Shopping-Freuden

Das ortsansässige Kaufhaus hat renoviert und bietet jetzt im Bereich Damenoberbekleidung nicht weniger als vierzehn (oder so) Marken-Shops zur Auswahl. Sucht man also, sagen wir mal, eine marineblaue Hose, dann geht man nicht mehr, wie zuvor, in die Ecke mit den Hosen, sucht nach seiner Größe und der gewünschten Farbe und wählt drei bis vier vielversprechende Teile, mit denen man zwecks Anprobe in die Umkleidekabine geht. Nein, jetzt darf man nacheinander in nicht weniger als vierzehn (oder so) Shöpchen die Ecke mit den Hosen suchen und hoffen, daß diese Marke vielleicht in der gewünschten Größe etwas in der passenden Farbe bietet. Benötigte Zeit: Zirka die zehnfache wie zuvor.

Macdonalds hat mal das Drive-in eingeführt, um mehr Kunden in weniger Zeit abzufertigen und damit den Umsatz zu steigern. Irgendwie scheint sich der Trick im Bereich DOB noch nicht herumgesprochen zu haben.

Strick-Podcasts

Wenn ich richtig informiert bin, gibt es derzeit zwei deutsche Strick-Podcasts. Der “Strick-Monolog” von Daniela Johannsenova und die “Sheepshow” von Susan und Andrea.

In beide habe ich hineingehört (an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an meine DSL-Leitung, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre, sowie an meinen betagten Win98SE-Computer, der zu meinem nicht geringen Erstaunen die MP3-Dateien klaglos abspielte).
Meine Hochachtung an die drei Produzentinnen. Es steckt sicherlich viel Mühe und Zeit darin, und die Technik will ja auch erst einmal beherrscht werden. Es ist schön, auch mal die Stimmen derjengen zu hören, von denen man sonst bestenfalls etwas liest.
Die Casts sind offenbar für diejenigen gedacht, die mit einem Strickzeug in der Hand auf dem Sofa sitzen und mal etwas anderes als Radio hören wollen. Zu dieser Zielgruppe gehöre ich aber nicht wirklich. Mir ist das Zuhören zu langatmig und -wierig und zu mühsam, obwohl die Themen für mich durchaus interessant wären. In meiner Ungeduld entgehen mir wichtige Details. Deshalb ertappe ich mich dabei, lieber ein Blog zu lesen als ein Cast zu hören.
Bitte nicht böse sein, Mesdames! Schade, daß man Eure Texte nicht irgendwo nachlesen kann. Das würde ich nämlich sofort tun, wenn es möglich wäre!

Wieder was dazugelernt

Heute habe ich, soweit ich mich erinnern kann, zum ersten Mal die Memo-Funktion für den Freispeicher meiner Strickmaschine angewendet, die ich seit immerhin fast 14 Jahren besitze. Ich wollte ein KH-970-Lochmuster (Nr. 172), das mal zwei und mal vier Strickreihen zwischen den Umhängesequenzen hat, möglichst komfortabel mit meiner Maschine nachstricken. Zwar hatte ich das Muster über DesignaKnit eingegeben, aber das Programm erlaubt anscheinend nicht, Lochmuster-Memos zuzuordnen, jedenfalls habe ich dazu keine Möglichkeit gefunden. Man kann damit nur Farb-Memos speichern.

Nachdem ich in der Bedienungsanleitung meiner Maschine nachgeguckt hatte, war die Memo-Eingabe aber nicht schwierig. Man muß sich nur genau an die Anleitung halten: Musternummer aufrufen, “Memo” drücken, mit den Pfeiltasten zur gewünschten Reihe gehen und die Memo-Zahl eingeben. Mit den Pfeiltasten weiter zur nächsten gewünschten Reihe und die nächste Memo-Zahl eingeben. Sind alle Zahlen eingegeben, noch einmal die “Memo”-Taste drücken, und das war’s.
Man kann übrigens auch die Memo-Angaben der eingebauten Muster ändern, falls das mal nötig sein sollte. Die ursprünglichen Angaben gehen dabei nicht völlig verloren, sondern erscheinen wieder, wenn man das Muster erneut mit seiner Nummer aufruft.

Entschuldigung!

Frau bildet sich ja ein, eine Menge von Computern, Programmen und so weiter zu verstehen. Frau hat es aber tatsächlich erst heute geschafft, in der nicht gerade wenig verschachtelten Konfigurationsmenüstruktur dieses Weblogs den entscheidenden “radio button” zu aktivieren und dann auch noch den Bestätigungsknopf zu drücken, damit der Link “Kontakt” endlich funktioniert.

