Die verstrickte Dienstagsfrage 13/2011

Das Wollschaf fragt diese Woche:
Womit peppt ihr eure Stricksachen auf?
Schöne Knöpfe, Schließen, Nieten, Schnallen, Kordeln, Bänder, Perlen …?
Und wo beschafft ihr die?
Vielen Dank an Reni für die heutige Frage!

Normalerweise brauche ich kein extra “Pepp” an meinen Stricksachen; ich beschränke mich am liebsten auf das funktional Notwendige. Deshalb kommen dorthin, wo etwas geknöpft werden soll, auch Knöpfe. Und manchmal sieht etwas mit Bindebändern oder Kordeln besser aus als mit anderen Verschlüssen. Auch Perlen habe ich schon eingestrickt, und sie waren dann das Tüpfelchen auf dem “i”. Aber Bänder nur um der Bänder willen oder aufgenähte Knöpfe, um eine leere Fläche irgendwie zu füllen, das kommt eher selten vor.
In einigen Fällen habe ich kleine gestrickte Teile als Applikationen verwendet. Beispiele sind dieser Pullover oder diese Ansteckblume.
Mit Schnallen und Nieten habe ich noch keine Erfahrungen gemacht. Beides würde ich eher bei festen Webstoffen als bei dehnbarem Gestrick verwenden.
Zu den Bezugsquellen: Ich bin nicht besonders geschickt darin, Knopflöcher passend zu vorhandenen Knöpfen zu stricken. Deshalb kaufe ich Knöpfe fast immer nachträglich, und zwar hier vor Ort in einem freundlichen Handarbeitsgeschäft, das eine reichliche Auswahl an Farben und Größen bietet.
Bänder bzw. Kordeln fertige ich mit der Strickmaschine an, das geht am schnellsten. Perlen habe ich bisher sowohl im Internet wie auch vor Ort gekauft. Beides hat Vor- und Nachteile. Im Internet bekommt man im allgemeinen eindeutige und reproduzierbare Angaben zu Farbe, Größe und Gewicht; vor Ort kann man dafür die Farben besser auf das verwendete Garn abstimmen.

Spring Cap, getragen – Spring Cap in wear

Eine junge Kollegin stellte sich neulich als Model zur Verfügung. Auf dem Kopf einer hübschen jungen Dame sieht Woolly Wormheads “Spring Cap” sehr ansprechend aus. Die leuchtenden Farben passen auch gut zu ihrem dunklen, lockigen Haar.

Spring Cap, getragen/worn

A young colleague recently acted as model for this photo. Woolly Wormhead’s “Spring Cap” looks very attractive on a young, pretty, woman’s head. The bright colours go well with her dark, curly hair.

Sind Teefilterhalter ausgestorben?

Vor etwa zwei Wochen ging dieser (zugegebenermaßen schon ziemlich betagte) Teefilterhalter kaputt. Der Kunststoff zerbrach an der mit dem Pfeil markierten Stelle.

Teefilterhalter

Seither versuche ich verzweifelt, einen neuen Filterhalter zu bekommen. Bisher ist es mir nicht gelungen. Weder im Supermarkt noch in diversen Drogeriemärkten sind solche (oder ähnliche) Gerätschaften erhältlich. Ich versteh’s nicht. Sind sie mittlerweile verboten, ohne dass ich davon erfahren hätte? Gibt es einen Rohstoff-Engpass? Sind sie nur noch in Spezialgeschäften erhältlich? Sind sie schlichtweg ausgestorben?
Derzeit verwende ich, mangels Alternativen, das nebendran gezeigte kleine Klemmwerkzeug. Man füllt den Teefilter, faltet ihn zusammen und klemmt ihn in das Blechstückchen. Aber so richtig gefällt mir diese Notlösung nicht.
Weiß irgendjemand, wo ich noch einen guten, altmodischen Teefilterhalter bekommen kann?

Die verstrickte Dienstagsfrage 12/2011

Das Wollschaf fragt diesmal:
Wie archiviert ihr eure Zeitschriften und Anleitungen? In Ordnern, einscannen, lose Sammlungen? Sortiert ihr nach Themen, Jahrgängen oder ähnlichem. Wie merkt ihr euch die Dinge die gestrickt werden sollen?
Vielen Dank an Stefanie für die heutige Frage!

Zeitschriften kommen sortiert nach Jahr und Monat in Stehsammler, jede Heftsorte für sich. PDF-Anleitungen sind auf der Festplatte abgelegt, sortiert nach z.B. Jacken, Pullover Winter, Pullis Sommer, Accessoires (darunter wiederum nach Handschuhen, Mützen, Schals etc.). Ausgedruckt werden sie frühestens, wenn es ans Stricken geht. Bei sehr länglichen Erklärungen (hatten wir ja neulich auch als Wollschaf-Thema) extrahiere ich meistens nur die wichtigsten Punkte, um Papier zu sparen.
Um mir zu merken, was ich ggf. aus welchem Heft stricken will, schreibe ich mir Listen, die immer mal wieder überarbeitet und umsortiert werden. Sie fungieren auch gleichzeitig als Geschenkeplanung. Ergänzend gibt es eine weitere Liste, auf der chronologisch vermerkt wird, was wann für wen aus welchem Material fertiggestellt wurde. So weiß ich z.B., dass ich in diesem Jahr bisher 3,5 kg Garn mit einer Gesamtlänge von 10,4 Kilometern verstrickt habe.
Ravelry ist auch nett als Planungsgrundlage, aber ich habe schon genug Probleme, dort meine Projekte halbwegs aktuell zu halten; für die Warteschlange oder die Favoriten reicht’s meistens nicht mehr.

