Geschenk vom Holiday Elf – Gift from Holiday Elf

Ende Dezember bekam ich vom Holiday Elf eine Anleitung aus meiner Ravelry-queue geschenkt, nämlich die Jacke Sylvi. Es dauerte einige Zeit, bis ich dahinter kam, aus welcher ungefähren Richtung das Geschenk kam, nämlich aus dem Posh Forum. Dort ist nun auch ein Knitalong für die diversen verschenkten Anleitungen entstanden.

Ich habe zwar einige schöne Posh Garne, aber nichts davon eignet sich von der Menge oder Garnstärke für diese Jacke. Deshalb entschied ich mich, ein eher gewöhnliches Garn zu verwenden, und zwar die Qualität “Riga” von Fischer Wolle. Es ist relativ leicht und voluminös, nicht so teuer und in 100-g-Knäueln erhältlich, man hat also nicht so viele Fäden zu vernähen wie bei 50-g-Knäueln.

Eine Maschenprobe mit Nadelstärke 6 mm habe ich schon gemacht. Nach dem Waschen ergibt die Probe die erforderlichen 12 M pro 10 cm. Zwar habe ich in meiner Maschenprobe mehr Reihen als in der Anleitung angegeben, aber ich gehe davon aus, dass sich das Gestrick durch sein Gewicht noch ein wenig längen wird, so dass es letztlich passt.

Maschenprobe im Perlmuster, swatch in seed stitch

By the end of December, I received the pattern for the Sylvi jacket from my Ravelry queue as a gift from Holiday Elf. It took me some time to figure out the direction that this gift came from: The Posh forum on Ravelry. Meanwhile, a knitalong for the many different patterns has emerged there.

I own a nice collection of Posh yarns, but none of them is suitable for this jacket, either it’s not thick enough or there’s not enough of it. So I opted to use a more common yarn, “Riga” from Fischer Wolle. It is fairly light, bulky, not too expensive and available in 100g balls, which means less threads to sew in than with 50g balls.

I already made a swatch with 6mm needles. After washing, the swatch shows the required 12 sts per 10 cm. It does have more than the number of rows stated in the pattern, but I expect the knitting to lengthen a bit because of its weight, and eventually it should work well.

Seid Ihr abergläubisch?

Es gibt ja vielerlei Aberglauben um den Jahreswechsel herum. Früher wurde beispielsweise in den Rauhnächten zwischen Heiligabend und Dreikönig keine Wäsche gewaschen, weil das angeblich Unglück brächte. Ich kann mir gut vorstellen, dass vor der Erfindung der Waschmaschine Wäscherinnen und überarbeitete Hausfrauen diesen Glauben stark beförderten, weil sie nur zu dankbar waren, wenigstens ein paar Tage im Jahr von ihrer Plackerei befreit zu sein, vor allem wenn’s so kalt und dunkel war.

Für alle, die gern abergläubisch sein wollen, habe ich hier eine neue Idee:
Wenn man immer als letztes Projekt im alten Jahr und als erstes Projekt im neuen Jahr jeweils Socken strickt, dann wird man im neuen Jahr niemals zu wenig Socken in der Schublade haben, vorausgesetzt natürlich, man verschenkt sie nicht alle. Ich mache das nun schon seit Jahren und kann damit beweisen, dass es stimmt. 😉

Hier meine letzten und ersten Socken für diesen Jahreswechsel:

Socken in schwarz und grau

Links Fischer Feinstrumpf in einer Farbe, die frühere Kollegen von mir als “gedämpftes Agentur-Grau” bezeichneten (normale Menschen sagen schwarz dazu), und rechts ebenfalls Fischer Feinstrumpf in “heiterem Agentur-Grau” (mit anderen Worten: Anthrazit). Die Garne stammen aus einem Socken-Sparpaket von Fischer-Wolle und eignen sich perfekt für höchst dezente Alltagssocken.

Ein gutes neues Jahr und ebensolche Vorsätze

Allen meinen Lesern und ihren Familien wünsche ich ein Jahr voller Gesundheit, mit vielen Höhe- und wenigen Tiefpunkten (die braucht man gelegentlich, damit man die Höhepunkte besser würdigen kann), mit schönen Garnen, genügend Strickzeit, wenig Geribbel und vielen erfolgreich beendeten Strickprojekten.

Womit wir bei den Vorsätzen wären. Vergangenes Jahr um diese Zeit hatte ich dank der Aktion “13aus13” ziemlich viele davon und einige sogar schon in die Tat umgesetzt. Dieses Jahr sieht es bei mir in dieser Hinsicht eher mau aus, und das ist gut so. Mein Hauptvorsatz ist nämlich, mir nicht zuviel vorzunehmen und möglichst oft nach Lust und Laune spontan zu entscheiden, was ich als nächstes stricke. Übers vergangene Jahr verteilt fanden sich so viele interessante Techniken, ausgefallene Anleitungen und schöne Garnknäuel oder -stränge, dass ich zu meinen sorgsam geplanten 13aus13-Projekten oft gar keine Lust mehr hatte, was letztlich auch dazu führte, dass ich die Aktion nicht zu Ende brachte; nach elf Projekten war Schluss. In diesem Jahr soll mir das nicht passieren.

