Nami Cowl

Es muss im vergangenen Winter gewesen sein, als ich in einem amerikanischen Strickheft (vermutlich war’s Interweave Knits) ein Kärtchen mit der Anleitung für den Nami Cowl zog. Als Material war ein spezieller Garn-Mix von Berroco vorgesehen, bestehend aus zwölf Mini-Knäueln, insgesamt etwa 180 yards, den man sich für 25 US$ bei einem bestimmten Händler bestellen sollte. Ich gebe ja gern mal gutes Geld für exquisite Garne aus, aber 14 Cent (zuzüglich Auslandsporto) pro Meter finde sogar ich ein wenig happig. Mein letzter Garnkauf kostete nicht einmal 5 Cent pro Meter. Zugegeben, es war Sockengarnstärke, aber selbst wenn man das umrechnet auf die Dicke des Berroco-Garns, kommt man immer noch auf einen deutlich geringeren Meterpreis.

Die Anleitung legte ich beiseite, Schals aller Art habe ich genug. Kürzlich fiel mir das Kärtchen aber wieder in die Hände. Diesmal schaute ich es mir genauer an und suchte natürlich auch online nach entsprechenden Projekten.

Bei Ravelry gab es eine ganze Reihe davon, die meisten natürlich aus den Original-Kits gestrickt. Aber weshalb sollte das nicht auch mit Resten aus dem Vorrat machbar sein? In einer Ecke meines Strickzimmers fanden ein paar fast vergessene Rest-Knäuel Merinowolle, die vor vielen Jahren von einem Intarsienpullover à la Kaffee Fassett übrig geblieben waren. Farblich harmonierten sie prächtig, mengenmäßig ergaben sie zusammen etwa 110 Gramm. Perfekt! Ich musste mir nur noch eine brauchbare Farbverteilung überlegen, bei der nicht allzu viele Fäden zu vernähen wären, und konnte starten.

Restknäuel Merinowolle von Rödel

Ich beschloss, die Farben einfach von Hell nach Dunkel und wieder zurück zu verwenden und den Schal dann zusammenzunähen. Dazu begann ich mit einem Häkelanschlag aus Kontrastgarn, um später die offenen Maschen im Maschenstich zu verbinden. Zuerst verbrauchte ich das hellste Garn so weit wie möglich, wobei ich darauf achtete, vollständige Höhenrapporte zu stricken. Dann wurde die Hälfte des zweithellsten Garns verstrickt. Als nächste folgte die Hälfte des nächstdunkleren Garns, dann das dunkelste Garn komplett, dann ging es wieder zurück, und ich verarbeitete die übrig gebliebenen Hälften der beiden mittleren Garne. Am Schluss wurden die offenen Maschen des Endes mit denen des Anfangs im Maschenstich zusammengenäht, dabei entstand eine zusätzliche Reihe.

fertiger Nami Cowl

Es funktionierte bestens, und die Naht ist so gut wie unsichtbar. Der Schal ist 20 cm breit und lässt sich mit einem Umfang von etwa 90 cm bequem zweimal um den Hals wickeln.

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