Das Wollschaf fragt:
Manche Sachen beginnt man mit Enthusiasmus und beendet sie dann unwillig oder gar nicht, aber es gibt Modelle, da bedauert man geradezu, wenn sie fertiggestrickt sind. Es geht mir in meiner Frage um den Prozess des Strickens und nicht um das fertige Stück.
Welches war das absolute Lieblingsprojekt, das ihr gestrickt habt? Was hat es dazu gemacht (Garn, Muster, Schnitt …)?
Habt ihr dann noch ein weiteres Modell gleicher Art gefertigt?
Gibt es auch ein Hass-Objekt?
Herzlichen Dank an Michaela für die heutige Frage!
So richtig bedauert habe ich es eigentlich noch nie, wenn ein Strickstück endlich fertig war. Aber es stimmt schon, an manchen Projekten strickt man lieber als an anderen.
Ein solches Lieblingsprojekt war “Portland” aus Rowan Magpie Aran. Das hat richtig Spaß gemacht. Das Muster war abwechslungsreich, das Garn ließ sich prima verstricken, und es war abzusehen, dass das Endprodukt auch ein Erfolg sein würde. Diesen Pullover trage ich zur Zeit sehr oft, weil er schön warm ist, und er wird immer wieder bewundert. Ein zweites Mal werde ich ihn aber sicher nicht stricken, weil ich ihn ja nun schon in optimaler Form habe. Ein Kandidat für einen zweiten Versuch ist eher ein Modell, das beim ersten Mal nicht so toll geworden ist und bei dem man die Fehler des ersten Versuchs vermeiden möchte. Die Jacke “Vivian” will ich zum Beispiel ein zweites Mal aus besser geeignetem Garn stricken.
Hass-Objekte gibt es natürlich auch. Ein solches habe ich kürzlich reuelos entsorgt. Es war der Anfang des Modells Nr. 50 aus der Herbst-Verena. Das Muster war zwar sehr schön, aber das Garn einfach scheußlich zu verstricken. Deshalb habe ich daraus etwas mit der Strickmaschine angefertigt, das war weniger mühsam, und dem Empfänger war es einerlei, solange es etwas Warmes, von mir Gestricktes war. Die bereits von Hand verarbeiteten 200 g, die ich für das Maschinen-Projekt nicht mehr benötigte, kamen in den Müll. Ich bin froh, von dieser Wolle nichts mehr im Haus zu haben.