Die Frage nach dem Lieblingsbuch wurde bei Ravelry gestellt. Und ich finde sie nicht einfach zu beantworten, weil meine Lieblingsbücher über die Jahre wechseln. Man ändert seine Vorlieben, man lernt und sammelt Erfahrungen, man stolpert über neue, aufregende Ideen. Soll man da nach zwanzig oder mehr Jahren allen Ernstes noch dieselben Bücher bevorzugen wie früher als Anfängerin?
Es gab im Laufe der Jahre einige Bücher und Zeitschriften, die meine Interessen jeweils in neue Bahnen gelenkt haben und ohne die ich mich stricktechnisch nicht so entwickelt hätte, wie ich es tat. Ganz am Anfang stand “Stricken — 1000 neue Ideen” (ISBN 3-570-03144-6, München 1981). Weil ich eigentlich damals mit dem Stricken erst richtig anfing, waren es wirklich lauter neue Ideen für mich. Heute würde man den Inhalt langweilig finden, ich fand das Buch großartig.
1984 fiel mir in einem kleinen, unscheinbaren Zeitschriftenladen in der Hamburger Innenstadt das “Jahrbuch Strickmode 1984” von Tolle Wolle in die Hände. Es löste einen ähnlichen Kick bei mir aus. Das Heft enthielt Pullover und Jacken z.B. mit Angora, Mohair, Bändchen- und Federgarn, in Schnitten und Zusammenstellungen, die ich noch niemals vorher gesehen hatte.
1987 kaufte ich mir eine Strickmaschine, weil ich zuviele Ideen hatte, um sie von Hand umsetzen zu können. Im selben Jahr stieß ich im Urlaub auf den Kanalinseln erstmals auf britische Strickmaschinen-Zeitschriften. Ich war begeistert, denn anders als in deutschen Zeitschriften gab es darin nicht nur Anleitungen, sondern auch viele technische Artikel. Und Hinweise auf Bücher. Viele britische Verlage lieferten auch an Kunden im Ausland. Damals begann ich, Strickbücher in englischer Sprache zu sammeln, deutsche gab es sowieso kaum. Manche waren ganz nett, andere langweilig, und bei einigen hatte ich wieder das Gefühl, sie eröffneten mir neue Welten: Mary Weavers Bücher zum Beispiel, oder die von Denise Musk.
Das Internet hat unsere Quellen für Ideen noch vervielfältigt. Gleichzeitig lauert hier aber auch viel Mittelmaß. Umso wichtiger finde ich es, dass jede Strickerin für sich selbst herausfindet, was sie besonders mag und welche Modelle oder Stricktechniken sie besonders ansprechen. Die eine bevorzugt ausgefallene Socken, die andere mag am liebsten komplizierte Lochmustertücher. Natürlich werden diese Strickerinnen auch unterschiedliche Lieblingsbücher haben, und es ist fraglich, ob die Empfehlungen der einen der anderen in so einem Fall viel nützen.
On Ravelry, someone asked for out favourite knitting book. I find this question difficult to answer because my favourite books have changed over the years. We change our preferences, we live and learn, we stumble upon new ideas. Are we really supposed to favour the same books as twenty years ago when we were beginners?
In the course of the years there have been several books and magazines which focused my knitting interest on new, formerly unknown directions, and without which I would not have become the knitter that I am. The first one was “Stricken — 1000 neue Ideen” (“Knitting — 1000 new ideas”; ISBN 3-570-03144-6, Munich 1981). At that time I started knitting anew, so everything was really new for me. Today, the contents would probably be regarded as boring; I thought it was great.
1984 I stumbled across a knitting magazine called “Jahrbuch Strickmode 1984” by Tolle Wolle at an inconspicuous Hamburg newspaper shop. It provoked a similar kick. The magazine contained sweaters and cardigans/jackets e.g. with angora, mohair, ribbon and feathery yarn, in shapes and combinations I had never seen before.
1987 I bought a knitting machine because I had more ideas than I could carry out by hand knitting. The same year, during a holiday in the Channel Islands, I hit upon British machine knitting magazines for the first time. I was thrilled, for in contrast to German magazines they contained technical articles as well as instructions for garments. And hints to knitting books. And many British publishers delivered to Germany. At that time I started collecting English knitting books, there were hardly any German ones anyway. Some were quite nice, some boring, and some opened up new worlds to me: Mary Weaver’s books for instance, or those by Denise Musk.
The Internet has multiplied our sources for ideas. At the same time there’s also a lot of mediocrity lurking out there. It is all the more important for every knitter to find out what she likes in particular and what garments or techniques she is fond of. One may prefer knitting fancy socks, another loves knitting sophisticated lace shawls. Quite naturally these knitters will have different knitting book needs, and I doubt if in such a case one knitter’s recommendation is very helpful for the other.