Ich habe es!

Das Knitpicks Nadelset, das ein ganz lieber Kollege für mich in den USA beschafft hatte, ist gestern bei mir angekommen. Leider werde ich in den nächsten Tagen keine Zeit haben, mich näher damit zu beschäftigen, aber ich freue mich schon darauf, es zu testen.
Übrigens habe ich den Verdacht, dass die Austermann “Black Box” so etwas Ähnliches ist, allerdings sind die Nadelmaße etwas anders. Die Nadelstärken in meinem neuen Set sind 3,5 mm, 3,75 mm, 4,0 mm, 4,5 mm, 5,0 mm, 5,5 mm, 6,0 mm, 6,5 mm (habe ich sonst noch nirgends gesehen) und 8 mm. Aber das ist so in Ordnung. Die ganz dicken Dinger mag ich ohnehin nicht so gern, außerdem habe ich die für den Notfall als normale Stricknadeln vorrätig.

Knitpicks Nadelset / needle set

It’s mine!

The Knitpicks needle set, which a very dear co-worker purchased for me in the US, has arrived yesterday. Unfortunately, I won’t find any time during the next days to test-run it thoroughly, but I’m looking forward to do so next month.
By the way, I’ve got the feeling that Austermann “Black Box” is very similar to my new acquisition, although the needle sizes are different. Mine are US sizes 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 10.5 (I’ve never seen this size in Germany) and 11. But that’s okay for me because I do not enjoy knitting with very large needle sizes, and if needs be, I can revert to my conventional circulars.

Möbius-Anleitung überarbeitet

Aus gegebenem Anlass habe ich mich in der letzten Zeit mal wieder mit dem Möbius-Anschlag beschäftigt, den ich am 21.12.2005 bereits beschrieben hatte. Damals hatten einige Leserinnen zu Recht reklamiert, dass die Anschlagreihe noch etwas zu wünschen übrig ließ. Jetzt habe ich eine eigene Methode gefunden, um das zu vermeiden. Kurze Erläuterung: Nach dem aufgeschlungenen Anschlag sind die so angeschlagenen Maschen “verschränkt”. Wenn man sie aber vor dem Abstricken erst abhebt und zurückgedreht wieder auf die linke Nadel hängt, dann wird die Startreihe glatt.
Man kann den aufgeschlungenen Anschlag in zwei Richtungen machen. Entweder läuft der Anschlagfaden dabei nach vorn (1) oder nach hinten (2). Je nachdem müssen die aufgeschlungenen Maschen vor dem Abstricken mit dem Uhrzeigersinn oder gegen ihn gedreht werden, um die Drehung herauszubekommen. Diese Prozedur ist nur einmal und nur in der zweiten Hälfte der ersten Strickrunde erforderlich. Es ist übrigens kein großer Aufwand, auch wenn es sich jetzt so liest. 🙂 Dafür verbessert sich das Aussehen enorm.
Was lernen wir daraus: Es ist nicht wichtig, wie man einen Vorgang ausführt. Sowohl die eine wie auch die andere Methode des Aufschlingens ist geeignet. Wichtig ist nur, dass man sein Gestrick genau anschaut, damit man erkennt, wie die Maschen auf der Nadel hängen und in welcher Richtung man sie drehen muss.

Aufschlingen, zwei Arten; half-hitch, two ways

Moebius cast-on revisited

For perceptible reasons I had another go with my moebius cast-on, which I had explained on Dec 21, 2005. At that time some readers had correctly stated that the cast-on row left something to be desired. Now I’ve found my own way to avoid it. Short explanation: After the half-hitch cast-on these stitches are mounted as if they had been knit through the back loop. If you lift them off the left needle and turn them around to straighten them before you finally knit (or purl) them, the first row becomes smooth.
You can half-hitch in two directions. Either the thread runs to the front (1) or to the back (2) of your needle. Depending on this, the stitches need to be rotated clockwise or anticlockwise before they are knit (or purled) to straighten them. This procedure is necessary only once, only in the second half of the first round. And it’s not as complicated as it may seem. But the look of the knitting improves considerably.
What do we learn: It is not important how we do something. Both ways of half-hitch are suitable. It’s only important to examine our knitting to note how the stitches are mounted on the needle and how they need to be rotated.

Ihr dürft mich heute beneiden

Dies sind gut 400 g frische Steinpilze. Die gibt es heute zum Mittagessen. Es wird noch verhandelt, ob daraus Tagliatelle mit Steinpilz-Sahnesauce oder mit Steinpilz-Specksauce werden.

Steinpilze, porcini mushrooms

You may envy me today

These are about 400 grams of fresh porcini mushrooms. They will make up today’s lunch. I’m still in negotiations whether it will be tagliatelle with porcini-cream sauce or with porcini-bacon sauce.

