Farbe bekennen – Lila

Lila ist die Synthese aus Blau und Rot, aus Passivität und Aktivität, aus Geduld und Gewalt; das männliche Rot und das weibliche Blau mischen und neutralisieren sich. Lila symbolisiert Verschmelzung und Grenzüberschreitung, Magie und Mystik. Es hat gleichzeitig eine asexuelle Komponente. Es ist die Farbe der Emanzipation (kennt noch jemand lila Latzhosen?) und der Priester. Es sagt: Ich bin für dich unerreichbar, versuch es erst gar nicht. Es kann aber auch mit scheinbarer Unerreichbarkeit kokettieren, man stelle sich nur lila Reizwäsche vor. 😉

Ich bin ein sehr rationaler Mensch und habe daher mit geheimnisvollem wie auch kokettem Lila so meine Probleme. Hexentum, Mystik, Zauberei erscheinen mir schlimmstenfalls lächerlich, bestenfalls erheiternd. Und deshalb gibt’s heute ein heiteres Bild aus meinem Wollvorrat. Eine sehr liebe Botin beschaffte mir diese Stränge, ganz ohne Hexerei.

lila Strickgarne

Farbe bekennen – Rot

Für die meisten Menschen ist Rot die Farbe schlechthin. Wenn man an Farbe denkt, ist Rot das erste, was einem in den Sinn kommt. Rot kommt auf uns zu, Rot ist Aktivität, Aggression, Kraft, Wärme, Glut, Liebe, Leben, reife Früchte.

reife Erdbeeren

Rot ist für mich eine der schönsten und lebendigsten Farben, die es gibt. Und es ist immer ein Signal, es zieht die Blicke auf sich. Ich trage die Farbe gern; warme Rottöne stehen mir. Ich würde allerdings kein rotes Kostüm zu einem Vorstellungsgespräch anziehen. 😉

Kamm einhängen beim Wickelanschlag am Doppelbett – Inserting the comb after double bed e-wrap

Neulich erreichte mich eine Anfrage, wie man denn bei einem Wickelanschlag am Doppelbett den Kamm einhängt; es sei doch gar kein Platz vorhanden, und man würde die Maschen von den Nadeln schieben.
Doch, es ist Platz vorhanden, vor allem, wenn man das Doppelbett um eine halbe Stufe absenkt:

Vorderes Nadelbett etwas abgesenkt, front needle bed slightly lowered

Nun schiebt man den Kamm nicht genau zwischen die Nadelbetten, sondern dorthin, wo die Lücken sind, also ein wenig nach vorn:

Kamm eingehängt, comb inserted

Zwischen je zwei Maschen am vorderen Nadelbett ist bequem Platz für zwei Kammspitzen. Die Maschen des hinteren Nadelbetts werden gar nicht berührt.

Recently I was asked how to insert the comb after working a double bed e-wrap: There’s not enough room, I was told, and the stitches are pushed off the needles. Well, there is enough room between the beds, particularly if you lower the front bed a bit, see first image.
Now push the comb up, but not exactly between the beds. Tilt it a bit to the front, where the larger gaps are, see second image.
Between two stitches each at the front bed, there’s enough room for two comb points. The stitches at the back bed are not touched at all.

Prästgårdens Pepparkaka

Keine Panik, dieses Produkt ist essbar und wohlschmeckend. Auf Deutsch würde man sagen “Gewürzkuchen nach Pfarrhaus-Art”. Dieser Kuchen ist einfach herzustellen, und das geht so:

Zutaten
150 g Butter
200 g Zucker
3 Eier
180 g saure Sahne
1 Teelöffel gemahlener Ingwer
1 Teelöffel gemahlene Nelken
2 Teelöffel gemahlener Zimt
1 gehäufter Esslöffel Kakaopulver, schwach entölt
240 g Mehl
1/2 Päckchen Backpulver

Zubereitung
Butter und Zucker schaumig rühren. Die Eier einzeln unterrühren, saure Sahne hinzufügen. Gewürze, Kakaopulver, Mehl und Backpulver mischen und (am besten durch ein Mehlsieb) zum Teig geben. Alles zügig glatt rühren, in eine mit Butterbrotpapier ausgelegte Kastenform (25 cm Länge) füllen und bei 170° (Umluft) etwa eine Stunde backen.

