Apfel-Ingwer-Kuchen mit Mandelbaiser

Im Internet fand ich nichts, das meinen Vorstellungen von einem perfekten Apfel-Ingwer-Kuchen entsprach, deshalb “entwarf” ich mir meinen eigenen Kuchen. Der Boden ist ein vielfach bewährtes, einfach herzustellendes Mürbeteigrezept mit einer kleinen Abwandlung. Der Belag ist ein bißchen von diesem Rezept (man findet es an verschiedenen Stellen im Internet, dieses ist die ursprüngliche Version, wie sie auch in de.rec.mampf war) abgeguckt, aber auf meinen Geschmack abgestimmt. Das Ganze schmeckt übrigens prima und fand viel Beifall.

Apfel-Ingwer-Kuchen mit Mandelbaiser

Für den Teigboden:
175 g Weizenmehl
50 g abgezogene, gemahlene Mandeln
125 g Butter
1/2 Teelöffel gemahlener Ingwer
1 Ei
Butterbrotpapier, Hülsenfrüchte zum Blindbacken

Für den Belag:
3 große Äpfel (Boskop)
Saft einer halben Zitrone
50 g kandierter Ingwer, fein gehackt
3 Eiweiß
70 g Puderzucker
1/2 Teelöffel gemahlener Ingwer
75 g abgezogene, gemahlene Mandeln

Zubereitung:
Die Zutaten für den Boden zügig zu einem glatten Teig verkneten. In eine gefettete Quiche-Form (28 cm Durchmesser) drücken, mit einem kleinen bemehlten Nudelholz gleichmäßig darin ausrollen. Es ist nicht nötig, einen Rand hochzuziehen; Teigränder werden nach meiner Erfahrung ohnehin nicht so gern gegessen.
Teigboden mit zurechtgeschnittenem Butterbrotpapier belegen, darauf eine dünne Schicht Hülsenfrüchte verteilen und bei 200°C im Backofen etwa 15-20 Minuten vorbacken.
In der Zwischenzeit die Äpfel schälen, vierteln und die Viertel quer in schmale Scheiben schneiden, Mit dem Zitronensaft und dem kandierten Ingwer mischen.
Eiweiß steif schlagen. Puderzucker und Ingwer mischen und dazusieben. Mit den gemahlenen Mandeln unter den Eischnee heben.
Kuchenboden aus dem Ofen nehmen, Butterbrotpapier und Hülsenfrüchte entfernen. Apfelmischung auf dem Teig verteilen. Baisermasse darüberstreichen. Ofenhitze reduzieren und den Kuchen bei 150°C (Umluft) weitere 45 Minuten backen.

Orangen-Butterkuchen

Apfel-Butterkuchen ist wohl allen Norddeutschen ein Begriff. Die verlinkte Variante ist übrigens sehr empfehlenswert und fand allgemeinen Beifall, als ich sie vor einigen Wochen ausprobierte.
Nun machte ich der Abwechslung halber aus dem Apfel-Butterkuchen einen adventlich angehauchten Orangen-Butterkuchen. Der schmeckt ebenfalls hervorragend, deshalb möchte ich Euch meine Version nicht vorenthalten. Die Menge reicht für eine runde Form (ich nahm eine Quiche-Form) von etwa 28 cm Durchmesser.

Orangen-Butterkuchen

Teig:
200 g Mehl
1 Tütchen Trockenhefe
35 g Zucker
25 g weiche Butter
1 Ei
100 ml warme Milch oder verdünnte Sahne

Belag:
100 g weiche Butter
50 g Zucker
1/4 Teelöffel gemahlener Kardamom
abgeriebene Schale einer ungespritzten Orange
3 Orangen
3 Esslöffel Mandelblättchen
1-2 Esslöffel brauner Zucker