Ein schönes Wochenende

Nicht nur der Besuch der Patchwork-Ausstellung im Val d’Argent, sondern das ganze Wochenende war himmlisch. Es gab allerbestes Wetter und ebenso gutes Essen und Wein. (In dieser Ecke der Welt erwartet man freilich auch nichts anderes.)
Übrigens waren nicht nur die Quilts aufsehenerregend, sondern auch meine Begleitung. Mehr als einmal wurde sie auf ihre schöne Jacke angesprochen, und einige Damen wollten sie (die Jacke) ganz genau inspizieren.
Dieses Modell ist übrigens ein echter Styling-Hit. Es erscheint im ersten Moment schon etwas gewagt, ein leuchtend türkisblaues Shirt mit einer Hose in blassem Limettengrün zu kombinieren und dazu auch noch lindgrüne Schuhe (nicht mit im Bild) zu tragen. Die Jacke aber greift alle diese (und noch viele andere) Farbtöne auf und macht daraus ein raffiniertes und harmonisches Outfit.

Kaffe Fassett Jacke / cardigan

A wonderful weekend

Not only visiting the patchwork and quilt exhibition in the Val d’Argent, but the whole weekend was heavenly. We had best weather and equally good food and wine. (You don’t expect anything else in this corner of the world, however.)
By the way, not only were the quilts startling, but also my companion. More than once she was asked about her beautiful cardigan, and several ladies wanted to inspect it thoroughly.
This garment really is a styling hit. At first it seems a bit daring to combine a bright turquoise shirt with pale lemon green pants and bright olive green shoes (not shown here). But the cardigan unites all these (and a lot more) colours and turns them into a sophisticated and smart outfit.

Das Wollschaf am Dienstag

Du findest ein Garn in Deinem Stash, das Du in einem Anfall geistiger Umnachtung gekauft haben musst. Was machst Du damit? Verkaufen? Verschenken? Oder wegwerfen?
Vielen Dank Jinx für die heutige Frage!

Dazu muss ich vorwegnehmen: Ich “finde” nicht einfach etwas, weil ich meine Vorräte katalogisiert habe und die einzelnen Partien allesamt seit Jahren kenne. 🙂
An so richtig umnachtete Käufe, womöglich auch noch kostspielig, kann ich mich spontan nicht erinnern. Es kam allerdings schon vor, dass einige Ebay-Käufe sich im Nachhinein nicht als das erwiesen, was ich mir darunter vorgestellt hatte; ein Beispiel ist das Garn, aus dem ich letzlich “Pampas” gestrickt habe. Was zeigt: Es war schließlich doch verwendbar.
Manche nicht so tollen Garne habe ich eher zufällig erworben, weil sie in größeren, lohnenden Paketen mit drin waren. Was davon nicht in mein Produktionsprogramm passte, habe ich z.B. bei Ebay angeboten oder auch an Freundinnen verschenkt, die damit eher etwas anfangen konnten. Und einiges wenige davon, das mir gar nicht behagte, das ich aber auch niemandem zumuten wollte (man will ja seine Freundinnen behalten) wanderte in den Restmüll.

The wool sheep on tuesday

You find a yarn in your stash which you probably have bought in a state of mental derangement. What do you do with it? Sell it? Give it away? Or throw it away?
Thank you very much Jinx, for today’s question!

I have to anticipate that I do not “find” something unexpectedly in my stash because I’ve filed it and have been knowing all of it intimately for years. 🙂
I don’t remember truly mentally deranged, possibly expensive, purchases. It has happened that some ebay purchases proved not quite what I had expected. The yarn I made “Pampas” of is an example, which also shows, however: The yarn was ultimately usable.
I acquired some not so great yarns because they were part of worthwile larger, mixed lots. What did not match my taste was offered at ebay or given to friends who were able and willing to use them. Some few bits were thrown away because I did not want my friends put up with them — I want to keep them as friends.

Ich packe meinen Koffer

Denn ich besuche morgen Europas größte Patchwork- und Quiltausstellung im Val d’Argent in Frankreich.
Um unterwegs (die Fahrt ist laaang) für alles gerüstet zu sein, habe ich vor allem genügend Strickzeug dabei. Außer dem aktuellen Handstrickzeug kommt auch ein Ersatz-Strickzeug komplett mit Anleitungsbuch mit, falls das aktuelle schneller fertig wird als gedacht. Dazu Strickbücher, die ich meiner Freundin zeigen will.
Und Ingwerkonfekt. Ingwer hilft gegen Übelkeit auf den Neigetechnik-Strecken der Deutschen Bahn, und außerdem mag ich das Zeug schrecklich gern. Naschkram als Medizin, ist das nicht eine geniale Ausrede? 😉

