Brazilia-Anleitungen – Brazilia Instructions

Neulich schickte mir eine frühere Kollegin, die meine Strickbegeisterung kennt, ein kleines Heft mit Anleitungen, das “Brazilia-Journal” mit den Modellen 5605 bis 5618, das sind Schals, kleine Tücher, Ketten, Mützen und ähnliches. Nun bin ich ja nicht so der große Fan von Effektgarnen und überlegte zuerst, das Heftchen weiterzuverschenken. Beim Durchblättern fand ich darin aber eine interessante Technik, die ich dann (mangels “Brazilia” mit Sockengarn) ausprobierte. Hierbei werden kleine Quadrate ähnlich der Entrelac-Technik gestrickt, aber nicht über die gesamte Kante, sondern nur an den Ecken verbunden. Es sieht hübsch aus und eignet sich gut für Schals. Wenn man ein Garn mit längeren Farbverläufen verwendet, kommt der Effekt sicher noch schöner heraus als bei meinem Pröbchen.
Also, das Heftchen bleibt hier. Danke, Petra, dass Du an mich gedacht hast! 🙂

Karomuster, square pattern

Recently a former co-worker, who knows about my knitting obsession, sent me a small knitting magazine, the “Brazilia Journal” containing the patterns 5605 to 5618. These are scarves, small stoles, necklaces, hats and similar things. I am not such a big fan of novelty yarns, and at first I contemplated to give the magazine to someone else. But as I flicked through the pages I stumbled across an interesting technique, which I test-knit (for lack of “Brazilia” with sock yarn). It is similar to entrelac, but the squares are only connected at the corners. It looks nice and should be well suited for scarves. And with a yarn with longer streaks of colour, it will certainly look even better than my small test piece.
So, the mag will stay here. Thank you Petra for remembering me! 🙂

Spring Knitty online

Diesmal sind (jedenfalls für meinen Geschmack) ein paar schöne Sachen dabei. Ich mag nämlich Projekte, die etwas umfänglicher sind als Socken oder Handstulpen. Als klassische Pulloverstrickerin kann ich mich für Modelle wie Marjorie, Jaden und Yosemite eher begeistern als für das leipzigste Paar Socken.

This time there are (at least for my taste) some lovely patterns in the new issue. I actually like projects which are a bit more extensive than socks or gauntlets or the like. As a classical sweater knitter, I very much prefer patterns like Marjorie, Jaden or Yosemite to the umpteenth pair of socks.

Auf die Gefahr hin, Euch zu langweilen – At the risk of being boring

Gestern wurde das dritte Baby Surprise Jacket fertig. Wiederum aus doppelt genommener Sockenwolle, Grundfarbe diesmal Türkis, Musterfarbe pastellmeliertes Baumwollsockengarn. Damit man die Konstruktion besser sieht, gibt es ein Bild von der Vorder- und eines von der Rückseite. Die zehn Rippen über den mittleren Teil habe ich diesmal mit der Musterfarbe gestrickt; beim letzten Versuch hatte ich dafür die Grundfarbe verwendet.
Jetzt reicht es mir aber erst mal. 🙂 Das nächste zu bestrickende Baby wird etwas anderes erhalten.

3. Baby Surprise Jacket, front

3. Baby Surprise Jacket, back

Yesterday the third Baby Surprise Jacket was finished. Again made of two strands of sock yarn, main colour turquoise, pattern colour a mix of pastels (cotton sock yarn). To show the construction more clearly, here are pictures of front and back each. This time, the ten ridges were knit in pattern colour; the last time I made them in main colour.
But now I’ve got enough of Surprise. 🙂 The next due baby will get something different.

Und wieder das Wollschaf – The Wool Sheep, again

Diesmal mit einer Frage von mir selbst:
Was für Garne würdest du nie verstricken wollen? Warum?

Vor etwa 15 Jahren habe ich sehr viele Strickaufträge angenommen und dabei mit fast jedem vorstellbaren Garn zu tun gehabt, von Effektgarnen bis hin zu Kaschmir. Dabei lernt man, dass fast jedes Garn seine Daseinsberechtigung hat. Ich würde kaum etwas kategorisch ausschließen (schon gar nicht, wenn ich dafür bezahlt werde), ausgenommen vielleicht Billig-Riesenknäuel aus dem Kaufhaus.

