Der Trennstab im Supermarkt

Bis heute konnte ich nicht herausbekommen, für welchen Abgrenzungsbereich des Einkaufs man eigentlich zuständig ist: Legt man den Trennstab vor die eigenen Einkäufe, damit sie nicht versehentlich vom Vorkunden mitgekauft werden, oder grenzt man sich nach hinten ab, um nicht die Waren des Nachfolgenden mitbezahlen zu müssen?
Analog zum Autofahren hätte ich vermutet, dass man sich in erster Linie nach vorn orientiert. Für das, was hinter einem passiert, sollte der Hintermann bzw. die Hinterfrau zuständig sein, zumal man ja hinten keine Augen hat und gelegentlich sogar niemand hinter einem ist. Klingt logisch, oder?
Gestern abend hatte ich ein sehr interessantes Erlebnis im Supermarkt. Vor mir eine ältere Dame, die ewig zum Einpacken brauchte, hinter mir zunächst gar niemand, dann plötzlich ein Mann im Blaumann, der seine Kartoffelchips und seine Zartbitterschokolade mit Müsli-Geschmack extrem dicht auf dem Band hinter meinem Roggenbrot, dem Waschpulver und der Kaffeesahne fürs Büro platzierte. Husch, hatte die Kassiererin seine Waren schon mit eingescant. Ich rief “halt”, und die Kassierdame buchte die Sachen mühsam zurück. Derweil machte der Mann mir lautstark Vorwürfe, dass ich keinen Trennstab hinter meine Einkäufe gelegt hätte und wohl überhaupt zu dumm für diese Welt sei. Ich hatte keine Lust auf eine Auseinandersetzung, packte mein Zeug zusammen und ging meines Weges.
Aber falls mir noch einmal so etwas passieren sollte, habe ich mir schon mal eine Strategie zurechtgelegt: Ich werde die Fremd-Waren einfach mitkaufen, sofern es nicht gerade besonders kostspielige Artikel sind. Selbst wenn ich sie nicht gebrauchen kann. Dann kann derjenige, der zu dämlich ist, ein Trennhölzchen VOR seine Einkäufe zu legen, nämlich noch einmal durch den Laden laufen, um die fehlenden Artikel nachzukaufen. Vielleicht lernt er dann, in welche Richtung man lieber nicht schimpfen sollte und dass es sinnvoll sein kann, nach vorn zu gucken.

9 Gedanken zu „Der Trennstab im Supermarkt“

  1. Ich erwarte schon, das mein Vordermann das Trenndings hinlegt, weil bei einem großen Einkauf der Vorderfrau kommt man gar nicht an die Trenndings hin. Wenn der vordermensch keinen hinlegt, leg ich halt vorne und hinten einen hin. Ich bedanke mich auch immer, wenn der Vorkunde das Dings hinlegt, meist freut sich dann die Person auch und lächelt als Dank für das “danke”. Also 2 Menschen glücklich.

  2. Ich hatte mich schon immer gefragt, warum der italienische Fahrstil vergleichsweise wenig Unfälle verursacht.
    Ein Italiener klärte mich auf: man kümmert sich nur um das, was vor einem passiert. Was seitlich oder hinter einem los ist, hat einen nicht zu interessieren, das lenkt nur ab und erzeugt Unkonzentriertheit. Wenn sich alle dran halten, passiert auch kaum was, was deiner Analogie entspricht.
    Das gleiche Prinzip würde ich für das Kassenband anwenden. Man kümmert sich um seinen eigenen Kram und das was vor einem ist. Dann kann nichts schief laufen.
    Allerdings können viele Kunden hinter einem gar nicht erwarten, die Kassentoblerone hinzulegen, oft schon, nachdem der eigene Wagen noch befüllt ist. Und dann türmt sich im letzten Drittel vor dem Trennstab ein Gebirge.
    Die Variante, dass der /die Vordere den Trennstab hinlegt, hat auch was: man signalisiert damit, dass man den Wagen jetzt leer geräumt hat.

  3. Ehrlich gesagt bin ich auch der Meinung, dass der Trennstab hinter die eigene Ware kommt und nicht davor. Weil: ich sage ja damit, ICH HABE FERTIG. Der Nächste bitte.