Prästgårdens Pepparkaka

Das Rezept fand ich neulich in einem Backbuch aus dem Jahr 1979 mit dem schönen Titel “Kuchen und Torten, Plätzchen, Brot, Pizzas, Toasts, Pasteten”, erschienen im Verlag BiduLes, Wolfenbüttel (ohne ISBN). Das Buch wollte ich eigentlich vor meinem letzten Umzug entsorgen. Jetzt bin ich froh, dass ich das nicht getan habe, denn es sind noch weitere interessante Rezepte darin enthalten, die ich wohl demnächst testen werde.

Die verstrickte Dienstagsfrage 20/2010

Das Wollschaf fragt:
eventuell gabs diese Frage schon mal, vielleicht aber auch nicht: Ich würde einfach gerne mal wissen, wie das bei den Leuten so ist. Also:
Wieviele der Pullover und Jacken, die ihr für euch selbst gestrickt habt, tragt ihr auch tatsächlich? Wobei “tatsächlich tragen” “mindestens einmal im Monat” und “in der Öffentlichkeit” bedeutet.
Vielen Dank an Nina für die heutige Frage!

Wenn ich davon ausgehe, dass ein durchschnittlicher Monat 30 Tage hat und dass ich pro Tag einen Pullover oder eine Jacke trage (ab und an auch mal ein Twinset), dann könnte ich nicht alle meine Pullover und Jacken einmal im Monat ausführen, weil es zu viele sind. Aber generell trage ich das, was sich in meinem Schrank befindet, mindestens einmal im Jahr. Nein, bitte keine falschen Hochrechnungen; ich besitze nicht 365 Stricksachen. 😉 Manches eignet sich jedoch nur für sehr niedrige Temperaturen und erblickt deshalb nur an kalten Wintertagen das Tageslicht, sofern dann überhaupt welches vorhanden ist.
Es kommt leider trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gelegentlich vor, dass ich mir etwas stricke, das mir dann nicht gefällt oder nicht zu mir passt. Was sich als unpraktisch, unbequem oder unkleidsam erweist, verlässt den Schrank ziemlich schnell, es wandert zu Menschen, bei denen es besser aufgehoben ist oder kommt in die Kleidersammlung.

Farbe bekennen – Blau

Blau! Blaue Stunde, blaue Nacht, Himmel, Meer, Ferne, Unerreichbarkeit, Sehnsucht, Treue, Beständigkeit, Zuverlässigkeit, Ruhe, Passivität. Eigentlich wollte ich eine richtig schicke Abhandlung darüber schreiben. Als ich dann auf der Suche nach einem blauen Motiv war, stieß ich praktisch gleich vor dem Haus auf etwas Passendes. Und dann machte ich dieses Foto, und damit war die ganze großartige Farbtheorie hinfällig, denn mit diesem Bild assoziiere ich spontan etwas völlig anderes:

Altpapiertonnen

Dies sind die Schwestern Altpapier. Sie sind pragmatisch, zuverlässig und gänzlich uneitel. Man erkennt es unschwer daran, dass es ihnen völlig gleichgültig ist, mit schmutzigen Füßen (oder ungeputzten Schuhen, je nach Sichtweise) fotografiert zu werden. Sie halten offenbar gerade ein Schwätzchen mit ihrer Nachbarin, der gelben Tonne. Und vielleicht rümpfen sie dabei die Nase über den Nachbarn Biomüll auf der anderen Seite, wo es neulich so unangenehm nach altem Fisch stank…

Mehr zur Aktion Farbe bekennen.