Mit “Brazilia” habe ich immerhin einige nette Akzente gestrickt, und die vielgeschmähten “Designergarne” mixe ich mir gelegentlich selbst. Dann weiß ich, was drin ist. Aus einer solchen Mischung entstand mein “Mystic Waters”-Tuch. Das Tuch ist trotzdem schön.

This time it’s one of my own questions:
What yarns would you never ever want to knit? Why?

About 15 years ago I made a lot of knitwear to order and had the chance to work with almost every conceivable fiber, from novelty yarns to cashmere. My lesson learnt: Almost each yarn has its right to exist. I would consider knitting almost anything, especially if I get paid for it, except probably those ghastly giant skeins of acrylics at certain department stores.

I have used “Brazilia” eyelash yarn as an accent quite successfully, and sometimes I mix my own “designer yarn” from cones of machine knitting yarns, so I know what it is made up of. I used such a mix for my “Mystic Waters” shawl, which is lovely just the same.

Pünktlich – On time

Am Dienstagabend strickte ich die letzte Masche am Baby Surprise Jacket; am Mittwoch besorgte ich passende Knöpfe und nähte es zusammen. Am Freitag konnte ich es der werdenden Mutter übergeben, die Knöpfe allerdings muss sie selbst annähen, sobald das Baby da ist und sie weiß, ob es nun ein Junge oder ein Mädchen ist. Ja, ich bin altmodisch, ich finde, dass die Knöpfe an der “richtigen” Seite sein sollten. 🙂
Die Mutter war übrigens sehr angetan von der Jacke. Auf dem oberen Bild sieht man das Jäckchen im Ganzen, und die Farben sind besser getroffen; auf dem unteren sind die Details besser erkennbar.

Baby Surprise Jacket

Baby Surprise Jacket, detail

Last Tuesday evening I worked the last stitch of the Baby Surprise Jacket, on Wednesday I bought matching buttons and sewed the short seams. On Friday I was able to give it to the mum-to-be; she will have to sew on the buttons herself when the baby has arrived as so far nobody knows whether it will be a boy or girl. Yes, I am old-fashioned, that’s why I think the buttons should be at the “correct” side. 🙂
By the way, the mum-to-be was delighted with the jacket. The first image shows the complete jacket and the colours are more precise, the second shows some details.

Das Wollschaf am Dienstag – the Wool Sheep on Tuesday 9/2008

Beim Stricken heute ist mir folgende Frage gekommen: Was machen eigentlich Wollstrickerinnen, wenn sie feststellen, daß sie versehentlich von der Strickvorlage/-anleitung abgewichen sind oder sogar einen “Strickfehler” begangen haben? Trennt ihr das Gestrickte auf und korrigiert es? oder legt ihr das Strickzeug erst mal auf unbestimmte Zeit zur Seite (und ärgert euch, daß euch das passiert ist)? oder könnt ihr Euch mit dem “Strickfehler” arrangieren und bucht es unter “individuelle Machart” ab? Was sind Eure Erfahrungen?
Zweifelsohne Strickanleitungen sind hilfreich! Z. B. beim Pulloverstricken (Musteranleitung und Größenangaben). Oder strickt ihr doch “kreativer”: Stellt die Strickmuster selbst zusammen? Nehmt das Maßband zur Hand wegen Breiten- und Längenberechnung, oder sogar den Taschenrechner? Wie geht ihr vor, damit es Euer “Lieblingsstück” wird?

Vielen Dank an Irene für die heutige Frage!

Wenn ich einen Fehler im Gestrick finde, der die Optik oder die Passform beeinträchtigt, dann wird er so schnell wie möglich beseitigt, gern mit irgendwelchen Tricks (wir zaubern uns einen Umschlag aus dem Querfaden), notfalls eben durch Ribbeln. Nur selten lasse ich ein Teil längere Zeit liegen, eigentlich nur, wenn ich nach einer fertigen Anleitung stricke, bei der ich mir nicht sicher bin, wie ich den Fehler überhaupt beheben kann. Häufiger kommt es vor, dass ich seltsame oder komplizierte Anleitungen für meinen Bedarf modifiziere.
Wenn Optik und Passform in Ordnung sind, liegt kein echter Fehler vor. Da muss man nichts unternehmen.

