that way. The other one, which is for me, features a wrap effect, the same way as my version of “Katharine”, but this time in plain knitting only because this is how I like the headstrong colouring best.

There are some minor details to consider when working larger pieces with hand-dyed yarns. Multi-coloured hanks can turn out rather different. Changing the hank (or ball) in mid-knitting may yield rather noticeable and unsightly results. It’s a good idea to think in advance of good places for yarn changes.
For this top, I started knitting the back without the ribbing from the largest hank. Each front was done from an extra hank, another one was used for the ribbing, which in this case is rather wide and uses up a lot of yarn. The ribbing is worked downwards, making it easier to achieve the wrap effect.
The bands are then made from the leftovers. This way, the separate pieces are not identical in colour, but each one is complete on its own without any disruption.

3 Gedanken zu „Aus den Augen, aus dem Sinn – Out of sight, out of mind“

  1. Schön sind beide. Ich mag die Schlichtheit. Der Wickelpullunder gefällt mir aber besonders gut – sowohl vom Schnitt her als auch von der schönen Wolle.

    Liebe Grüße
    Knittaxa

  2. Ich mag diesen Schnitt auch sehr gern, und er ist sehr kleidsam, weil er notfalls eine Taille vortäuscht. 😉
    Deshalb habe ich schon mehrmals solche Modelle gestrickt.

    Zahlreiche Grüße
    Kerstin

  3. Mir gefallen beide gut, auch wenn natürlich das Wickeli interessanter ist. Da aber das Garn eh lebhaft ist, gefällt mir, wie gesagt, beides. Hast du sehr schön gelöst, die Abwechslungen und die Planung. Toll ist es für mich immer wieder zu sehen, wie die gefärbten Garne verstrickt aussehen. Ich mag ja dieses Garn speziell seeeehr gerne, aber eine Anzahl Strickerinnen hatte Probleme damit, vor allem die, die die Maschen gaaanz fest um die Nadel ziehen, aber dann wieder locker abstricken, daher kam es letztendlich nicht ins Sortiment *schnüff* . Bin froh, dass dieses Schätzchen hier Beachtung findet.
    Liebe Grüße
    Dagmar

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