Im Strickforum kam kürzlich die Frage auf, wie man mehrere Maschen auf einmal an der Brother KX zunehmen kann. Dafür habe ich eine kleine Anleitung erstellt.Am einfachsten geht das Zunehmen mehrerer Maschen mit einem Wickelanschlag auf der Schlittenseite.
Man schiebt die neuen Nadeln in E-Position und umwickelt sie, beginnend beim Gestrick, wo der Faden hängt. Bei Zunahmen an der linken Seite wickelt man im Uhrzeigersinn, siehe Bild. In meinem Beispiel sind es fünf Nadeln:
Bitte nicht zu fest wickeln. Der Faden soll nicht knalleng um die Nadeln herumgehen; er muss locker genug sein, damit der geschlossene Nadelkopf beim Drüberstricken noch bequem durch die Schlinge kommt. Mit etwas Übung lernt man, wie eng man wickeln darf bzw. wie locker es sein muss. Den Schlitten nun so einstellen, dass die Nadeln in E-Position abgestrickt werden, also die seitlichen Hebel auf N. Der Faden geht von der letzten umwickelten Nadel ins Fadennüsschen. Dann von links nach rechts beherzt drüberstricken. Das Ergebnis sollte so aussehen:
Wenn man auf der rechten Seite zunehmen will, arbeitet man gegengleich. Also wieder die benötigten neuen Nadeln in E-position schieben und, neben der letzten abgestrickten Nadel beginnend, diesmal gegen den Uhrzeigersinn umwickeln:
Diese neuen Maschen kann man auch in der ersten Reihe von Hand durchstricken. Dazu schiebt man sie so weit zurück, dass die Nadelzungen gerade eben auf der Umwicklung liegen:
Man legt den Faden von außen in Richtung auf das vorhandene Gestrick (hier also von rechts nach links) in die offenen Nadelhaken und schiebt die Nadeln behutsam so weit zurück, dass die Nadelzungen sich schließen:
Nun zieht man von außen nach innen jede Masche einzeln durch, um die erste “richtige” Masche der neuen Reihe zu bilden:
Wenn man damit fertig ist, sind also die ersten, zugenommenen Maschen der Reihe bereits abgestrickt. Sie dürfen beim Abstricken der folgenden, “alten” Maschen nicht noch einmal gestrickt werden. Deshalb schiebt man sie in Halteposition (E-Position) und stellt auch den Schlitten so ein, dass er sie nicht abstrickt, d.h. die seitlichen Hebel auf H. Der Faden, der sich jetzt genau vor der ersten “alten” Masche befindet, muss von dort über die “neuen” Nadeln zum Fadennüsschen des Schlittens laufen:
Damit wird sichergestellt, dass in der nun folgenden Reihe nur die “alten” Maschen gestrickt werden. Ist die Reihe beendet, dann sollte es so aussehen:
Nun stellt man den Schlitten um auf N, und es wird wieder über alle Nadeln gearbeitet. Damit die zugenommenen Maschen auf beiden Seiten zuverlässig gestrickt werden, sollte man den Randbereich mit kleinen Krallengewichte oder wenigstens so etwas wie Wäscheklammern beschweren, sonst kann es passieren, dass man hier ungewollt Fangmaschen bekommt. Und natürlich achtet Ihr darauf, dass der Faden immer schön ordentlich im Fadennüsschen bleibt, nicht wahr? Wenn er nämlich herausrutscht, dann fällt das komplette Gestrick von der Maschine.
Ganz wichtig um einen Spannfaden zu vermeiden beim Stricken über die E-Nadeln ist, den Wollfaden oberhalb des Schlittens etwas zu spannen.
Hallo Manon,
Du hast recht, der Faden braucht eine gewisse Spannung. Ich habe immer schon automatisch eine Hand am Faden, deshalb habe ich es gar nicht erwähnt.