Die Kuchenruine

Nur mal so als Beweis, dass auch bei mir nicht immer alles gut geht:
Schoko-Mandelkuchen nach diesem Rezept.

Mandel-Schokoladen-Kuchenruine

Um eventuelle Rückfragen vorweg zu nehmen: Ja, ich hatte die Form eingefettet und eingebröselt, bevor ich den Teig eingefüllt habe.
Der Kuchen wird übrigens trotzdem serviert und mit Sicherheit auch gegessen. Er schmeckt nämlich ganz vorzüglich. Sollte jemand von Euch einen todsicheren Tipp haben, wie man einen Kuchen vor dem Ankleben bewahrt, würde ich mich natürlich freuen. 🙂

Die verstrickte Dienstagsfrage 44/2009

Das Wollschaf fragt:
Wer zu stricken beginnt, kauft Wolle, und das natürlich gemäß seinen Vorlieben bzw. den Projekten. Ich habe festgestellt, dass die Wolle, die ich zu Anfang meiner noch relativ kurzen Strickkarriere kaufte, eine andere ist, als die, die ich heute bevorzuge, dasselbe gilt für die Projekte. Wie ist das bei Euch?
Herzlichen Dank an Jinx für die heutige Frage!

Kein Kind wird für die erste Geigenstunde eine Stradivari in die Hand bekommen, als ersten Kochversuch wird man nicht gerade Filet Wellington mit Trüffelsauce zubereiten, und ich kenne niemanden, der als erstes Strickprojekt einen Kaschmirpullover begonnen hat. Gerade wenn man noch nicht weiß, ob man ein Hobby mögen wird, investiert man üblicherweise kein Vermögen. Erst wenn sich herausstellt, dass man Freude daran hat und brauchbare Ergebnisse produziert, wird man sich überlegen, wie diese Ergebnisse noch besser werden können, beispielsweise indem man erstklassige Rohstoffe und hervorragendes Werkzeug verwendet.
Insofern: Ja, ich stricke heute aus anderen Garnen und mit anderen Nadeln als vor 25 Jahren, als ich ernsthaft wieder mit dem Stricken begann. Meine Vorlieben bezüglich der Projekte haben sich jedoch nicht wesentlich geändert. Ich mag immer noch lieber größere Projekte als Kleinkram, und ich bevorzuge nach wie vor schlichte, vielseitig tragbare Sachen. Gerade weil ich mir die teure Wolle aus den Anleitungsheften damals nur selten leisten konnte, habe ich die meisten meiner Projekte selbst umgerechnet und nach meinem Geschmack modifiziert; daran hat sich ebenfalls nichts geändert.

Preiselbeer-Apfel-Tarte

Vor knapp 25 Jahren bekam ich ein Kochbuch namens “Feinheiten der französischen Küche” geschenkt. Ich habe nie viel daraus gekocht, zwischendurch wollte ich es sogar schon mal weggeben. Neulich blätterte ich aber wieder mal darin und stieß auf ein hochinteressantes Rezept, das ich Euch hier in leicht abgewandelter Form vorstelle. Dieser Kuchen ist nicht zu süß, aber aromatisch durch die Gewürze und die Preiselbeeren.

Preiselbeer-Apfel-Tarte

Zutaten
Für den Teig:

190 g Mehl
50 g Zucker
100 g Butter
1 kleines Ei
Butter zum Ausfetten der Form
Butterbrotpapier und getrocknete Hülsenfrüchte zum Blindbacken

Für die Füllung:
2 große Äpfel (knapp 500 g), geviertelt, geschält, in schmale Scheiben geschnitten
1 kleines Glas (200 g) Preiselbeeren
50 g brauner Zucker
50 g Rosinen
30 g Haselnüsse, gehackt
2 Esslöffel Zitronensaft
je 1/4 Teelöffel Zimt, Ingwer und Muskatnuss, gemahlen

Alle Zutaten für den Teig verkneten und eine Quiche-Form von etwa 25 cm Durchmesser damit auslegen. Butterbrotpapier hineinlegen, eine Lage Hülsenfrüchte draufstreuen und bei 160° (Umluft) etwa 10-15 Minuten vorbacken.
Während der Boden backt, alle Zutaten für die Füllung miteinander verrühren.
Den Boden aus dem Ofen nehmen, Papier und Hülsenfrüchte entfernen. Die Füllung gleichmäßig darauf verteilen, wieder in den Ofen schieben und etwa 45 Minuten backen.

Cornelia Tuttle Hamilton: Noro

Zweitverwertung von Anleitungen wird nun auch im angelsächsischen Raum zur Gewohnheit. Ich war sehr gespannt auf Cornelia Tuttle Hamiltons neues Buch, stellte aber mit Enttäuschung fest, dass alle 40 darin enthaltenen Designs bereits in ihren früheren Noro-Heften Hand Knitting Collection 1 + 2, Noro Revisited, Eternal Noro und Wanderlust erschienen sind. Nichts Neues also, wenn man mal von der zwölf Seiten langen Einführung über die Noro Garne absieht.
Wer immer schon die Original-Anleitungen für die berühmten Designs Klaralund, Ekeby oder Kolsva haben wollte, der sollte sich dieses Buch kaufen. Wer Hamiltons alte Noro-Hefte hat, der kann sich den Kauf dieses Buchs sparen.

