Zitronen-Tarte

Sucht noch jemand ein schönes Kuchenrezept für Ostern, das sich auch als Dessert eignet? Dann kann ich die Zitronen-Tarte empfehlen. Sie schmeckt sehr fruchtig und aromatisch. Mit einem Bild kann ich leider nicht dienen, weil sie viel zu schnell verspeist war.

Teig:
200 g Mehl
1 Prise Salz
80 g Zucker
1 Ei, verquirlt
150 g Butter
getrocknete Erbsen zum Blindbacken

Füllung:
150 g Zucker
3 Eier
abgeriebene Schale und Saft von 2 Zitronen
150 g Schmand oder Crème fraîche (24%)

Zubereitung:
Aus den Teig-Zutaten einen Mürbeteig kneten und kalt stellen. Ausrollen, eine Tarte-Form von 26 cm Durchmesser damit auslegen und einen Rand hochziehen. (Ich gestehe an dieser Stelle, dass ich den Teig immer nur in die Form patsche und ihn dann mit einem konisch geformten kleinen Rollholz innerhalb der Form gleichmäßig plattwalze. Das finde ich einfacher.)
Teigboden mit Pergamentpapier bedecken und getrocknete Erbsen einfüllen. Bei 200°C im vorgeheizten Backofen etwa 20-25 Minuten backen. Der Boden sollte gerade eben fest, aber noch nicht braun sein.
In der Zwischenzeit alle Zutaten für die Füllung gut miteinander verrühren. Den Boden aus dem Ofen nehmen und die Temperatur auf 120° C herunterstellen. Die Erbsen und das Pergamentpapier entfernen und die Füllung auf den Teigboden gießen. Wieder in den Ofen stellen und noch 45 Minuten backen, bis die Füllung fest ist.
Schmeckt lauwarm oder kalt und reicht, je nach Appetit, für vier bis zwölf Personen.

Die verstrickte Dienstagsfrage 15/2009

Das Wollschaf fragt:
Mich würde mal interessieren, worin für Euch der Sinn der verstrickten Dienstagsfragen liegt. Einfach zu fragen und zu beantworten?
Neues dazu zu lernen?
Meinungen der anderen zu lesen?
Sich mal richtig was von der Seele zu schreiben?
Oder auch darin, die gegenseitigen Blogbesuche ein bißchen zu erweitern?
Nervt es Euch, wenn nur geantwortet wird: “da kann ich diesmal leider nichts dazu schreiben” oder ähnliches und Ihr deshalb “umsonst” diesen Blog besucht habt?“
Herzlichen Dank an Moni für die heutige Frage.

An den Wollschaf-Fragen finde ich am spannendsten, einen Denkanstoß in eine ungewohnte Richtung zu bekommen. Es werden ja meistens Fragen gestellt, auf die ich selbst nie gekommen wäre. Dabei lernt und erfährt man eigentlich immer etwas Neues, nämlich mindestens die Ansichten der anderen Antwortenden, und oft stößt man auf gute Ideen oder kurbelt im eigenen Hirn etwas Interessantes ans Licht.
Ein Nebeneffekt ist, dass die Besucherzahlen ein wenig steigen. Ich muss zugeben, dass es mich etwas nervt, wenn ich auf eine Wollschaf-Antwort klicke und dann nur lese, dass die betreffende Bloggerin keine Meinung zur Frage hat. Gut, so ein Klick kostet zwei Sekunden. Aber wenn man sowieso nichts zu schreiben hat, kann man sich doch eigentlich das Schreiben gleich sparen, oder? Jedenfalls verfahre ich so.
Um mir etwas ”von der Seele zu schreiben“, brauche ich übrigens kein Wollschaf. Was meine Seele eventuell belastet, setze ich nicht ins Internet.

Klug investiert – clever investment

Vor kurzem kam die Nebenkostenabrechnung von meinem Vermieter. Im vergangenen Jahr habe ich über 300 Euro zuviel bezahlt, das bekomme ich demnächst zurück. Was macht die kluge Hausfrau mit so einem unverhofften Segen? Sie investiert einen Teil des Geldes in dauerhafte Werte. Deshalb habe ich mir nicht nur bei Twistcollective die Anleitung für “Vivian” bestellt, sondern auch bei Fyberspates das Originalgarn in Rot.

Vivian, Start

Recently, my landlord sent me last year’s overhead service charge statement. I have paid more than 300 Euros too much in advance, so I will get this amount back soon. What’s a clever housewife to do with such an unexpected blessing? She invests in long-lasting goods. That’s why I not only ordered the instructions for “Vivian” at Twistcollective, but also the original yarn in red at Fyberspates.