Wenn’s jetzt immer noch Probleme gibt, stelle ich mich in die Ecke und schäme mich.

Garngeiz ist ungeil

Heute durfte ich gleich zweimal erleben, wie blöd es ist, wenn einem bei den letzten Maschen das Garn ausgeht.
Bei der zweiten Schulter des Vorderteils fehlten mir noch etwa 30 cm Garn bis zum Ende. Mitten in den verkürzten Reihen durfte ich ansetzen, denn ich hatte natürlich keine Lust, noch mal bis zum Beginn der zweiten Ausschnitthälfte zurückzustricken und sie mit einem frischen Knäuel zu beginnen.
Und als ich dann die Schulternähte zusammenstrickte (3-needle bind-off), war an der einen Seite das Garnende, das ich zu diesem Behufe hängen gelassen hatte, ebenfalls zu kurz. Zwei Maschen fehlten mir noch. Da habe ich beherzt angeknotet. Die Enden kann ich hoffentlich in der Naht verstecken.

Halsloch von Modell “Hope”

Als nächstes ist die Halsblende dran. Laut Rowan-Anleitung wird sie im Zopfmuster und in Hin- und Rückreihen gestrickt. Das werde ich aber ganz bestimmt nicht tun! Auch wenn’s Zopfmuster ist, mit ein wenig Konzentration kann man das genauso gut in Runden stricken wie andere Blendenmuster auch.

Wenn das geschafft ist, fehlen noch die Ärmel. Bis zu deren Fertigstellung wird es aber noch ein Weilchen dauern.

Probenummer

Aus einem Rest (wenig mehr als zwei Knäuel) Kureyon strickte ich über etwa 100 Maschen mit Nadelstärke 8 dies:

gestrickter Korb

und warf es in die 40°-Wäsche. Heraus kam etwas, was nach einigem Geziehe und Gezerre ein halbwegs brauchbares Wollkörbchen ergab:

gestrickter und gefilzter Korb

Die Maschenstruktur ist dabei noch sichtbar, und ich finde das Ergebnis recht groß geraten. Ich hatte angenommen, es würde deutlich kleiner werden. Vermutlich werde ich es noch mal einem kräftigeren Waschgang unterziehen, damit es etwas mehr Stabilität bekommt.
Dies war mein erster Filz-Versuch, und er ist für erfahrene Filzer wohl ungefähr so spannend wie ein beliebiges erstes Paar Socken für mich. 😉 Ich bitte deshalb vielmals um Entschuldigung, wenn ich irgendjemanden meiner geschätzten Leserschaft damit gelangweilt haben sollte.

Halsausschnitt planen

Vergangenes Wochenende hatte ich ja darüber gebrütet, wie man für “Hope” den Halsausschnitt und die Schulterschrägung etwas eleganter gestalten könnte.
Dies ist das Ergebnis meiner Überlegungen.

Halsausschnitt auf Millimeterpapier

Die linke Hälfte der Zeichnung zeigt die linke Schulter und die linke Hälfte des rückwärtigen Halsausschnittes, alles schön in verkürzten Reihen. Man kann das so perfekt nachstricken.
Die rechte Hälfte der Zeichnung zeigt die rechte Schulter und die rechte Hälfte des vorderen Halsausschnitts.

Als Anleitung reicht mir immer eine Hälfte. Die zweite Hälfte wird jeweils gegengleich gestrickt. Dazu setze ich den Faden außen an. Das heißt, daß ich bei dieser zweiten Hälfte die Maschenverkreuzungen in Links- bzw. Rückreihen vornehmen muß. Das ist zunächst ein bißchen ungewohnt, aber mit etwas räumlichem Vorstellungsvermögen klappt es tadellos. Der Vorteil dieser Methode ist, daß beide Hälften genau spiegelsymmetrisch werden, ich habe dabei keinen Versatz bei den Abnahmen.

Das Rückenteil ist mittlerweile fertig, das Vorderteil ist in Arbeit.

