Feine Apfeltorte

Eigentlich ist es für Apfelkuchen jeglicher Art noch etwas zu früh im Jahr. Für meinen Geschmack sind Äpfel Herbst- und Winter-Obst; die Zeit für Apfelkuchen beginnt frühestens im September und endet, wenn die letzten Lageräpfel verbraucht sind. Da ich aber letztes Wochenende von meinen freundlichen Nachbarn eine größere Charge früher, sehr kleiner Äpfel geschenkt bekam, bot es sich an, daraus etwas Feines für den Nachmittagskaffee zu improvisieren. Und damit ich nicht vergesse, wie ich das gemacht habe, notiere ich hier, auf mehrfachen Wunsch eines einzelnen Herrn, meine Rezeptur.

Füllung:
500 g selbst gekochtes Apfelkompott, nach persönlichem Geschmack gesüßt,
Saft und Schale einer kleinen Zitrone,
nach Wunsch eine Handvoll Rosinen.

Teig:
220 g Mehl,
80 g Zucker
140 g Butter in Flöckchen
1 Ei, 1 Eiweiß (das sonst vom Bestreich-Eigelb übrig geblieben wäre)
etwas Butter zum Einfetten der Form (Quiche-Form, 24 cm Durchmesser)

Zum Bestreichen:
1 Eigelb, verquirlt mit
2 Esslöffel Milch oder Sahne

Die Zutaten für die Füllung verrühren.
Aus den Zutaten für den Teig schnell mit kalten Händen einen Mürbeteig zusammenkneten. Nur so lange kneten, bis der Teig gerade zusammenhält. Zu langes Kneten lässt das Mehl quellen, dadurch würde der Teig hart und zäh.
Dann ein Drittel des Teigs in den Kühlschrank geben. Mit den übrigen zwei Dritteln (die man vorher ebenfalls noch kühlen kann) die gefettete Form auslegen, dabei einen kleinen Rand hochziehen. Den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen, mit Pergamentpapier bedecken und mit getrockneten Bohnen, Erbsen oder ähnlichem belegen, damit er nicht zu stark aufgeht. Auf dem Bild seht ihr meine Keramik-Back-Bohnen. Die sind sehr praktisch, man kann sie nämlich nach Gebrauch in einem kleinen Netz in der Spülmaschine reinigen. Mit echten getrockneten Hülsenfrüchten ist das schwierig.

Boden der Apfeltorte, ungebacken

Den Boden bei etwa 180 Grad (Umluft) etwa 15 Minuten vorbacken. Dann die Hitze reduzieren auf 160 Grad.
Die Bohnen und das Papier entfernen und die Füllung gleichmäßig auf dem vorgebackenen Teig verteilen.
Das verbliebene Teig-Drittel dünn ausrollen und schmale Streifen ausradeln (oder schneiden, wenn Ihr kein Rollrädchen mit Wellenrand habt). Die Streifen in einem Gittermuster über die Füllung legen und mit verquirltem Eigelb bestreichen.
Die Torte nochmals etwa 30-40 Minuten backen, bis der Rand und die Streifen durchgebacken, aber noch nicht zu dunkel geworden sind. Auskühlen lassen und in zwölf Stücke schneiden. Nach Belieben mit oder ohne Schlagsahne servieren.

fertige Apfeltorte

Es schmeckte übrigens göttlich. 🙂 Die abgeriebene Zitronenschale verleiht der Füllung eine frische, sommerliche Note und macht damit auch einen Apfelkuchen tauglich für heiße Tage.

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