    Warum man sich über sowas allerdings streiten kann……

  4. Danke für Eure Kommentare. Eure Argumente sind für mich sinnvoll und nachvollziehbar, und ich werde mich bei zukünftigen Einkäufen so weit wie möglich an die üblichen Gepflogenheiten halten. 🙂

    Als ich vorgestern an der Kasse stand, war hinter mir erst mal niemand, das Kassenband war leer, bis auf meine paar Sachen ganz vorn. Dass ich, schon an der Ausgabe und zu weit entfernt von den Trennstäbchen, etwas warten musste, bis die alte Dame vor mir ihre Einkäufe endlich eingepackt hatte, war halt mein Pech. Der Blaumann, der nach mir kam, hätte jede Menge Zeit und Platz gehabt, etwas Abstand zu halten, statt seine Kartoffelchips praktisch auf meine Kaffeesahne zu legen. Mich ärgerte halt, dass er gleich auf mich losschimpfte. Selbst wenn es ganz allein mein Fehler gewesen wäre, hätte er das Problem mühelos verhindern können.

  5. Ich hätte die Chips genommen. Wenn es um Chips geht, ist mir jede Ausrede recht.

    Ansonsten lege ich immer mit Begeisterung vorne und hinten ein Stäbchen hin. Ich mach das gerne :o)

    Gruß von Anna

  6. Mein Lieblingsoxymoron? Ein intelligenter Mann! Naja, frau weiß doch, dass Männer nicht wirklich multitaskingfähig sind und das Ausladen der Einkäufe auf ein sich unvorhersehbar bewegendes Band ist nun wirklich Aufgabe genug. Noch den Überblick zu behalten, wer wie wo was hinlegt – ich bitte dich!

    Augenzwinkernde Grüße
    Dagmar
    P.S. Ich neige auch zu der “ich habe fertig Variante” und lege das Ding hinter meine Einkäufe

  7. Ich lege den Trennstab grundsätzlich hinter meinen Einkauf. Mein Vordermann kommt ja viel leichter an die Trennstäbe ran, weil er weiter vorne steht. Also kann er mir mit dem Ding signalisieren, ich bin fertig, jetzt kannst du deine Waren aufs Band legen. Wenn er das nicht tut, darf er gerne meinen Einkauf mit bezahlen.

  8. das ist ein thema, das mich auch schonmal interessiert hat und irgendwann hatte knigge auch eine bzw. DIE antwort darauf. Also laut knigge legt man den trennstab HNTER SEINE einkäufe. Erklärung dafür war eben der oben aufgeführte grund: der/die hintermann/frau kommt oft nicht an die stäbe ran, bzw muss sich mühsam vorbeugen.

  9. Für mich ist es selbstverständlich den Trennstab hinter meine Einkäufe zu legen und vor meine Einkäufe, wenn der Vordermann dazu keine Lust hatte. Ich weiß, dass es ohne Trennstab eigentlich fast immer zu Durcheinander beim Kassieren kommt und das muss ja wirklich nicht sein. Man will meistens schnell mit seinen Einkäufen nach Hause und die Kassiererin nicht unnötig aufhalten. Allerdings hasse ich es, wenn mein Hintermann seine Ware auf dem Band türmt, obwohl ich noch lange nicht fertig mit Auflegen bin. Vor ein paar Jahren war dies nie der Fall gewesen. Diese Unart begegnet mir in letzter Zeit immer öfter. Ich musste sogar schon die Ware des Hintermannes auf dem Band weiter nach hinten schieben. Ich finde es absolut unhöflich!!! Es hat jeder genügend Zeit abzuwarten bis sein Vordermann fertig mit Auflegen ist. Ungeduld und Unhöflichkeit haben leider in den letzten Jahren überhand genommen. Auch beim Bezahlen steht mein Hintermann mir im Nacken, damit er am besten noch dir PIN sich merken kann. Ein absolutes Nogo! Eigentlich müssten die Kassiererinnen dazu angehalten werden, solche unhöfliche Kunden in ihre Schranken zu weisen. Mittlerweile sage ich auch meinem Hintermann meine Meinung, auch wenn ihm dies nicht passt, bevor ich mich ständig nur ärgere. Übrigens teilen meine Meinung und meine Beobachtungen auch meine Freunde, Bekannte und Verwandten. Es handelt sich wohl um ein allgemeines negatives Erscheinungsbild in unserer Gesellschaft. Leider!!! Am besten fängt jeder gleich mal damit an etwas freundlicher und rücksichtsvoller mit seinen Mitmenschen umzugehen. Dankeschön ?

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