Erdbeer-Karamell – Strawberry-Toffee

Als die Wollerey kürzlich Restbestände der Qualität “Doppio” im Angebot hatte, war ein Paket dabei, das wie für mich gemacht war: Beige- und Rost-Töne. Ich bin ja nicht so der Tücher-Fan, sondern stricke am liebsten Pullover. Also überlegte ich, wie ich die fünf Stränge am einfachsten zu einem ansprechenden Streifenmuster verarbeiten könnte. Einen Strang legte ich beiseite für die Bündchen, damit waren noch zweimal Beige, einmal Rost und einmal Lachsrot vorhanden, macht 2 R beige, 1 R rost, 1 R lachsrot. Mit etwas Multiplizieren und Verschieben kam ich schließlich auf 32 R beige, 8 R rost, 16 R lachsrot, 8 R rost. Und damit es nicht zu langweilig wurde, kamen noch je zwei “Mischreihen” zwischen die Farben.
Mit dem Ergebnis bin ich nun sehr zufrieden. Der Pullover ist leicht, warm und bequem und passt gut in meine sonstige Garderobe.

Erdbeer-Karamell, fertig/finished

When the Wollerey recently had a clearance sale of “Doppio” yarn, I found a combination really made for me: Beige and rust colours. Not being a shawl person, I prefer sweaters, and I thought of using the five hanks for a nice stripe pattern. One hank was put aside for bands and cuffs, then 2 hanks in beige, one in rust and one in salmon were left, resulting in 2 rows beige, 1 row rust, 1 row salmon. By multiplying and shifting the colours and rows I arrived at 32 rows beige, 8 rows rust, 16 rows salmon, 8 rows rust. And to keep it from being boring, I added two “mix rows” between the stripes.
I’m very satisfied with the result. The sweater is light, warm and comfortable, and it matches my other wardrobe nicely.

Schokolade nach Maß

Neulich berichtete ich ja, dass ich mir Schokoladenzusammenstellungen nach Wunsch bestellt habe. Nun sind sie angekommen, ausgepackt und probiert. Mein Fazit: Kein billiges Vergnügen, aber sehr, sehr lecker und auch gut als individuelles Geschenk geeignet.

Schokolade nach eigenem Geschmack

Ich mag es ja nicht, wenn Schokolade zu süß ist, weil man den teureren Kakao durch billigen Zucker ersetzt. Diese Schokolade jedenfalls ist prima. Die Zartbitter-Sorte ist herb und kräftig im Geschmack, die Vollmilch ist angenehm mild, aber nicht überzuckert. Beide Sorten würden mir auch ohne Zusätze schmecken. Die Zutaten nach Wahl (z.B. Banane-Cashew-Zimt) machen das Ganze aber noch interessanter. Für meinen Geschmack hätte der Gewürzanteil (z.B. Zimt oder Ingwer) noch etwas höher sein können; ich bin allerdings dafür berüchtigt, dass ich auch beim Kochen sehr großzügig mit Gewürzen umgehe. 🙂

Die verstrickte Dienstagsfrage 11/2011

Das Wollschaf fragt heute:
Wie messt ihr Strickteile für Bekleidung aus?
Hängend, wie sie auch am Körper sitzen, oder liegend?
Vielen Dank an Reni für die heutige Frage!

Eine gute Antwort habe ich nicht auf die heutige Frage, aber einiges kann ich vielleicht doch beisteuern.
Die Maße von Kleidungsstücken können sich erheblich verändern, je nachdem, wie sie angefertigt sind und getragen werden. Erstmals ging mir das vor vielen Jahren auf, als ich einen schräg geschnittenen Glockenrock nähte. Ich hatte noch keine Erfahrung und säumte den Rock sofort nach dem Zusammennähen. Danach hing er einige Zeit auf einem Bügel und wurde im schrägen Fadenlauf länger und länger, bis die untere Kante sich schließlich massiv nach unten beulte. Später las ich in einem Buch übers Schneidern, dass man Schnittteile im schrägen Fadenlauf erst einige Zeit (mindestens ein paar Tage) aushängen lässt, bevor man z.B. eine Saumlinie festlegt.
Auch bei Gestricktem kann man Überraschungen erleben. Im Gegensatz zu Gewebtem ist es in der Schräge ziemlich stabil; dafür kann es sich aber in Querrichtung stark dehnen. Das macht sich besonders bei quer gestrickten Pullovern bemerkbar. Die werden sehr viel länger, als die ursprüngliche Maschenprobe es vermuten lässt, erst recht, wenn sie auch noch aus relativ schwerem Material gestrickt sind.
Nun stricke ich ja viel mit Maschine, und dabei kann man zwischendurch sowieso nicht messen. Deshalb bin ich auf eine möglichst präzise und realistische Maschenprobe angewiesen. Am sichersten ist es nach meiner Erfahrung, ein Modell aus ähnlichem Garn bzw. in ähnlicher Machart auszumessen. Auf diese Weise habe ich inzwischen gelernt, dass ich bei einer quer gestrickten Maschenprobe um die 10 % weniger Maschen, dafür aber 5-10 % mehr Reihen brauche, verglichen mit den “normal” gemessenen Werten.

