Das Wollschaf fragt diesmal:
Über welches Strick- oder Häkelwerk habt ihr euch am meisten geärgert und warum?
Vielen Dank an Michaela für die heutige Frage!
Leider erinnere ich mich nicht mehr an alle 600-700 Stricksachen, die ich schon angefertigt habe. Es waren aber diverse Ärgernisse dabei, zum Beispiel dieser grün gestreifte Pullover aus reiner Baumwolle:
Das Ding wiegt gefühlt eine Tonne und wärmt so effizient wie ein nasses Handtuch. Für Wintertage also unbrauchbar, und wenn’s wärmer ist, bereitet einem das schiere Gewicht schon Schweißausbrüche. Ich mache seither einen großen Bogen um dicke Baumwolle. Höchstens mit etwas Kunstfaser-Beimischung ziehe ich sie noch in Betracht.
Ein weiteres Baumwoll-Projekt war vor einiger Zeit das “Drunter und Drüber”. Merkwürdigerweise ist das “Drüber” zu einem meiner meistgetragenen Kleidungsstücke mutiert, weil es sich über fast jedem Shirt gut macht, egal ob lang- oder kurzärmelig, während das “Drunter” inzwischen bei der örtlichen Kleiderkammer gelandet ist, denn ich wurde damit einfach nicht glücklich.
Es ärgert mich durchaus, wenn eine Strickarbeit nicht so gerät, wie ich es mir vorgestellt habe. Immerhin investiere ich Geld und Zeit und möchte dafür doch ein schönes Ergebnis haben. Misserfolge resultieren oft daraus, dass das verwendete Material nicht optimal für das jeweilige Projekt geeignet war. Man kann mit einem elastischen, stark gedrehten Garn eben kein filigranes Lochmuster erzeugen, und ein glattes Garn mit “Fall” statt Elastizität ergibt beim besten Willen keinen Pullover mit “Stand”, sondern bestenfalls ein Hängerchen.
In letzter Zeit habe ich mich mehrmals bei Mystery-KnitAlongs beteiligt und war leider oft enttäuscht vom Ergebnis. Wahrscheinlich ist mein Geschmack zu speziell und zu wenig massentauglich; auch ein etablierter Designername garantiert nicht, dass das geheimnisvolle Etwas sich hinterher harmonisch in meinen Kleiderschrank fügt und für mich brauchbar ist.
Hui, Danke fürs Zeigen!
Der Pulli sieht ECHT ungemütlich aus…
Viele Grüße
Angela