Zubereitung:
Mehl, Trockenhefe, Zucker, weiche Butter, Ei und Flüssigkeit mischen und gut durchkneten, bis der Teig nicht mehr am Schüsselrand klebt. Zu einer runden Platte ausrollen, in die gefettete Form geben (Rand hochziehen ist nicht nötig) und an einem warmen Ort gehen lassen, bis er mindestens doppelt so hoch ist.
In der Zwischenzeit die Butter, 50 g Zucker, Kardamom und Orangenschale cremig rühren. Wer mag, kann noch einen Esslöffel Cointreau mit hineingeben.
Die Orangen schälen, so dass auch die weiße Haut entfernt ist, und die Filets mit einem scharfen kleinen Messer sauber ohne Häutchen heraustrennen. Etwas abtropfen lassen.
Aus einem Stück Butterbrotpapier eine dreieckige Tüte falten und zusammenkleben. Orangenbutter einfüllen, Spitze der Tüte abschneiden, so dass ein kleiner Spritzbeutel entsteht.
Mit einem Rührlöffelstiel dicht nebeneinander viele kleine Löcher in den aufgegangenen Teig drücken. Die Löcher mit der Orangenbutter füllen. Die Orangenfilets auf dem Teig verteilen und den Kuchen bei 200 Grad (Umluft 180 Grad) im Ofen etwa 20-25 Minuten backen. 10 Minuten vor Ende der Backzeit den Kuchen mit Mandelblättchen und braunem Zucker bestreuen. Fertigbacken.
Schmeckt natürlich lauwarm am besten.

Naja – Oh well

Die Interweave Knits Winterausgabe ist nun auch bei mir angekommen. Die Modelle hauen mich nicht gerade um. Aber der Reihe nach:
Nora’s Sweater: Gehört sicher noch zu den tragbareren Teilen. Für verschlusslose Jacken habe ich allerdings wenig Bedarf.
Syrup Pullover: Die Ärmelbündchen finde ich hübsch. Der Rest sieht schon am Model ziemlich unvorteilhaft aus. Netzpatent trägt ohnehin auf, und in großen Größen ist die Musteränderung auf Magenhöhe bestimmt nicht vorteilhaft für die Figur.
Aquitaine Pullover: Schon beim Zugucken hat man Angst, dass das Ding von den Schultern rutscht. Bloß nicht bewegen.
Alma’s Scarf: Mein Bedarf an Stolen ist begrenzt, und dieses Ding gefällt mir gar nicht.
Alpaca Pleats Jacket: Ganz nett. Langärmelig fände ich es noch besser.
Braided Riding Jacket: Hübsch, vielleicht ein wenig überladen.
Floating Spiral Hat: Wer’s braucht…
Art Lace Bag: Scheußliches Teil. Wie wurde der untere Teil ausgestopft?
Wave and Dimple Kimono: Ärmel zu kurz, und von hinten sieht es aus wie ein Kartoffelsack. Für Figuren mit wahrnehmbarer Oberweite, Taille und Hüfte wenig kleidsam.
Düsseldorf Aran: Wie allenthalben schon kommentiert, sicherlich das hübscheste Modell im Heft.
Deep Texture Tunic: Nett. Ich würde es mir als Pullover kürzer stricken, oder aber länger als richtiges Kleid, sofern ich Kleider tragen würde.
Shredder Pullover: Gab’s keinen größeren Mann, dem man den Pullover anziehen konnte? Am Hals zu weit, am Saum zu weit, und die Ärmel sind auch zu lang.
Bells of Ireland Cardigan: Ich frage mich, wann und wozu ich so etwas tragen sollte.
Lacy Ribbons Pullover: Könnte mir gefallen, in einer anderen Farbe natürlich.
Half-Felted Knapsack: Unbrauchbarer Unsinn.
Fiery Ruche Scarf: Würde ich mir zwar nicht stricken, würde ich aber tragen.
Paper Lanterns: Nette Idee. Etwas ähnliches besitze ich übrigens schon.
Icelandic Star: Gefällt mir, würde ich mir aber nicht stricken.
Miss Michelle’s Jacket: Weil das weiße und blaue Garn nicht gereicht hat, wurde eben Braun dazu genommen, weil’s gerade zur Hand war, auch wenn es überhaupt nicht passt. Und weil die Strickerin keine Knopflöcher machen kann, wurden Haken und Ösen angenäht. In dem Ding möchte ich nicht tot überm Zaun hängen.
Heritage Cardigan: Sieht nach miserablem Sitz aus.
Aspinwall Pullover: Zuerst las ich “Aspirin”. 😉 Nicht besonders toll, nicht besonders schlecht. Ein mittelmäßiges Design.
Hearts and Flowers Cardigan: Nett für Mädchen jeglichen Alters.