Meine neuen warmen Stiefel – my new warm boots

Rechtzeitig zum Frühlingsbeginn, der hier in den letzten Tagen mit geradezu sommerlichen Temperaturen aufwartete, hier also meine neuen Winterstiefel. Es sind zwei verschiedene Modelle, und ich habe natürlich von jedem Modell jeweils einen rechten und einen linken Stiefel. Die schlichten heißen “Bronte” und die mit den Bindebändern heißen “Hip”. Warm und bequem sind sie beide. Gekauft habe ich beim Nature Shop.

Emu boots

Just in time for spring, which came up here with downright summerlike temperatures, I proudly present my new winter boots: Two different models, and of course I have one left and one right boot of each. The plain ones are called “Bronte”, and the ones with the straps are called “Hip”. Both are warm and comfortable. I bought them at Nature Shop.

Meine kleine Buchkritik – My little book review: Mary Weaver, Easy Fairisle for the Brother Ribber

Erschienen 1988 bei Weaver Publications, Sidcup (England), ISBN 0 9503985 4 3, 157 Seiten, 16 Farbfotos, zahlreiche Schwarzweiß-Zeichnungen.
Dieses Buch ist gedacht für alle, die ihre (vorwiegend elektronische) Brother Strickmaschine möglichst unkompliziert und pragmatisch nutzen wollen. Es enthält sowohl technische Informationen als auch komplette Anleitungen und ist damit eine gute Wahl für alle Strick-Neulinge, die nicht nur Tipps und Tricks suchen, sondern auch inspirierende, aber nicht zu schwierige Anleitungen.
Der erste Teil des Buchs ist der Stricktechnik gewidmet. Maschenprobe, Formgebung, Ausarbeitung und verschiedene Mustertechniken (inklusive Doppelbett-Jacquard) sowie Cut&Sew werden von Weaver gewohnt sachkundig, jedoch teilweise eher knapp erläutert. Auch das Programmieren von Einzelmotiven oder Motivgruppen wird erklärt. Man lernt, das beachtliche Potenzial der Brother Strickmaschinen sinnvoll zu nutzen.
Im zweiten Teil sind 27 Strickmodelle für Männer, Frauen und Kinder in mehreren Größen beschrieben. Die Modelle sind in den verschiedensten Techniken gestrickt und hauptsächlich, aber nicht nur für Elektronik-Maschinen gedacht. Auch für den Grobstricker ist einiges dabei. Teilweise werden die Ausschnitte mit Cut&Sew-Technik gearbeitet.
Dies ist eines meiner Lieblingsbücher über Maschinestricken. Die unkomplizierte Herangehensweise macht es auch Anfängern leicht, schöne Sachen mit der Maschine anzufertigen.

Mary Weaver, Easy Fairisle for the Brother Ribber

Mehrfarbige Pullover in Norwegertechnik, multicolour garments in Fairisle

Norwegertechnik und Locheffektmuster, Fairisle and thread lace

Kinderpullover, children

Published 1988 by Weaver Publications, Sidcup (England), ISBN 0 9503985 4 3, 157 pages, 16 colour photos, many b+w illustrations.
This book is perfect for all those who want to use their (preferably electronic) Brother knitting machine in a simple and down-to-earth way. It contains technical information as well as complete instructions and thus provides a good choice for novice knitters who would like to get tips and tricks as well as inspiring, but not too difficult instructions.
The first part of the book is dedicated to knitting technique. Tension swatch, shaping, making up and different pattern techniques are competently explained, but sometimes a bit on the short side. Weaver also shows how to program single motifs and groups of motifs. You learn to use the considerable potential of your Brother knitting machine.
The book contains 27 instructions for garments for men, women and children in several sizes. The garments are knit in different pattern techniques, and many, but not all of them are intended for electronic machines. There are even some garments for the chunky knitting machine. Some of the necklines are done by cut&sew.
This is one of my favourite machine knitting books. The straightforward approach makes it easy for beginners to knit lovely garments on the knitting machine.