Spring Cap (oder Mitropa Duschhaube?)

Der Woolly Wormhead KnitAlong für März war das Muster “Spring Cap”. Ich fand es auf dem Foto recht ansprechend und kaufte die Anleitung. In meinem Garnbestand fand sich noch ein knallbunter Rest der Qualität Artesano Hummingbird, 100 % Alpaka mit einer Lauflänge von 200 m auf 100 g. Man benötigt insgesamt etwa 70 g bzw. 150 m.
Eigentlich soll der untere Mützenrand glatt rechts mit Rollrand gestrickt werden. Das sah aber nach Fertigstellung an mir einfach scheußlich aus. Also nahm ich die Schlaufen der obersten Rechts-Reihe auf eine dünne Nadel, ribbelte den glatt-rechts-Teil von unten her auf (ja, das geht, auch wenn der Anfang etwas mühsam ist) und strickte eine Blende im Perlmuster an, soweit das Garn eben reichte.
Hundertprozentig zufrieden bin ich trotzdem nicht. Diese Schlabbermützenform ist einfach nichts für mich, auch wenn sie so schön einfach zu stricken ist. Weshalb falle ich dann immer wieder aufs Neue drauf herein?

Spring Cap, von oben

Spring Cap, Unterseite

“Spring Cap” was the pattern for the Woolly Wormhead March knitalong. I found the photo quite attractive and bought the pattern. From my stash I unearthed a brightly coloured leftover of Artesano Hummingbird, 100% alpaca, 200m per 100g. (You need about 70g/150m for the cap.)
Originally the brim was to be knit in stocking stitch with a rolling edge. But it looked simply awful on me when I tried the finished cap on. So I picked up the loops of the topmost stocking stitch row with a fine needle and unravelled the lower part from the beginning (yes, that’s perfectly possible, even if the cast-on may be a bit tedious to undo). Then I worked a new brim downward in seed stitch.
Anyway, I am not 100 percent satisfied. These slouchy hats are not for me, although they are such nice and easy knits. Why, oh why do I fall for them again and again?

Erdbeer-Karamell – Strawberry-toffee

Als es kürzlich bei der Wollerey einen Ausverkauf der Garnqualität “Doppio” gab, hatte ich ein Paket in Beige-Braun-Tönen erwischt. Zwar bin ich noch nicht ganz fertig mit dem Stricken, aber man kann, glaube ich, schon erkennen, was es werden soll und wie es in etwa aussehen wird.

Erdbeer-Karamell - Strawberry-toffee

Recently, the Wollerey held a clearance sale of “Doppio” wool, and I was able to grab a package in beige-brown colours. I’ve not yet finished my project, but here’s a foretaste of what it’s going to be and how it will look.

Es wird gefastet

Aschermittwoch ist traditionell der Beginn der Fastenzeit, und die dauert bis Ostersamstag. Heutzutage wird die Fastenzeit gern genutzt, um auf etwas zu verzichten, das man während des restlichen Jahres sehr schätzt. Hier eine kleine Auswahl an Genussmitteln, die dafür in Frage kommen:

– Fleisch
– Alkohol
– Rauchen
– Kaffee
– Süßigkeiten aller Art
– Wolle kaufen
Je nach Geschmack und Durchhaltevermögen gibt es natürlich noch viele weitere Optionen.

Ich werde bis Ostern auch wieder “fasten”: Weder Alkohol noch Zigaretten werde ich mir erlauben; das sollte für mich gut durchzuhalten sein. 🙂 Um meine Willenskraft ernsthaft auf die Probe zu stellen, wollte ich eigentlich auch auf Süßigkeiten verzichten, aber das wird dieses Jahr wohl nicht funktionieren: Neulich stieß ich auf diese Website, bei der man sich seine Schokoladensorten selbst zusammenstellen und bestellen kann. Nachdem ich nun Sachen wie Ingwer-Schokolade mit Orangenstückchen und Schokolade mit Nelken und Pflaumenstückchen bestellt habe, warte ich auf die Lieferung, und dann muss das Zeug ja auch gegessen werden. Schokolade darf man einfach nicht schlecht werden lassen.

Aber im nächsten Jahr bietet sich mir bestimmt eine Gelegenheit, meine Fasten-Aktion auszuweiten.