Bezüglich kreativer Eigenleistung: Normalerweise habe ich vor dem Maschenanschlag konkrete Vorstellungen von Maßen und Mustern. Die Benutzung von Bleistift, Lineal und Taschenrechner (oder Computer) ist deshalb selbstverständlich. Ich hätte Probleme, ohne diese Hilfsmittel auszukommen.

While knitting, the following thought crossed my mind: What do knitters do when they find they have deviated from their instructions or have made a mistake? Do you ravel and correct your knitting? Do you set it aside for an indefinite time (and get angry it happened to you)? Or do you live with it and regard it as “individual”? What are your experiences?
Knitting instructions are very helpful, without doubt. Or do you knit “creatively”, compiling patterns on your own, using tape measure and calculator to obtain your “favourite”?
Thank you Irene for today’s question!

When I encounter a mistake in my knitting compromising fit or look, I try to correct it as soon as possible, perhaps using some “dirty tricks” like conjuring a yarnover from a running thread, or actually ripping it out if there’s no way around it. I only ever toss projects aside when knitting from instructions where I’m not sure how to correct the mistake at all. More often, I modify strange or complicated instructions to suit my own needs.
If look and fit are okay, there is no real mistake and no action is necessary.

Regarding my own creative efforts: I tend to have a clear idea of measurements and patterns prior to casting on. Using pencil, ruler and calculator (or computer) comes naturally. I would not be able to get along without them.

Prächtiges Wetter – Magnificent weather

Gestern war ein für die Jahreszeit ungewöhnlich warmer Tag. Man konnte auf dem Balkon zu Mittag essen, und den Nachmittag verbrachte ich in der Sonne sitzend und von Hand strickend, weil ich es nicht übers Herz brachte, mich drinnen an die Strickmaschine zu setzen. Dabei entstand dieses Teil. Erfahrene Zimmermann-Fans werden es sofort erkennen.
Ich verstricke doppelt genommenes Sockengarn, blau-rosa-gelb-meliert und als Kontrast einen Rest Sockengarn in Royalblau. Die Nadeln sind 3,5 mm (US 4) Knitpicks Options. Bis Donnerstag will ich eigentlich fertig sein. Mal sehen, wie weit ich komme; anders als Michaela habe ich außer dem Wochenende nur abends etwas Zeit, weil ich nicht mit Bus oder Bahn zur Arbeit fahre.

BSJ, Sockengarn, doppelt - sock yarn, doubled up

Yesterday it was unusually warm for February. It was possible to have lunch out on the balcony, and I spent the afternoon sitting and knitting in the sunshine because I simply had not the heart to stay inside working at the knitting machine. I started this piece of knitting. Dedicated Zimmermann fans will recognize it immediately.
I’m using sock yarn, doubled up, in a blue-pink-yellow mix and royal blue sock yarn as contrast. Needles used are 3.5 mm (US 4) Knitpicks Options. I hope to finish on Thursday latest, we’ll see how I get along. Unlike Michaela my only knitting time (except weekend) is some time in the evening because I do not use bus or train to get to work.

Wieder aufgebaut – Fixed

Das vordere Nadelbett des Grobstrickers ist seit Ende der Woche wieder angebracht; es passt und scheint in Ordnung zu sein. Richtig getestet habe ich es noch nicht, weil mein nächstes Projekt aus dünnerem Garn am Feinstricker gestrickt werden soll. Eine Maschenprobe davon kann ich schon mal zeigen.
Ja, diese Farben sind völlig untypisch für mich. Das wird auch nichts für mich. 🙂

4farb-Fangmuster - 4col tuck stitch

The chunky front bed has been fixed by the end of last week; it fits and seems to be alright so far. I have not yet tested it because my next project will be done on the standard gauge machine. The photo shows the tension swatch.
Yes, these colours are absolutely atypical for me, and consequently the final product will not be for me. 🙂

Das Wollschaf, mit Verspätung – The Wool Sheep, belated 7/2008

Die verstrickte Dienstagsfrage:
Gibt es Stricktechniken, an die du dich noch nie herangetraut hast? Welche?