Interweave Knits Winter issue has arrived here. The items in it, however, don’t knock me over. My verdicts in sequence:
Nora’s Sweater: One of the more wearable garments. But I’ve not much demand for cardigans without closure.
Syrup Pullover: I like the cuff design. But the rest looks rather unbecoming even on the slender model. The brioche pattern creates bulk, and for larger sizes, the pattern change at stomach level is not beneficial.
Aquitaine Pullover: I’m afraid the thing will slip from the model’s shoulders. Don’t you move!
Alma’s Scarf: I don’t need any (more) stoles, and I dislike this one.
Alpaca Pleats Jacket: Quite nice. I’d like it even more with long sleeves.
Braided Riding Jacket: Pretty, perhaps a bit overdone.
Floating Spiral Hat: If you need it badly enough…
Art Lace Bag: Hideous thing. How did they stuff the lower parts?
Wave and Dimple Kimono: Sleeves too short, from behind it reminds me of a potato sack. Not very becoming for figures with noticeable bust, waistline and hips.
Düsseldorf Aran: As commented everywhere, probably the most beautiful garment in this issue.
Deep Texture Tunic: Nice. I’d shorten it for a sweater or lengthen it to get a real dress if I would wear dresses at all.
Shredder Pullover: Was there no larger man available to model this thing? Too wide at the neck and hips, and the sleeves are too long.
Bells of Ireland Cardigan: I wonder when and with what I should wear this.
Lacy Ribbons Pullover: Appeals to me, in a different colour, of course.
Half-Felted Knapsack: Useless nonsense.
Fiery Ruche Scarf: I would not knit it, but I would wear it.
Paper Lanterns: Nice idea. In fact, I already own something similar.
Icelandic Star: Like it, but would not knit it.
Miss Michelle’s Jacket: As there was not enough blue and white yarn, the designer added brown because it was at hand, even though it does not match the rest at all. And as the knitter was unable to work buttonholes, hook and eye closures were added. I would not want to be seen dead in this garment.
Heritage Cardigan: Looks like a lousy fit.
Aspinwall Pullover: At first I read “Aspirin”. 😉 Not particularly awesome, not really bad. A mediocre design.
Hearts and Flowers Cardigan: Nice for girls of any ages.

Die verstrickte Dienstagfrage 49/2009

Das Wollschaf fragt:
Ich habe den Eindruck es gibt immer mehr einzelne Strickanleitungen zu kaufen. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, weil man z. B. bei Ravelry einen größeren Überblick hat. Da gibt es kleine und große Preise.
Wieviel bist du bereit für eine einzige Anleitung zu bezahlen?
Wie hoch muß der Habenwollenfaktor dafür sein?
Herzlichen Dank an Annie für die heutige Frage!

Einzelanleitungen haben meiner Meinung nach viele Vorteile:
1. Man bekommt genau das, was man will und muss nicht zwanzig Anleitungen in einem Buch kaufen, wenn man nur an einer wirklich interessiert ist.
2. Auf diesem Wege bekommt man auch noch Anleitungen, wenn die ursprüngliche Publikation bereits vergriffen ist. So ging es mir mit dem “Central Park Hoodie”. Diese Anleitung hatte ich mir u.a. gekauft, weil ich noch gar keine Erfahrung mit dem Stricken von Kapuzen hatte und lieber auf Nummer Sicher gehen wollte.
3. Einzelanleitungen sind meistens sehr sorgfältig und “narrensicher” aufgebaut, während Zeitschriften und Bücher mehr Strick-Kenntnisse voraussetzen.
4. Oft sind sie auch für mehr Größen vorgesehen als übliche Modelle aus Zeitschriften.
5. Für Designer sind sie sinnvoll, weil man nicht erst genügend Entwürfe für ein ganzes Buch zusammenbekommen muss, bevor man an die Öffentlichkeit gehen kann.
Natürlich bin ich wählerisch, wenn ich mir eine Einzelanleitung kaufe. Es muss schon ein attraktives und ausgefallenes Modell sein, das ich nicht oder nur mit sehr großem Aufwand selbst entwerfen könnte, und ich muss vor allem Verwendung dafür haben. Deshalb kommen Anleitungen für Tücher oder Socken für mich eher nicht in Frage. Meine Preis-Schmerzgrenze liegt bei 7 US$; soviel haben Vivian und Sylvi jeweils gekostet, die ich mir letzten Winter gegönnt habe. Dafür sind es aber auch wirklich ausgefallene Stücke, die ich so niemals selbst entwerfen könnte. Für einfachere Teile würde ich nicht soviel Geld ausgeben bzw. eher das eigene Hirn anwerfen.