Diese Woche bringt das Wollschaf eine Frage von mir:
Welches war das bisher größte Strick-Desaster, das Du mal produziert hast?
Was genau war daran so schrecklich?
Konntest Du daraus Lehren für Deine weitere Strick-Karriere ziehen?
Da ich schon ziemlich lange stricke, habe ich auch schon viele Desaster-Teile zustande gebracht. Exemplarisch dürfte ein Pullover nach dem Design “Seaforth” aus dem Buch “In the Hebrides” von Alice Starmore sein, den ich in einem aufwendigen Rechts-Links-Muster aus weißer Seide strickte. Natürlich hatte ich vorher eine Maschenprobe gestrickt und durchs Wasser gezogen.
Der Pullover wurde wunderschön. Dann wusch ich ihn zum ersten Mal richtig mit speziellem Waschmittel. Bei der Gelegenheit wurde die Seide dünn und lappig, und der Pullover sah aus wie ein Putzlappen. Die Seide war vermutlich vom Hersteller mit irgendeinem Mittel “beschwert” worden und dadurch voluminöser. Nachdem es herausgewaschen war, blieb ein dünnerer, platter Faden übrig, der das Gestrick quasi nicht mehr ausfüllen konnte.
Was habe ich daraus gelernt? Es genügt nicht, eine Maschenprobe mal eben ein bißchen nass zu machen. Sie sollte vor dem Ausmessen genau so gewaschen werden, wie man später das fertige Modell waschen wird. Unterlässt man das, dann kann es sich bitter rächen. Hätte ich die Maschenprobe normal gewaschen, dann hätte ich die Veränderungen rechtzeitig erkennen können.