Das DesignaKnit Lace-Modul

Mit dem Strickprogramm DesignaKnit arbeite ich seit mittlerweile zwanzig Jahren. Das Lace-Modul dazu, das es erlaubt, Handstrick-Lochmuster automatisch für die Strickmaschine umzuwandeln, ist allerdings noch nicht so lange erhältlich. Es kam vor einigen Jahren heraus, und ich musste es natürlich sofort haben.

Dummerweise funktioniert es ein wenig anders als das “normale” Stricken von Lochmustern mit meiner Strickmaschine. Da die Anleitung im Hinblick auf das Stricken nicht besonders präzise ist und ich auch nie richtig versucht hatte, Lochmuster interaktiv zu stricken, kam ich mit dem Modul zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis.

Erst als eine Strickerin im Strickforum von ihren Problemen berichtete, wurde mein Ehrgeiz geweckt, die Rätsel des Lochmuster-Moduls zu lösen. Als Beispiel verwendeten wir das Muster des Pullovers “Serenade” aus dem Verena-Sommerheft 2012. So sieht es aus, wenn man es ins Programm eingegeben hat:

Muster

Um alles richtig zu machen, versuchte ich das Muster auch interaktiv zu stricken, mit dem Strickschlitten auf KC bei abgeschalteter Randnadel-Vorwahl. Nach dem Übertragen in die Maschine kam aber etwas anderes heraus als gewünscht, und ab der fünften Sequenz waren mehrere leere Nadeln nebeneinander, ein sicheres Zeichen dafür, dass die Maschen in die falsche Richtung umgehängt wurden. Ich probierte alle nur denkbaren Methoden innerhalb des Programms aus, um die Umhängerichtung zu ändern, vergeblich. Das Muster im Speicher der Maschine (und nur dort) zu spiegeln, erwies sich als brauchbarer Workaround, aber das konnte ja nicht Sinn der Sache sein. Ich kontaktierte Matthew Bragg von Softbyte.

Er ging mit mir geduldig alle Einstellungen durch und zeigte mir vor allem einen Weg, wie man sich das Muster so anzeigen lassen kann, wie es letztlich in der Strickmaschine landet, nämlich über die Druckvorschau des Maschinentyps KH 950i. Das half mir zu erkennen, dass das Muster mit einer Leerreihe des Strickschlittens beginnt und nicht mit einer Reihe des Lochschlittens, siehe Markierung im Diagramm:

Diagramm-Teil
Da verstand ich endlich: Wir alle hatten überhaupt nicht darauf geachtet, dass unser Lochmuster, wie alle “normalen” Brother Strickmuster, mit einer Vorwahl-Reihe des Strickschlittens startet, bevor der Lochschlitten zum Einsatz kommt. Vom Ablauf her ist das nur logisch; alle Muster, die man mit dem Strickschlitten strickt und die man mit einem DesignaKnit-Schnitt integrieren kann, benötigen diese Reihe zwingend. Somit ist es sinnvoll, das auch bei den Lochmustern vorzusehen, denn auch die will man ja wahrscheinlich mal mit einem Schnitt integriert stricken. Als Entschuldigung für meine Blindheit kann ich nur anführen, dass der Text-Hinweis beim Start des Interaktiven Strickens unklar ist. Dem konnte ich nicht entnehmen, was eigentlich getan werden soll:

Text zum Start des interaktiven Strickens

Nun jedoch ist mir klar, wie ich vorgehen muss, und es ist auch logisch. Außerdem hat Matthew Bragg sofort ein Programm-Update zur Verfügung gestellt, das zum Beginn des Interaktiven Strickens den vollständigen Text in einem größeren Fenster anzeigt:

aktualisierte Anzeige im Programm-Update

Am besten ladet Ihr es Euch gleich herunter (Hilfe -> Web Updates -> Programm Update).

Ein Gedanke zu „Das DesignaKnit Lace-Modul“

  1. Danke liebe Kerstin für diese ausführliche Beschreibung und die Tüftelei, wenn es mal nicht so klappt wie man es sich denkt.

    Habs direkt mal ausprobiert und wenn man es so sieht, ist es echt plausibel!

    Viele Grüße

    Moni

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