Zwar kaufe ich seit über einem Jahr kein Strickgarn mehr (außer Sockengarn, wenn ich keine passende Farbe vorrätig habe), aber Strickbücher gönne ich mir gelegentlich. Und so nenne ich seit kurzem “Knitting Fashions of The 1940s” von Jane Waller mein eigen.
Der Untertitel “Styles, Patterns and History” beschreibt schon, um was es geht: Thema sind Mode und Strickanleitungen der 40er bis zum Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts, also die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Waller gibt Einblicke, was gestrickt wurde, wie gestrickt wurde (inklusive Anleitungen von damals) und vor allem, warum es so und nicht anders war: Die treibenden Kräfte waren Bedarf an warmer Kleidung, sowohl für die Soldaten wie auch für die Zivilbevölkerung und andererseits, vor allem in den späteren Kriegsjahren, Rohstoffmangel.
Was macht man, wenn Wolle nur auf Marken erhältlich ist? Man sucht Mittel, Wege und Muster, um aus möglichst wenig Garn möglichst ansprechende und zweckmäßige Kleidung zu stricken. Die gezeigten Modelle sind mitunter wahre Wunder an schlichter Eleganz und Zweckmäßigkeit, teilweise aber auch einfach rührend, wie die gestrickten Puppen und Stofftiere. Ich habe mir jedenfalls schon einiges ausgeguckt, das gut in meine Garderobe passen dürfte.
Der einzige Nachteil dieses, wie ich finde, faszinierenden Buchs: Es gibt wieder einmal keine Schemazeichnungen der Schnitte, und die Muster sind ausschließlich Wort für Wort, nicht als Diagramme angegeben. Eben genau so, wie sie damals auch angeboten wurden.
Not macht erfinderisch. Diese Designs sind so sehenswert, weil sie genau das beweisen.
My little book review
It’s been more than a year now that I have been refraining from buying new yarn (except sock yarn, if I need a certain colour), but so far knitting books are not part of my “diet”. My latest acquisition has been “Knitting Fashions of The 1940s” by Jane Waller.
The subtitle “Styles, Patterns and History” says it all: She concentrates on fashion and instructions from the 1940s up to the beginning of the 1950s, which in essence means World War II. Waller tells us what was knitted, how it was knitted, and most importantly what inspired this very particular fashion: The need of warm clothing, be it for soldiers or civilians, on one side, and the rising yarn shortage on the other side.
What do you do if you can get knitting yarn only on limited coupons? You try to find means to knit lovely patterns from as few yarn as possible. The patterns in the book are sometimes real wonders of simple elegance and expedience, and sometimes very touching, like the knitted dolls and soft toys. I’ve already put some of the garments, which would make useful additions of my wardrobe, on my “to do” list.
The only drawback of this fascinating book: Once again, there are no schematics of the patterns, and the knit stitches are only given word by word, no diagrams at all. Just as they were sold way back when.
Necessity is the mother of invention. These designs are worthwhile just because they prove the adage.
Vielen Dank fur die schone Kritik meines Buches, ‚Knitting Fashions of the 1940s‘. Ich bin hocherfreut, dass so viele Leute fur die Mode der vierziger Jahre begeistert sind.
(Hope the German’s not too bad. Best wishes from the author)
Jane Waller