Interweave Knits Summer 2010

Nein, sie wirft mich nicht um, die neue Interweave Knits. Eher habe ich den Eindruck, dass in dem Maße, in dem deutsche Zeitschriften besser werden, die amerikanischen mich mehr langweilen. Denn, ehrlich gesagt, die Sommer-“Verena” fand ich nicht übel, und von der Sommerausgabe der “Stricktrends” war ich nachgerade begeistert. So viele gute Ideen habe ich lange nicht in einer Zeitschrift aus dem OZ-Verlag gefunden; es fehlen eigentlich nur noch einige gute redaktionelle Beiträge, und das Heft wäre ideal.
Nun also Interweave Knits. Das reicht höchstens für ein müdes “Naja”. Bei sehr vielen Modellen habe ich das Gefühl, sie schon mal irgendwo gesehen zu haben, und wenn sie wirklich einmal originell sind, finde ich sie leider meistens unbrauchbar. (Zugegeben, es ist mein ganz persönliches Problem, dass ich für eine gestrickte Tasche mit Zopfmuster einfach keinen Bedarf habe. Ich käme mir mit so einem Ding ausgesprochen albern vor.)
“Gamine’s Tank” (rechts im Bild) ist tatsächlich das einzige Modell aus dem Heft, das ich mir eventuell stricken würde. Aber mein Bedarf an ärmellosen Tops ist überschaubar und weitgehend gedeckt.

Interweave Knits Summer 2010 + Gamine Tank

No, it doesn’t bowl me over, the new Interweave Knits. I’m rather under the impression that as German magazines improve, the American ones get more boring. To tell the truth, the summer issue of “Verena” was not bad, and I was virtually enthused by the summer issue of “Stricktrends”. There have not been that many good ideas in a mag by OZ-Verlag for a long time, and if they’d only add some good articles and features, it would be the ideal mag for me.
And now there’s Interweave Knits, oh well. Most of the garments remind me of something I’ve seen somewhere before, and I find even those that are truly original unfortunately somewhat useless. (I admit, I’ve got a personal issue with a cabled bag that would never ever fit into my life. I’d feel utterly silly carrying it along.)
“Gamine’s Tank” (pictured at right) is actually the only thing from the mag that I’d consider to knit. But my need for sleeveless tops is fairly small and covered to a large extent.

Farbe bekennen

Eigentlich bin ich nicht der Typ, der sich an allen möglichen Aktionen beteiligt. Aber diese klingt sehr spannend, deshalb will ich mitmachen. Zwar ist mir der damit verbundene Aufwand noch nicht ganz klar und auch nicht ganz geheuer – immerhin läuft die Aktion über 30 Wochen, und was weiß ich, wie mein Leben sich in den nächsten 30 Wochen entwickelt. Aber probieren kann man es ja mal. Und als Synästhetikerin habe ich ohnehin eine spezielle Beziehung zu Farben. Manche Farbgruppen kommen in meinen persönlichen Assoziationen in diversen feinsten Abstufungen vor, manche sind dagegen fast gar nicht vertreten. Es wird sicher interessant, wenn ich mich wieder einmal genauer damit auseinandersetze.
Farbe bekennen
Wer ebenfalls Interesse hat, mitzumachen, findet alle Details hier.
Und auf die Aktion wurde ich aufmerksam durch einen Eintrag bei Pippilotta.

Die verstrickte Dienstagsfrage 19/2010

Das Wollschaf fragt:
Mit welchen Nadeln strickt ihr am liebsten? Welche Marke, welches Material, welches System (Rundstricknadeln, Nadelspiele…)
Herzlichen Dank an Tabemi für die heutige Frage!

Da verweise ich mal auf eine ähnlich gelagerte Frage vom 20. Oktober 2009 und meine damalige Antwort.
Für variable Nadelbaukästen kann ich mich nicht mehr begeistern, seit drei Knitpicks-Seile (direkt aus den USA bezogen und damals gut zwei Jahre in Gebrauch) sich mitten beim Stricken von ihrem Gewinde gelöst haben. Das hat nichts zu tun mit nicht fest genug angeschraubter Nadel. Ich bin durchaus in der Lage, ein Schraubgewinde sachgemäß zu betätigen. 😉 Hier war es definitiv und wiederholt die Verbindung zwischen Seil und Gewinde, die nicht genügend belastbar war, vor allem wenn es sich um schweres Gestrick (z.B. Aranjacken) handelt und/oder wenn man fest strickt und die Maschen gelegentlich über die Seile zerren muss. Ein Nadelset, das nur für leichte Belastung und zartes Lochmustergestrick geeignet ist, finde ich so praktisch wie einen Designer-Bikini im Schneesturm.
Ich habe mir ersatzweise mittlerweile ein ziemlich umfängliches Sortiment an Addi Lace- und Feinstricknadeln beschafft und komme damit am besten zurecht.