Cornelia Tuttle Hamilton: Noro

Recycling of instructions is becoming a habit in the Anglo-Saxon regions, too. I was very curious to have a look at Cornelia Tuttle Hamilton’s new Noro book. But what a disappointment: All of the 40 designs are from her earlier Noro publications Hand Knitting Collection 1 + 2, Noro Revisited, Eternal Noro and Wanderlust. So there’s nothing new, except the twelve pages of introduction to the Noro yarns.
If you ever wanted to own the original instructions for the famous Klaralund, Ekeby or Kolsva, get this book. If you own Hamilton’s older books, you can do without this one.

Die verstrickte Dienstagsfrage 43/2009

Das Wollschaf fragt:
Inzwischen gibt es ja Stricknadeln aus allen möglichen Materialien: aus Kunststoff, Bambus, Edelhölzern oder Metall. Wie müssen die Nadeln beschaffen sein, die Ihr bevorzugt und welche Erfahrungen habt Ihr mit den verschiedenen Materialien gemacht?
Herzlichen Dank an Anke die für die heutige Frage, die auch von der Raglannudel und von Tanja gestellt wurde!

Auf diese Frage kann ich mit einem klaren “es kommt drauf an” antworten. Die optimalen Nadeln sollen spitz genug sein, um Maschen mühelos zusammenstricken zu können und so stumpf, dass sie den Faden nicht zerteilen. Sie müssen so glatt sein, dass ich nicht ständig die Maschen nachschieben muss und ausreichend griffig, damit die Maschen nicht unkontrolliert von den Nadeln rutschen. Daraus resultiert, dass ich verschiedene Materialien gegebenfalls mit unterschiedlichen Nadeln verarbeite. Generell komme ich gut mit Metallnadeln zurecht, mag aber gerade beim Stricken mit dem Nadelspiel gern Kunststoff, Bambus oder Holz, weil diese Materialien leichter und nicht zu rutschig sind.
Stumpfe, zu dicke Seile bei Rundstricknadeln und hakelige Verbindungen zwischen Nadel und Seil, an denen das Garn hängen bleibt, kann ich nicht leiden. Solche Nadeln werden rigoros entsorgt oder möglichst gar nicht erst gekauft.

Überlegungen zu “Vivian” – Considering “Vivian”

Im Juni wurde die Jacke “Vivian” fertig, aber den Sommer über war es zu warm, sie anzuziehen. Erst in den vergangenen Tagen habe ich sie einige Male getragen.
Mein Fazit für alle interessierten Kreise:
Die Ärmel sind mir definitiv zu lang. Ein Mustersatz weniger hätte völlig ausgereicht, um immer noch eine modische Länge zu erzielen.
Die Kapuze ist extrem knapp. Ein Mustersatz mehr hätte hier nicht geschadet.
Das Garn, so schön es aussieht, ist in Anbetracht des Preises eine Enttäuschung. Es pillt bereits nach kurzer Zeit und relativ wenig Beanspruchung. Ich weiß schon jetzt, dass ich an dieser Jacke nicht lange Freude haben werde. Deshalb werde ich irgendwann eine zweite Version stricken, mit kürzeren Ärmeln, größerer Kapuze, vor allem aber aus strapazierfähiger Schurwolle.

Vivian Jacke

In June, the “Vivian” jacket was finished, but all summer long it was too hot to put it on. Only recently I wore it several times.
My conclusions for all circles interested:
The sleeves are definitely too long for me. One repeat less would have been perfectly sufficient to achieve a fashionable length.
The hood is extremely tight. One more repeat would have done no harm.
The yarn, as beautiful as it looks, is a disappointment considering the stiff price. It has started pilling after a very short time and not much wear. I already know that it won’t last long. Therefore I’m going to knit a second jacket somewhen, with shorter sleeves and a larger hood, but first and foremost with a hard-wearing pure new wool.

Torta di riso

Diesen Kuchen herzustellen ist eine echte Herausforderung. Nicht dass die Zubereitung besonders schwierig ist, beileibe nicht. Aber die Beschaffung der Zutaten stellte ein außerordentliches logistisches Problem dar.
Ich lebe in einer nicht unbedeutenden mitteldeutschen Universitätsstadt. Es dürfte einfacher sein, hier ein paar Goldbarren zu erstehen als 120 g gemischte kandierte Früchte, die für diesen Kuchen benötigt werden. Ich habe letztlich improvisiert und verwendet, was ich auftreiben konnte: Orangeat und Zitronat aus dem Reformhaus, schrillrote Belegkirschen aus dem Supermarkt und – empfehlenswerte – kandierte Ananasstücke des Herstellers Seeberger. Die fand ich ebenfalls im Supermarkt und war von ihrer Qualität sehr angetan.
Hier das Rezept für alle, die es auch einmal versuchen wollen.

