Die verstrickte Dienstagsfrage 8/2011

Das Wollschaf will diesmal wissen:
Besitzt du auch ein variables Nadelset mit auswechselbaren Nadelspitzen und verschieden langen Seilen? Hast du sogar mehrere? Was sind die Vorteile dieser Sets? Gibt’s auch Nachteile? Wenn du keines hast – warum nicht?
Vielen Dank an Monika für die heutige Frage!

Tatsächlich besitze ich nicht nur ein solches Nadelset, sondern sogar zwei. Zuerst kaufte ich mir den blauen “Denise”-Satz, weil ich die Idee der Wechselspitzen toll fand. Nachdem ich mit der “Denise”-Qualität nicht so recht glücklich war, versuchte ich es später mit einem “Knitpicks”-Set direkt aus den USA. Benutzen tue ich beide nicht (mehr). Die wenigen Vorteile wogen die in meinen Augen gravierenden Nachteile einfach nicht auf.
Klar ist es schön, wenn man wie bei den Denise-Nadeln mit einer Vierteldrehung mehrere kürzere Seile zu einem langen verbinden kann. Ärgerlich wird es, wenn sich diese Verbindungen mit einer Viertelgegendrehung spontan lösen, während man an einem großen, schweren Strickstück arbeitet. Mir passierte das mehrmals. Weitere Nachteile: Die Denise-Seile sind relativ dick, das Gestrick rutscht darauf nicht besonders gut. Und die Nadeln selbst sind mir nicht griffig genug. Ich finde sie “wabbelig” und etwas zu kurz.
Mit den Knitpicks-Nadeln (Metall) war ich zunächst sehr zufrieden, bis sich nach zwei Jahren nur mäßigen Gebrauchs wiederholt die Gewindehülsen von den Seilen lösten. Natürlich kann man alle Hülsen der Reihe nach selbst neu verkleben. Aber ich habe das Set nun mal nicht als Bastelbogen gekauft, sondern zum Stricken, und außerdem bin ich bastelmäßig unbegabt. Die Nadeln haben einen nicht unerheblichen Preis, und für diesen Preis erwarte ich, dass man sie nicht ständig reparieren muss. (Da ich sie über einen Kollegen aus USA bezogen habe, ist Zurücksenden leider keine Option für mich.)
Ein weiterer Nachteil bei solchen Systemen ist, dass man zwangsläufig Nadelstärken mitkauft, die man kaum je verwendet. Für mich haben sich beide Modellreihen nicht bewährt, und ich werde keinen dritten Versuch mit irgendeinem anderen Fabrikat starten. Von früher besitze ich noch jede Menge ältere, gut eingestrickte Rundstricknadeln unterschiedlichster Provenienz, und nach Bedarf habe ich diverse schöne, glatte Addi-Nadeln in verschiedenen Längen und Stärken angeschafft. Sie alle können einiges an Zug und Druck vertragen, und ich kann damit entspannt und sorglos stricken.
Für Sets bin ich jedenfalls nicht geeignet.

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