Ich mag Überraschungen. Meine Mutter kann bestätigen, dass ich schon als Kind Wundertüten liebte, bei denen man nie genau wusste, was heraus kommt. Das Ergebnis war nicht so wichtig, die Freude beim Überraschtwerden zählte.
Wundertüten und angenehme Überraschungen gibt es glücklicherweise auch heutzutage noch, für den kleinen Strickhunger zwischendurch beispielsweise bei der Wolllust. Aus einer solchen Tüte zog ich (unter anderem) die Anleitung für den Schal “Lazy Lulu” und das passende Garn dazu, einen Strang “CashSeta” in der Farbe Floral, einem zartem Pfirsichrosa. Seit zehn Tagen ist das nun mein Mitnahmeprojekt, denn 50 g wiegen nicht viel, aber an 300 Metern hat man viel Strickspaß. Unter anderem konnte ich mir kürzlich damit knapp zwei Stunden im Wartezimmer meiner Augenärztin vertreiben und wurde von drei Personen darauf angesprochen. Zunächst meinte ein älterer Herr beim Anblick der Strickschrift, das sehe ja sehr kompliziert aus, was ich da stricke. Und zwei Damen, neben denen ich nach diversen Zwischenuntersuchungen Platz nahm, fanden, dass es eine gute Idee sei, für so lange Wartezeiten Strickzeug dabei zu haben. Vielleicht nehmen sie sich ja beim nächsten Mal auch Wolle und Nadeln mit, dann ist es nicht so langweilig, und man verbringt die Wartezeiten wenigstens produktiv.
Tatsächlich strickt sich die Lazy Lulu recht einfach, denn man muss sich eigentlich nur bei der ersten Hälfte der Hinreihen auf die Strickschrift konzentrieren. Der Rest ist weitgehend Wiederholung, und die Rückreihen werden nur links gestrickt. Hier ein Muster-Detail:
Anleitung auch ohne jegliche Überraschung bei Birgit Freyer erstehen.
Mittlerweile bin ich bei Reihe 272, die Reihen werden allmählich kürzer, und ich überlege, ob der Schal vielleicht sogar für den Muttertag fertig wird. Wenn nicht ist es auch nicht schlimm, da ich noch eine (nicht gestrickte) Alternative in petto habe.
Das ist ja eine tolle Idee mit der Wundertüte. Und was dabei herauskommt ist natürlich noch besser 😀 Sieht sehr gut aus 🙂