Packing my suitcase

For tomorrow I’m going to visit Europe’s largest patchwork and quilt exhibition in French Val d’Argent.
To prepared for the looong journey, I’ve enough knitting with me. Apart from the current hand knitting project an ersatz project complete with instruction book is coming along, just in case I finish the current project sooner than expected. In addition there are some knitting books which I want to show my friend.
And ginger sweets. Ginger fights nausea on Deutsche Bahn tilt technology trains, and besides, I absolutely adore it. Sweets as a medicament, isn’t that an ingenious excuse? 😉

Knitty Herbstausgabe

Nachdem alle Welt sich dazu äußert, will ich auch. 🙂

Muir: Schon wieder ein Tuch. Allmählich wird’s langweilig. Wer braucht bzw. trägt eigentlich alle diese Tücher, Shawls und Stolen?
Henry: Einfach schön, auch für den konservativsten Mann tragbar.
Entwined: Originell. Gut geeignet als Geschenk für junge Damen.
Tussie Mussie: Ich mag allmählich keine Jacken mehr, die sich nur teilweise (mitunter auch gar nicht) schließen lassen und in denen ich mir zwangsläufig eine Bronchitis hole. Nichts desto trotz ist das Ärmeldesign gelungen.
PPR: Nicht übel.
Roam: Gefällt mir gut, kommt in die engere Wahl für mich selbst. Ich würde sicherlich die Ärmel etwas kürzer stricken und vielleicht die Leibteile ein wenig länger, aber sonst finde ich diese Jacke prima.
Cherie Amour: Schön anzusehen, aber unpraktisch. Wer braucht superdickes Garn mit zugigem Lochmuster und einem solchen Dekolleté?
Neiman: Nicht mein Fall. Ich habe ohnehin ein leicht gestörtes Verhältnis zu zweifarbigen Pullis, weil ich es schwierig finde, sie mit anderen Stücken aus dem Kleiderschrank zu kombinieren.
Mr Greenjeans: Noch so eine Jacke, die ab dem leisesten Windstoß nicht mehr dichthält. Brauche ich nicht.
Boxed: Ein Beispiel, wie man nicht für große Größen entwerfen sollte.
Percy: Nett und wohl auch ganz praktisch, aber zu meinem Stil passen klassische Ledertaschen besser. Und alltags brauche ich ohnehin eine stabile Laptop-Tasche.
Von den Mützen gefällt mir Urchin am besten. Aber ich habe ohnehin eine Schwäche für quer gestrickte Mützen. 😉
Q: Ogottogott! Wie war das noch mit tot überm Zaun und so?
Cinderella: Sieht aus als ob die Sochen nicht besonders gut sitzen. Schade drum.

Knitty fall issue

Now that everybody utter their opinion, me too. 🙂

Muir: Another shawl/stole. By and by it gets boring. By the way, who needs or wears all these shawls and stoles, and when?
Henry: Simply beautiful, acceptable even for the most conservative male.
Entwined: Original and funny, well suited as a gift for young ladies.
Tussie Mussie: Meanwhile I don’t care any more for cardigans and jackets which can only be partially closed (or not at all), thus inducing another bronchitis.
PPR: Not bad.
Roam: I like it, it’s shortlisted für me. I’d knit the sleeves a bit shorter and the body somewhat longer, but otherwise it’s great.
Cherie Amour: Nice to look at, but impractical. Who wants a bulky yarn with a drafty lace pattern and such a cleavage?
Neiman: Not my cup of tea. My relationship to two-colour sweaters is slightly difficult because I find them hard to combine with other garments.
Mr Greenjeans: Another cardi that won’t keep warm at the slightest wind gust.
Boxed: An example how not to design for larger sizes.
Percy: Nice and probably quite handy, but not my style (a classic leather bag suits me better). And for everyday use I need a sturdy laptop case anyway.
From the hat section I like Urchin best. But then I’ve got a soft spot for sideways knit hats. 😉
Q: My goodness! Not over (much less on) my dead body!
Cinderella: Looks as if these socks don’t fit well. What a pity.

Einen Kapuzenschal ganz einfach stricken

Kaum wird es kälter, da schreit alle Welt nach einer Anleitung für einen Kapuzenschal. Hier ist eine supereinfache Variante, so leicht, dass man dabei nicht mal nachdenken muss. Und ich habe dieses Ding an einem Abend gestrickt, allerdings auf der Strickmaschine. Von Hand dauert es länger, ist aber genauso einfach.

