Das Wollschaf möchte wissen:
Wie lange strickt ihr denn schon? Habt ihr erst vor kurzem angefangen, strickt ihr schon ein paar Jaehrchen, oder sogar schon Jahrzehnte?
Wer (oder was) hat euch zum Stricken gebracht? Und wo habt ihr es gelernt? Hattet ihr einen “Strick-Hiatus”, d.h. habt ihr fuer ein paar Jahre unterbrochen, und dann wieder angefangen, oder strickt ihr, seit ihr es koennt.
Und was ist das erste Stueck, dass ihr gestrickt habt?
Vielen Dank an Connie für die heutige Frage!
Ich stricke “ernsthaft” seit etwa 1982/83, also schon ziemlich lange. Weshalb ich damals wieder darauf gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr. In den Läden gab es zu der Zeit jedenfalls reichlich Garne, überhaupt gab es viele Wollgeschäfte (zumindest in Hamburg, wo ich damals lebte), und die Zeitschriftenläden waren voll mit Strickzeitschriften, die es heute gar nicht mehr gibt.
Stricken gelernt habe ich als Kind. Meine Mutter hat es mir beigebracht, als ich etwa 6-8 Jahre alt war, genau weiß ich es nicht mehr. Ich habe aber lange Zeit lieber gehäkelt als gestrickt, das konnte ich besser.
Mein erstes richtiges Strick-Modell war ein quer gestrickter Pullover aus der “Diana” vom Herbst 1982 mit einem eingestrickten Musterstreifen. Im Heft war er in Hellblau-Beige abgebildet, ich strickte ihn in Weinrot-Beige, aber aus dem Originalgarn. Das war seinerzeit ein Riesenaufwand, weil ich das Garn in Hamburg nicht bekam und deshalb per Post bestellen musste. Von Garnsubstitution wusste ich nichts; ich dachte, man müsste alles aus den Zeitschriften mit den Originalgarnen (wenn auch nicht in den ursprünglichen Farben) stricken.
Ziemlich schnell fand ich dann aber heraus, wie man fertige Anleitungen abwandelt und eigene Entwürfe realisiert. Weil ich mehr Ideen als Zeit hatte, kaufte ich mir Anfang 1987 eine Strickmaschine und hörte für etliche Jahre mit dem Handstricken auf. Das begann mich erst nach der Jahrtausendwende wieder zu interessieren, als ich übers Internet und vor allem die Newsgroup maus.kreativ.handarbeiten in Kontakt mit anderen Strickerinnen kam. Heute mache ich beides mit gleicher Freude, Hand- und Maschinestricken. Nur die Zeit, die ist knapper als früher.
Das mit der Garnsubstitution ist witzig. In der DDR kannte man es gar nicht, mit Originalgarnen zu stricken. Strickmuster in Zeitschriften gaben auch so gut we nie das Garn an, mit dem ein Modell gestrickt worden war – vermutlich damit sich die Leute nicht darüber aufregten, dass das Garn für Ottilie-Normalstrickerin nicht zu bekommen war. Bei uns war Substitution oberstes Motto 🙂