Es war Ende September 2016, dass ich bei einer Veranstaltung des OZ-Verlags eine Prym Ergonomics Rundstricknadel in der Stärke 5 mm zum Ausprobieren bekam. Für alles außer Zopf- und Lochmuster erwies sie sich als gut geeignet.
Als vergangenen Donnerstag gegen halb sieben Uhr morgens sowohl der Tag als auch ich noch im Dämmerzustand waren, benötigte ich auf die Schnelle ein kleines, simples Mitnahmeprojekt. Ich griff nicht nur zu Material und Anleitung, sondern auch zu eben dieser Nadel.
Allerdings ist das Muster (dazu demnächst mehr) nicht ganz so simpel, wie ich zunächst dachte. Man strickt mit zwei Farben und muss das Gestrick immer mal wieder übers komplette Seil von einer Nadelspitze zur anderen schieben, wo der als nächstes benötigte Faden hängt. Und schon beim ersten Versuch funktionierte das nicht; es blieb mir nichts anderes übrig, als die glücklicherweise nur 37 Maschen von einer Spitze zur anderen zu heben.
Eine genauere Betrachtung zeigte mir dieses Bild. Die Nadelspitze ist links, während es nach rechts zum Seil geht.

Die Verbindung zwischen Nadelspitze und Seilhalterung hat sich aufgebogen. Hier ist es nicht mehr möglich, auch nur eine einzige Masche aufs Seil zu schieben. Die Fasern verhaken sich am abstehenden blauen Teil, wo bereits ein Fussel festsitzt. Das ist der Nachteil bei derart komplex zusammengesetzten Nadeln. Dieses Exemplar jedenfalls taugt leider nur noch fürs Recycling, obwohl es erst vier Jahre alt ist. Glücklicherweise habe ich andere Nadeln, die zehnmal so alt, aber immer noch in exzellentem Zustand sind.
Ich erinnere mich: ein wunderschöner Nachmittag und Abend im September.
Von den Seilnadeln konnte ich keine bekommen, aber ein Spiel Nadeln gleichen Fabrikats in Stärke 4,5mm.
Für mich als Feststrickerin und bekennende Metallerin sind diese Nadeln zu biegsam, das Strickbild wurde unregelmäßig. Ich fand es gut, so etwas einmal ausprobieren zu können, aber Fan werde ich nicht.
Allerdings nutze ich sie dennoch, zweckentfremdet. Sie sind relativ leicht, und so nehme ich sie gerne, um Partien still zu legen.
Bei den Spielnadeln besteht auch nicht die Gefahr des Abblätterns von Bestandteilen.
Es ist gut, dass der Handarbeitsmarkt immer wieder Neues ausprobiert, aber manches bewährt sich dann doch nicht, oder Nachhaltigkeit ist nicht erwünscht.