Abenteuer Zollamt

Vergangenen Monat, als es noch so kalt war, bestellte ich mir in Neuseeland beim Nature Shop (Tipp einer Freundin) zwei Paar warme, preiswerte Stiefel. Der nächste Winter kommt ja bestimmt, und da werde ich sie gut gebrauchen können.
Letzten Dienstag fand ich im Briefkasten eine Benachrichtigung des Paketzustellers, dass das Paket abgeholt werden könne. Heute nachmittag wollte ich es nun bei der Post abholen. Man gab mir jedoch nur zwei kleine Zettel mit und verwies mich ans Hauptzollamt. Okay, nicht ans eigentliche Hauptzollamt, das in der Landeshauptstadt seinen Sitz hat, sondern an das Zollamt der Stadt, das sich abseits der Innenstadt in einem Gewerbegebiet im Süden befindet. Wohl dem, der ein Auto hat, denn es ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwierig zu erreichen. Die Öffnungszeiten sind übrigens recht kundenfreundlich, montags bis freitags von 7:00 bis 18:00 und donnerstags sogar bis 20:00.
Im Zollamt war nicht viel los, und ich hoffte auf eine schnelle Abwicklung. Ich sollte mich irren.
Die kleinen Zettel, die man mir im Postamt gegeben hatte, waren natürlich bei weitem nicht ausreichend. Vorsorglich hatte ich sowohl einen Ausdruck der Bestellbestätigung wie auch einen des Zahlungsbelegs mitgenommen. Beides wurde nun von einer nicht mehr ganz jungen Dame überprüft. Sie holte das Paket und schnitt erst einmal die Versanddokumente vom Paket. Dann “durfte” ich es öffnen, denn der Inhalt musste beschaut und mit den Papieren verglichen werden. Wahrheitsgemäß sagte ich, es seien Emu-Stiefel, woraufhin die eifrige Dame sofort losrannte, um das Große Buch Mit Den Geschützten Tierarten zu holen und darin nach “Emu” zu suchen. Unnötig zu sagen, dass sie keine Emus im Buch fand, denn Emus fallen nicht unter den Artenschutz. Straußen und Nandus waren drin, aber ich hatte ja weder Straußen- noch Nandustiefel bestellt. Weil das Buch unergiebig war, lief sie wieder davon, um den Artenschutzbeauftragten (vulgo: einen fachkundigen Kollegen) zu holen. Der fand natürlich auch nichts im Buch, und schließlich gab sie sich mit den Beteuerungen eines dritten Kollegen zufrieden, der meinte, wenn etwas nicht im Buch drin sei, dann falle es eben nicht unter den Artenschutz und dürfe frei gehandelt werden. Ich atmete erleichtert auf und genehmigte mir einen Schluck aus der vorsorglich mitgebrachten Wasserflasche.
Nun verschwand die Dame aufs neue und ward einstweilen nicht mehr gesehen. Ich wartete und setzte eine möglichst freundliche Miene auf. Der schon erwähnte dritte Kollege bekam Mitleid mit mir und erbot sich, meinen Fall zu bearbeiten. Es stand immerhin schon fest, dass ich nichts Ungesetzliches wollte.
Ich weiß nicht, was für ein Computerprogramm vom Zollamt verwendet wird, um Einfuhrabgabenbescheide zu erstellen, aber es muss um einige Härtegrade schlimmer sein als das berüchtigte SAP. Erschwert wurde die Prozedur noch durch die unlogischen Einfuhrbestimmungen, die vorsehen, bei Schuhwerk sorgfältig zwischen den verschiedensten Arten von Schuhen, Sandalen und Stiefeln zu unterscheiden. Sowohl die Außenmaße wie auch das Material haben Auswirkungen darauf, welche Kennziffer an welcher Stelle verwendet werden muss, und ich erlebte fasziniert mit, wie der arme Sachbearbeiter sich durch einen langen Reigen von Schuh-Kriterien hindurchfräste, bevor er endlich bei “Sonstiges” angelangt war. Wusstet Ihr übrigens, dass der Steuersatz für Schuhe, die kleiner als 24 cm sind, anders ist als der für größere Schuhe?
Als er die korrekten Kennzahlen schließlich ermittelt hatte, war der Fall aber noch lange nicht erledigt. Nun galt es, den Computer mit diesen Zahlen, den Rechnungsdaten und meinen Adressangaben zu füttern. Wer erwartet, dass das eine Fünfminutensache ist, der irrt. Es dauerte sehr, sehr lange, bis der bedauernswerte Sachbearbeiter endlich alle Daten an Ort und Stelle verbracht hatte. Und nach dem Eingeben musste eine bestimmte, alles andere als intuitive Tastenkombination (“Übernehmen” ) gedrückt werden, damit das Computerprogramm das “Futter” auch ordnungsgemäß verdaute und nicht etwa wieder erbrach. Schließlich drückte der gute Mann wieder eine Taste, und langsam begann der Drucker zu summen. Noch langsamer warf er eine Seite aus. Ich erwartete, dass der Sachbearbeiter die nun sofort ergreifen würde, aber nicht doch: Es kamen noch mehr als ein halbes Dutzend weitere Seiten, und erst danach erfolgte sein Zugriff. Der Mann kennt sich aus.
Fertig? Weit gefehlt. Jetzt wurde von Hand in Schönschrift und mit mehreren Durchschlägen eine Quittung über 19,76 Euro geschrieben. Der freie Bereich des Formulars wurde dabei penibel mit einem Lineal durchgestrichen. Ich war beeindruckt; so etwas hatte ich zuletzt gesehen, als ich 1977 eine Klausur in Buchhaltung schrieb. Die Quittung bekam einen wunderschönen Stempel und wurde dann der Kollegin ausgehändigt, die die Kasse verwaltet. Sie ließ sich von mir das Geld geben und JETZT, JETZT ENDLICH konnte ich die zwei Paar Stiefel und einen eindrucksvollen Stapel Papiere in Empfang nehmen. Die Umverpackung durfte ich dort lassen.
Eine gute Stunde hat der Spaß gedauert, und musikalisch untermalt wurde das Ganze durch das Klingeln diverser Mobiltelefone mit Volksmusik-Klingeltönen.
Vielen Dank für Ihre sachkundige Betreuung, Herr P. (der Name steht auf dem Einfuhrabgabenbescheid); wann immer ich die Stiefel trage, werde ich an Sie denken. 🙂
Sorry, no English version today.

