Die Karbonz und ich

Wenn wieder einmal ein Stricknadelhersteller eine neue Variante von Nadeln auf den Markt bringt, sei es in punkto Form oder Material, probiere ich gelegentlich die jeweilige Neuheit aus.

Die „Colibri“ Spielstricknadeln von Addi beispielsweise waren seinerzeit für mich ein voller Erfolg; mittlerweile habe ich davon fast alle gängigen Größen.

Mitunter läuft es aber nicht so gut. Die Knitpro „Karbonz“ und ich werden wahrscheinlich nicht gerade die allerbesten Freunde. Vorsichtshalber kaufte ich vor einigen Monaten zum Testen nur eine einzige ─ natürlich nicht austauschbare ─ Rundstricknadel. Damit kämpfe ich mich langsam durch das V-förmige Tuch „Openhearted“ von Romi Hill, das ich ja schon vor mehreren Jahren begonnen und vergangenen Herbst wiedergefunden hatte. Momentan fehlen mir noch etwa 40 Reihen am zweiten V-Arm.

Um endlich fertig zu werden, habe ich mir vorgenommen, täglich mindestens vier Reihen zu stricken. Meistens schaffe ich das erst abends. Und obwohl ich für meine Strick-Ecke eine Tageslicht-Leuchte nutze, komme ich nur mühsam voran. Vielleicht liegt es am hauchdünnen Garn (1 km auf 100 g), vielleicht an der Farbe (ein eher düsteres Weinrot, dunkler als auf dem Foto), vielleicht auch an meinem fortgeschrittenen Alter und der daraus resultierenden nachlassenden Sehkraft. Und möglicherweise eben auch an der Nadel. Die Karbonz Nadel ist dunkelgrau, nicht gerade der beste Hintergrund für eine ebenfalls dunkle Garnfarbe. Die Nadelspitzen dagegen sind hochglänzend und reflektieren das Licht. Dieser extreme Hell-Dunkel-Kontrast lässt meine Augen leider schnell ermüden, vor allem weil mein Blick ständig vom Diagramm aufs Gestrick und wieder zurück wechselt. Hinzu kommt, dass das Seil ziemlich sperrig ist; am Ende jeder Reihe muss ich erst einmal die Nadelspitzen und die verschiedenen Enden des Gestricks sortieren.

Ich will nicht ausschließen, dass einem die Arbeit mit hellem und dickerem Garn besser von der Hand geht. Für komplexe Lochmuster und feines Garn würde ich diese Nadel aber nicht noch einmal in Betracht ziehen.

3 Gedanken zu „Die Karbonz und ich“

  1. Danke für deinen Testbericht!
    Die Karbonz hielt ich ursprünglich auch für sehr attraktiv als Feststrickerin.
    Ich ließ mich vom Impuls lenken und kaufte eine Rundnadel. Feststellung: ich bin dafür nicht geschaffen, weil die Maschen nicht so geschmeidig über die Nadel rutschen. Und bei meinem Exemplar gab es wieder das leidige Hülsenproblem am Übergang, wo das Garn hängen blieb.

    1. Dieses Hängenbleiben stelle ich bei meiner Nadel ebenfalls fest, vor allem bei dem dünnen Garn, das ich gerade verstricke. Mag sein, dass es bei dickerem Garn nicht so ausgeprägt ist. Aber diese Hochglanz-Nadelspitzen tun meinen Augen nicht gut, auch wenn sie bestimmt sehr stylish sind. Matte Nadeln mag ich lieber.

  2. Ich hab mir damals die Sockenstricknadeln von Karbonz gekauft und hatte genau das selbe Problem. Die Maschen blieben mir am Übergang hängen und bremsten den Strickfluss.

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