Nach gut zwei Monaten, mit diversen Pausen, weil andere Strickereien wichtiger schienen, ist es geschafft: Mein Tuch in Gothic-Farben ist fertig gestrickt, gewaschen, gespannt und getrocknet.
Von den beiden in der Anleitung angegebenen Größen habe ich die größere gestrickt. Das Tuch wiegt 280 g, ist halbrund, etwa 80 cm hoch und hat eine Spannweite von etwa 180 cm. Aufgrund der verkürzten Reihen in der Bordüre ist es etwas asymmetrisch. Verbraucht habe ich dafür Wollmeise Pure (100 % Schurwolle, LL 350g auf 100 m) wie folgt:
WD Meilenstein (das hellere Violett): ca. 90 g, 315 m
WD Igor (das dunklere, melierte Lila): ca. 95 g, 333 m
WD Im Jahr der Ratte (dunkelgrau): ca. 105 g, 368 m
Die Mengen sind aufgerundet, damit man noch ein wenig Faden auf der Nadel behält. Das Garn eignet sich gut für Tücher, weil es relativ glatt und schwer ist und einen schönen „Fall“ gewährleistet.
Vom Grau ging erstaunlich viel in die Bordüre, die nochmals mit verkürzten Reihen gearbeitet wird. Das hat mich anfangs ziemlich irritiert, bis ich die Anleitung endlich kapiert hatte. Abgekettet wird schließlich mit Pikots, das bedeutet, man strickt quasi dreimal soviel Maschen wie tatsächlich abgekettet werden. Deshalb brauchte ich dafür auch sehr viel Zeit.
Da das Tuch weitgehend glatt rechts gestrickt wird, ist es relativ einfach zu arbeiten. Man muss nur seine Maschenmarkierer am Anfang präzise setzen, damit man immer weiß, wo für die verkürzten Reihen gewendet werden muss. In diesen Abschnitten werden dann auch die Zunahmen gleichmäßig verteilt. Auch das Bordürenmuster ist eher simpel. Das Wichtigste an diesem Modell ist eigentlich die Auswahl der Farben: Zu unterschiedlich, und es wird schrill (bei Ravelry finden sich einige für meinen Geschmack recht gruselige Variationen); zu nahe beieinander, und man erkennt den Verlauf der Flächen nicht mehr gut. Mir gefällt meine Kombination aber gut, obwohl ich mich sonst nicht so sehr für Lila begeistern kann.