1. Wolle aussuchen und Maschenprobe machen. Ich habe eine Mohair-Acryl-Mischung (Yeoman “Jackie”, 50 % Mohair, 50 % Acryl, LL 400 m/100 g) verwendet und in Vollpatent am Doppelbett über jede 3. Nadel (Versatz H) auf dem Feinstricker gestrickt. Meine Maschenprobe mit MW 6/6 auf Brother KH 965 ergab 20 Maschen und 40 Reihen auf 10 cm. Ich benötigte ungefähr 130 Gramm Garn.
2. Kapuzenweite festlegen. Ich entschied mich für etwa 44 cm. Durch 2 teilen, das ergibt 22 cm. So breit muss der Schal werden.
3. Gewünschte Länge des Schals festlegen. Ich entschied mich für gut 160 cm, das sind 650 Reihen. Will man den Schal länger haben, braucht man entsprechend mehr Garn.
4. 44 Maschen anschlagen und die benötigte Reihenzahl (oder beim Handstricken die gewünschte Länge) stricken. Maschen abketten.

Kapuzenschal, hooded scarf

5. Den Schal ungefähr zur Hälfte falten, wobei ein Ende ruhig länger sein darf als das andere. Unterhalb der Faltlinie die Kanten ein Stück (25-30 cm, ungefähr bis zum Pfeil) zusammennähen. Fäden vernähen. Fertig. 🙂 Beim Tragen das längere Ende über die Schulter nach hinten legen.

Kapuzenschal, getragen; hooded scarf, worn

Hooded knit scarf, very simple

No sooner does it get colder than folks search for instructions for a hooded scarf. Here is a super simple version, so easy you don’t have to think at all. And I made it in one evening, though on my knitting machine. By hand it will take longer, but is easy as well.

1. Choose your yarn. I used a mohair-acrylic mix (Yeoman “Jackie”, 50 % Mohair, 50 % acrylics, 400 m/100 g) and knit in full fisherman’s rib over every 3rd needle on my Brother KH 965. My swatch had 20 stitches and 40 rows per 10 cms. The scarf took 130 gr.
2. Settle on your hood width. I chose 44 cm (17.5 in). Divide by 2, this is your scarf width (22 cm, 8.5 in).
3. Settle on the length of your scarf. I voted for 160 cm, about 650 rows. If you want it longer, you will need more yarn.
4. Cast on 44 stitches, knit the required number of rows (or length). Cast off.
Fold scarf in about half, leave one end slightly longer than the other. Close the seam below the fold line (about 25-30 cm, 10-12 in, down to arrow). Neaten ends. There you are! 🙂 When you wear your scarf, let the longer end hang down your back.

Huchjeh, das Wollschaf!

Meine Güte, da ist die eigene Frage beim Wollschaf drin, und man vergisst es und vergisst auch noch das Antworten. Also jetzt.

Hast du schon von dem “Fluch” gehört, dass eine Beziehung angeblich kaputt geht, wenn man seinem Partner zu früh einen Pullover strickt? Ist bei dir schon einmal eine Partnerschaft nach dem Stricken eines Pullovers für den Partner zerbrochen?
Falls nicht, wie lange kanntest du deinen Partner, bevor du das erste größere Projekt für ihn in Angriff genommen hast?

Gehört habe ich von diesem ominösen Fluch erst, als ich englische Strickpublikationen las. Dort geht der Aberglaube ja so weit, dass man darüber ganze Ratgeberbücher verfassen und verkaufen kann. In Deutschland hingegen scheint der “Fluch” unbekannt und wirkungslos zu sein. Bei mir zumindest; ich stricke auch für den Partner. 🙂

Goodness gracious, the wool sheep!

My goodness, my own question at the wool sheep this week, and I forget it and even forget to answer! But here we go.

Have you ever heard about the “curse” of a partnership breaking after you knit a sweater for him? Did that happen to you? If not, how long did you wait before you embarked on the first larger project for him?

I had not heard of this “curse” before I started to read English knitting publications. There, superstition even causes authors to write complete books on this theme. In Germany, however, the “curse” seems to be unknown and noneffective. At least with me, I knit for my partner, too. 🙂

Wie man keinen Möbius-Anschlag erzielt

Maschen normal anschlagen und dann die erste Reihe (versehentlich oder absichtlich) verdreht zur Runde schließen ergibt keinen Möbius-Anschlag. Wirklich nicht.

Warum?
Weil ein Möbiusband genau eine Kante hat, an der entlang in einer doppelten Spirale gestrickt wird. Ein verdrehter Anschlag jedoch hat zwei Kanten, eine mit den offenen Maschen und eine geschlossene. Da könnt Ihr stricken, soviel Ihr wollt, das wird kein Möbiusband.

How not to achieve a moebius cast-on

Casting on the normal way and (accidentally or deliberately) twisting the stitches while trying to join them to a circle will not produce a moebius cast-on. Absolutely not.

Why?
Because a moebius band has exactly one edge on which you knit in a double spiral. A twisted cast-on, however, has two edges, one with open stitches and the other is the closed lower edge. Knit as hard as you can, it will never become a moebius band.