Es ostert heftig

…auch wenn das Wetter gerade mal wieder überhaupt nicht frühlingshaft ist. Und das Ostermenü ist mittlerweile auch verabschiedet. Gute Planung erleichtert das Einkaufen, das vor größeren Feiertagen sowieso immer der pure Stress ist.
Für die, die es interessiert oder die selbst noch unentschlossen sind und Anregungen suchen:

Karfreitag:
Kohlrabicremesuppe mit Sonnenblumenkernen
Pasta con le sarde (Nudeln mit Sardinen und Fenchel)

Samstag:
Bärlauchsüppchen
Arabischer Reistopf (mit unendlich vielen verschiedenen Gewürzen) mit Möhren-Lauch-Gemüse

Ostersonntag:
Fenchel-Zitronen-Suppe
Saltimbocca alla romana und Mangold auf römische Art, dazu Fladenbrot

Ostermontag:
Reisnudeln mit Rindfleisch, Brokkoli, Erbsen und Frühlingszwiebeln

Kannitverstan

Was macht frau, wenn sie die Anleitung für Schulterschrägung und hinteren Halsausschnitt nicht kapiert? Ganz recht, sie läßt das Rückenteil erst einmal liegen und schlägt frohgemut fürs Vorderteil an, in der Hoffnung, daß irgendwann demnächst nach dem leipzigsten Durchlesen der Groschen fällt.

Also erst kettet man beidseitig Maschen ab (finde ich ja schon mal saublöd, die kann ich doch später fürs Zusammenstricken der Schultern gebrauchen), dann strickt man, bis soundsoviel Maschen auf der rechten Nadel sind, und die, die man links liegenläßt, kommen auf einen Maschenraffer. Dann wendet man, kettet soundsowenig Maschen ab, die jetzt wohl fürs Halsloch sein sollen, und dann werden gleich die restlichen Maschen abgekettet? Hm. Liest sich irgendwie eigenartig. Und dann den ganzen Zirkus noch mal gegengleich? Na, ich weiß nicht.

Ich glaube, ich male mir lieber eine kleine maschengetreue Zeichnung auf Millimeterpapier und berücksichtige dabei, daß ich offene Maschen viel mehr mag und bei der weiteren Verarbeitung angenehmer finde.

Bärlauch-Zeit

Ein chinesisches Sprichwort sagt, daß man für jede neue Speise bzw. jedes neue Rezept, das man probiert, einen zusätzlichen Tag Leben bekommt. Mit etwas Geschick und guter Planung könnte man also ewig leben. 😉

Bärlauch-Törtchen mit Ziegenkäsefüllung

Dieses Rezept für Bärlauch-Törtchen habe ich am Wochenende ausprobiert. Es klingt etwas kompliziert, ist aber tatsächlich sehr einfach. Es ergibt eine feine Vorspeise für vier Personen. Für ein Abendessen braucht man mindestens die doppelte Menge.

Man braucht:
70 g Mehl
100 g Bärlauchblätter, gewaschen, entstielt und trockengetupft
40 g Butter
100 g Ziegenfrischkäse
1 Ei, Eiweiß und Eigelb getrennt
Salz, Pfeffer und Muskat
4 Tortelettförmchen, etwa 10 cm Durchmesser

So geht’s:
40 g Bärlauch sehr fein hacken und mit Mehl und Butter sowie einer Prise Salz zu einem Mürbeteig verkneten. In vier gleiche Teile teilen und die Teile einzeln auf einem Blatt Butterbrotpapier mit einem bemehlten Nudelholz zu Kreisen von etwa 12 cm Durchmesser ausrollen. Das Butterbrotpapier umdrehen und den Teigkreis ins Förmchen praktizieren. (Das geht viel einfacher, als wenn man den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche ausrollen würde.) Teig andrücken und den Boden mit einer Gabel einige Male einstechen. Die Formen müssen übrigens nicht eingefettet werden; der Teig ist bereits relativ fett. Wer Angst hat, es könnte doch etwas ankleben, kann sie mit Backpapier auslegen, aber ich finde, daß das nicht nötig ist.
Die mit Teig ausgelegten Tortelettförmchen in den Kühlschrank stellen.
Backofen auf 175° Umluft (oder 200° Ober- und Unterhitze) stellen.
Für die Füllung 60 g Bärlauch hacken, mit Ziegenfrischkäse und Eigelb gründlich mischen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat herzhaft abschmecken. Eiweiß steif schlagen und unterziehen.
Füllung in die Tortelettförmchen geben, Törtchen in den Backofen und etwa 15-20 Minuten backen.
Mit einem spitzen Messer vorsichtig zwischen Teig und Tortelettform entlangfahren, um die Törtchen lösen. Sie lassen sich dann leicht aus den Förmchen hieven. Auf Portionsteller geben, mit kleiner Salat-Garnitur heiß servieren.