Das Wollschaf fragt:
Wer zu stricken beginnt, kauft Wolle, und das natürlich gemäß seinen Vorlieben bzw. den Projekten. Ich habe festgestellt, dass die Wolle, die ich zu Anfang meiner noch relativ kurzen Strickkarriere kaufte, eine andere ist, als die, die ich heute bevorzuge, dasselbe gilt für die Projekte. Wie ist das bei Euch?
Herzlichen Dank an Jinx für die heutige Frage!
Kein Kind wird für die erste Geigenstunde eine Stradivari in die Hand bekommen, als ersten Kochversuch wird man nicht gerade Filet Wellington mit Trüffelsauce zubereiten, und ich kenne niemanden, der als erstes Strickprojekt einen Kaschmirpullover begonnen hat. Gerade wenn man noch nicht weiß, ob man ein Hobby mögen wird, investiert man üblicherweise kein Vermögen. Erst wenn sich herausstellt, dass man Freude daran hat und brauchbare Ergebnisse produziert, wird man sich überlegen, wie diese Ergebnisse noch besser werden können, beispielsweise indem man erstklassige Rohstoffe und hervorragendes Werkzeug verwendet.
Insofern: Ja, ich stricke heute aus anderen Garnen und mit anderen Nadeln als vor 25 Jahren, als ich ernsthaft wieder mit dem Stricken begann. Meine Vorlieben bezüglich der Projekte haben sich jedoch nicht wesentlich geändert. Ich mag immer noch lieber größere Projekte als Kleinkram, und ich bevorzuge nach wie vor schlichte, vielseitig tragbare Sachen. Gerade weil ich mir die teure Wolle aus den Anleitungsheften damals nur selten leisten konnte, habe ich die meisten meiner Projekte selbst umgerechnet und nach meinem Geschmack modifiziert; daran hat sich ebenfalls nichts geändert.