Oh, da gibt es so allerlei. Zunächst mal Fair Isle von Hand. Ich habe das mal probiert und wurde fast wahnsinnig, weil ich die Fadenspannung nicht sauber kontrollieren konnte und die Fäden sich hoffnungslos verwirrten. Das war dann der Grund, dass ich mir die erste Strickmaschine kaufte. 🙂 Davon abgesehen finde ich klassisches Fair Isle mit vielfarbigen waagerechten Musterbändern zwar schön anzusehen, aber nicht unbedingt für jeden Typ kleidsam. Und ich stricke ungern Dinge, in denen man aussieht wie ein bunt angestrichenes Fass. Die Steeks würden mich übrigens nicht ängstigen; ich habe bereits mehrmals Gestricktes mit der Schere behandelt, ohne dass die Welt unterging. 🙂
Ebenfalls noch nie gestrickt habe ich Entrelac, Schulz-Technik und Freiform. Es gibt vermutlich noch mehr, nur fällt mir gerade nicht mehr dazu ein.

The Wool Sheep’s Tuesday question:
Are there any knitting techniques that you did not try so far? Which?
Oh, there are several of them. First, Fair isle by hand. I’ve tried it and it almost drove me crazy because I was unable to properly control the tension and the threads tangled beyond hope. This was the reason for buying my first knitting machine. 🙂 Apart from this I find classic fair isle with multicoloured patternd bands lovely to look at, but not very becoming for every type of body. And I do not enjoy knitting things that make me (or you or anybody) look like a multicoloured barrel. By the way, steeks do not threaten me, I’ve several times tackled knitting with scissors without causing the end of the world. 🙂
More techniques that I have not tried so far: Entrelac, Schulz and freeform. I’m sure there is even more, it just does not come to mind right now.

Strickmaschine erschlägt Strickerin – Knitting machine kills knitter

Oder jedenfalls beinahe. Ich stand am Grobstricker und strickte gerade friedlich am zweiten und gleichzeitig vorletzten Ärmel meines All-Seasons-Cotton Restepullovers, als plötzlich das vordere Nadelbett des Grobstrickers herunterrauschte, das hintere Nadelbett mit sich zog und das Gestrick natürlich auch. Nur durch eine akrobatische Leistung konnte ich verhindern, dass das Hauptnadelbett (das die Elektronik enthält) auf den Boden knallte. Die Fadenführung bohrte sich in meinen Pullover, ich selbst blieb unverletzt. Das Gestrick übrigens auch. 🙂
Nachdem ich das Durcheinander entwirrt, die verbogenen Teile (Fadenführung) weitgehend gerichtet und das Hauptnadelbett wieder auf dem Tisch befestigt hatte, strickte ich den Ärmel zu Ende. Das vordere Nadelbett liegt immer noch auf dem Boden, da muss die Aufhängung erst mal in Ordnung gebracht werden. Hoffentlich bekomme ich das hin. Mit Reparaturmöglichkeiten sieht es hier schlecht aus.

Und ein Nachtrag zum Pullover: Ja, ich musste drei Ärmel stricken, denn beim zweiten stellte sich heraus, dass das helle Garn nicht für die drei vorgesehenen Streifenrapporte reichen würde. Das hieß: den mittleren Streifen weglassen und den ersten Ärmel ebenfalls bis zu diesem Streifen auftrennen. Zum Glück war vom dunkelgrünen Garn noch genügend da. Die Teile sind nun alle fertig gestrickt und müssen noch zusammengenäht werden.

ASC Restepullover - ASC oddments sweater

Or almost… Yesterday I was standing at the chunky knitter, peacefully knitting the second and at the same time last but one sleeve, when suddenly the front needle bed broke down, dragging the main bed and the knitting with it. Only by an almost acrobatic performance I could keep the main bed (which contains the electronics) from falling on the floor. The tension mast pierced my jumper, fortunately I was not hurt. Neither was the knitting. 🙂
I disentangled the jumble, tried to straighten the bent parts (the tension mast) and refixed the main bed on the table. Then I finished the sleeve. The front bed is still lying on the floor because one of the mounting brackets is damaged and needs to be adjusted. I hope I will be able to do that myself because there is no repair shop near.

And an additional note: Yes, I had to knit three sleeves because while knitting the second sleeve it turned out that there was not enough light yarn left for three stripe repeats. This meant leaving out the center stripe and ripping back the first sleeve accordingly. I was lucky in having enough of the dark green yarn. Meanwhile all pieces are finished and need to be sewn together.