Torta di riso, italienischer Reiskuchen

Zutaten:
190 g Risottoreis (Avorio oder Vialone)
0,75 l Milch
abgeriebene Schale einer Zitrone
130 g Zucker
3 Eier, getrennt
120 g gemischte kandierte Früchte, gehackt
30 g gehackte Walnüsse
20 g gehackte Pistazien

Zubereitung:
Die Milch mit 50 g Zucker und der abgeriebenen Zitronenschale aufkochen, den Reis einrühren und 45 Minuten bei sehr milder Hitze garen, dabei gelegentlich umrühren. Auskühlen lassen (eventuell bereits am Vortag zubereiten).
Die Eigelbe mit 80 g Zucker schaumig rühren. Den erkalteten Reis, die kandierten Früchte und die Nüsse unterrühren. Die Eiweiße steif schlagen und unter die Reismasse ziehen.
Den Teig in eine gefettete, mit Semmelbröseln ausgestreute Quiche-Form von etwa 28 cm Durchmesser füllen und bei 160°C etwa eine Stunde backen. Als üppiges Dessert für acht bis zehn Personen oder zum Nachmittagskaffee servieren.

Verena Winterausgabe – Verena Winter issue

Heute habe ich es endlich geschafft, mir das Heft zu sichern, nachdem ich bereits bei Tina darüber gelesen hatte. Ich finde diese Ausgabe sehr gelungen. Wenn ich schreibe, was mir am besten daran gefällt, werdet Ihr alle lachen: Ich finde es großartig, dass jetzt bei jedem Modell dabei steht, wer es entworfen hat. Außerdem ist es natürlich super, dass die Redaktion endlich mal ganz viele Modelle in meinen Lieblingsfarben (Beige, Sand, Natur, Creme, Ocker, Hellbraun, Grün etc.) anbietet.
Das Modell 7 gefällt übrigens mir gut, obwohl es nicht in Beige ist. 🙂 Es lässt sich bestimmt gut auf dem Grobstricker arbeiten. Und beim Modell 9 (das farblich für mich natürlich ungeeignet wäre) könnte ich schwören, dass es mit der Strickmaschine gestrickt ist. Das Muster habe ich ganz sicher schon mal irgendwo gesehen.

Verena Winter 2009

Verena Winter 2009, Modell 7
Modell 7, design no. 7

Verena Winter 2009, Modell 9
Modell 9, design no. 9

Today I finally managed to buy the winter issue, having read about it at Tina’s blog. I think this issue is a real success. And you may laugh when you read what I like best: I think it’s great that, finally, with each design, the designer’s name is given. Apart from this, it is of course wonderful that the editors offer so many garments in my favourite colours (beige, sand, ecru, cream, ochre, light brown, green etc.).
By the way, I like design no. 7, although it is not beige. 🙂 It will probably be easy to knit on a chunky machine. And I could have sworn design no. 9 (which, of course, would be unsuitable for me, colourwise) was done on a knitting machine. I’m sure I’ve have seen the pattern somewhere else.

Paint Box Sweater

Derzeit habe ich relativ wenig Zeit zum Stricken. Mit dem Paint Box Sweater komme ich nur langsam voran, aber die Hälfte ist immerhin geschafft. Das Vorderteil ist fertig bis zum Ende des Halsausschnitts, beim Rückenteil ist ungefähr die halbe Breite erreicht. Dabei fiel mir auf, dass auch die korrigierte Anleitung noch nicht ganz perfekt ist; der Mustersatz von acht Reihen müsste fürs Rückenteil und die mittlere Größe zehn- statt sechsmal gestrickt werden. Aber das kann man relativ leicht auszählen.
Auf dem Bild sieht das Leibteil sehr breit aus; und es kommen ja noch die Reihen für die rechte Schulter hinzu. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass die Reihen bei einem quer gestrickten Modell sehr eng zusammenschnurren, man braucht viel mehr Reihen. Stabiler wird die Form dann noch, wenn Bündchen und Halsblende über nicht zuviele Maschen angestrickt wurden.

Paintbox, halb fertig, half finished

Currently I don’t have much time for knitting. Progress on the Paint Box sweater is slow, but half of it is done so far. The front is finished up to the end of the neckline, and about half of the back is done. I noticed that even the corrected instruction still is not quite okay; the eight row repeat should be worked for the back in the medium size ten times instead of six. But is is rather easy to count the repeats here.
In the photo, the body looks quite wide, and the rows for the right shoulder are still to be added. But from experience I know that the row gauge for sideways knit garments differs from normal knitting; you need considerably more rows. The shape will be stabilized by knitting the welt and neckband over fewer stitches.