Daß Schwaben sparsam sind, ist gemeinhin bekannt. Mein Busfahrer ist Schwabe. Er ist so sparsam, daß er morgens um 6:15 im Bus nur die funzelig-blaßgrüne Notbeleuchtung einschaltet, gegen die sogar ein wolkenverhangener Dreiviertelmond gleißend erscheint. Man könnte fabelhaft dabei schlafen, würde nicht aus dem MP3-Kopfhörer des mir nächst sitzenden, offenbar schwerhörigen jungen Wesens Rap-Musik in Konzertlautstärke dröhnen.
Ich kann mein Zopfmuster auswendig stricken, auch bei Rap-Musik, aber nicht im Stockfinstern. Zum Zopfverkreuzen ohne Hilfsnadel braucht man ein Minimum an Licht, damit man die Maschen, die man von der Nadel gleiten läßt, auch sicher wieder aufsammeln kann.
Liebe schwäbische Busfahrer, spart doch bitte an anderer Stelle und gönnt mir meine paar Minuten Strickzeit!