Aaargh!

Derzeit stricke ich an der “Jakobsleiter”. Das ist ein Pullover aus Madeline Westons Buch “Country Weekend Knits”. Ich stricke mit Strickmaschine und KG. Das ist langwierig, weil der KG nicht besonders flott, dafür aber laut ist ist und man alle sechs Reihen anhalten und die Zöpfe verkreuzen muss. Pro Abend habe ich ungefähr eine gute Stunde Strickzeit, da schafft man etwa 30 Reihen.
Da das Buch kein Schnitteschema enthält, stricke ich nicht genau nach Buch, sondern habe mir einen eigenen Schnitt nach meinen Maßen in DesignaKnit zusammengepröbelt. Das Rückenteil ist inzwischen fertig, das Vorderteil habe ich gerade in Arbeit.
Als ich gestern abend mit den Abnahmen für die Armausschnitte beginnen wollte, fiel mir auf, dass die letzte Verkreuzung vor der Abnahme in einer anderen Reihe war, als sie sein sollte. Also schaute ich genauer hin und stellte fest, dass ich mehr als zwanzig Reihen weiter unten statt sechs nur vier Reihen zwischen den Verkreuzungen gestrickt hatte.
Zunächst fluchte ich herzhaft. Dann nahm ich das Vorderteil mit Kontrastgarn von der Maschine und sammelte die Maschen unterhalb der falschen Verkreuzung auf eine dünne Rundstricknadel. Nachdem ich dann im Strickforum-Chat und hinterher einer Freundin telefonisch mein Leid geklagt hatte, ribbelte ich die paarundzwanzig Reihen auf. Dabei stellte ich fest, dass ich beim Aufnehmen der Maschen teilweise in die falsche Reihe geraten war. Das musste also auch noch korrigiert werden. Schließlich konnte ich alles wieder zurück auf die Maschine hängen. Statt 108 Reihen sind nun 84 Reihen gestrickt.

Jacob

Currently I work on “Jacob’s Ladder Sweater” from Madeline Weston’s book “Country Weekend Knits”. I use the knitting machine and the garter carriage. It is tedious because the garter carriage is not particularly fast, but noisy and I have to stop every six rows to cross the cable stitches. Each night I have about one hour of knitting time, which means about 30 rows.
The book does not contain any shaping diagrams, that’s why I made my own with DesignaKnit. The back is finished, the front is being worked on.
Last night I wanted to start the sleeve decreases and found that the last cable crossing before the decrease seemed to be in the wrong row. Looking closer, I saw that more than 20 rows below I had knit only four rows between two cable crossings instead of six.
I swore. I threw the knitting off the machine and started to pick up the stitches twenty-something rows below onto a fine circular needle. Then, after telling my woes to fellow knitters at the Strickforum chat and to a friend on the phone, I unravelled the twenty-something rows, discovering that in several places I had picked up stitches of different rows. I managed to sort that out, too. At last I was able to hang everything back onto the machine. Instead of 108 rows, there are now 84 rows done.