Natürlich wird es auch 2014 einige “Pflichtprojekte” geben. Zwei meiner Kollegen erwarten in der ersten Jahreshälfte Nachwuchs, und es dürfte nicht schwer zu erraten sein, was ich dafür machen werde. Außerdem möchte ich mehr Kleinigkeiten stricken, die sich dann als Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenke für liebe Menschen eignen, die Freude an Selbstgemachtem haben. Was das sein wird oder aus welchem Garn ich es anfertige, das entscheide ich, wenn mir passende Projektideen über den Weg laufen. Und selbstverständlich soll meine Freude an schlichter, tragbarer Alltagskleidung nicht zu kurz kommen; es ist also auch mit Pullovern und Jacken zu rechnen. Vielleicht kann ich dafür einen Teil meiner vor Jahren angeschafften Konengarne verwenden, für die mir sonst so wenig Verwendungsmöglichkeiten einfallen. Aber fest vornehmen werde ich mir das nicht.

Die verstrickte Dienstagsfrage 1/2014

Diese Woche fragt das Wollschaf:
Mir ist aufgefallen, dass viele Strickerinnen (und Häklerinnen) Haustiere haben. Hast Du auch eines? Was für eines?
Hast Du es schon bestrickt oder behäkelt? Mit was?
Vielen Dank an Lavendelmaschen für die heutige Frage!

“Goldfische können wir uns nicht leisten, wir haben nur Silberfischchen”.
Derzeit gibt es in diesem Haushalt keine Haustiere, ich habe allerdings einschlägige Erfahrungen mit Katzenhaltung. Bestrickt werden wollten die ganz und gar nicht nicht, das wäre dank ihres schönen Fells auch gar nicht nötig gewesen. Sie interessierten sich aber für schönes Material. Die eine hatte eine Schwäche für Angora-Knäuel und Seidentücher. Eines meiner Halstücher schleckte sie so heftig ab, dass es schließlich mürbe wurde und ich es ihr zum weiteren Zerpflücken “schenkte”.

Meiner unmaßgeblichen Erfahrung nach akzeptieren Katzen, die ihre Besitzer mögen, klaglos auch deren Erziehungsversuche. Sie beweisen ihren Respekt vor dieser Erziehung nicht zuletzt dadurch, dass sie sich z.B. niemals am Inhalt des Esstisches oder des Strickkorbs vergreifen würden. Jedenfalls nicht, solange die Besitzer in Sichtweite sind.

Noch ein Weihnachtsgeschenk

Diesen Nachdruck eines alten Handarbeitsbuches bekam ich ebenfalls zu Weihnachten geschenkt.

Illustrierte historische Handarbeitstechniken

Gedruckt ist das Buch in Fraktur, was sicherlich nicht jedermanns Sache ist; ich kann es aber mühelos lesen. Leider geht aus dem Nachdruck nicht hervor, wann das Buch ursprünglich erschienen ist. Aufgrund diverser Hinweise im Internet vermute ich, dass es zwischen 1913 und 1920 war.

Das Buch enthält übrigens auch ein recht ausführliches Kapitel über Occhi bzw. Frivolitätenarbeit, und zu meinen Vorsätzen für 2014 (dazu demnächst mehr) gehört es, mich erneut an dieser Technik zu versuchen.

Die verstrickte Dienstagsfrage 52/2013

Das Wollschaf war leider etwas unpässlich und entschuldigt sich für die verspätete Dienstagsfrage von dieser Woche!
Lasst ihr eure Nadeln / euer Strickzeug ueber die Weihnachtsfeiertage ruhen? Oder sind vielleicht die Feiertage (und die Zeit zwischen den Jahren) gerade die Zeit, in der ihr viel strickt?
Vielen Dank an Connie für die heutige Frage!
Euch allen noch ein schönes Weihnachtsfest!

Das Wollschaf war unpässlich; und ich war über die Feiertage wenig im Internet unterwegs und antworte deshalb erst heute.
Zu Weihnachten und bis ins neue Jahr muss ich nicht arbeiten und habe deshalb ein wenig mehr Freizeit. Das ist natürlich nicht alles Strickzeit. Die Familie soll an solchen Tagen nicht zu kurz kommen, und ich verbringe mehr Zeit in der Küche als sonst. Aber zu den meisten Gelegenheiten, wenn auch nicht gerade zum heiligabendlichen Gottesdienst, kann man gut ein kleines Strickzeug mit- oder zur Hand nehmen.
Ich stricke also nicht unbedingt mehr, aber sicherlich auch nicht weniger als zu anderen Zeiten.

Zahnersatz

Manchmal sind es gerade die unverhofften Kleinigkeiten, über die man sich besonders freut. Beispielsweise wenn der vorhandene Nadelschieber so aussieht:

mein alter Nadelschieber

Und wenn man dann aus einem der vielen Geschenkpäckchen dieses herausholt:

ein neuer Nadelschieber

Die KG-Nadel ist ebenfalls höchst willkommen. Ich beabsichtige nämlich, im kommenden Jahr endlich mal wieder einen kompletten Pullover mit dem KG zu stricken, und das kann ich umso beruhigter tun, wenn nun eine frische Ersatznadel bereit liegt.

Lochmuster mit dickem Garn

Die meisten gestrickten Tücher werden aus dünnen Garnen mit relativ dicker Nadel gestrickt und ergeben ein hauchzartes, filigranes Gestrick. Anleitungen für dicke Lochmustertücher findet man eher selten. Aber es gibt sie: Das “Affirmative” Tuch beispielsweise von Elizabeth Felgate wird im Original aus ganz dickem Garn (120 m Lauflänge auf 100 g) mit Nadelstärke 8 mm gestrickt. Das war auch mir ein bisschen zuviel des Guten, mit so dicken Nadeln stricke ich nur ungern. Aber die Anleitung ist so geschrieben, dass man sie auch mit dünnerem Garn nacharbeiten kann. In meinem Vorrat befanden sich noch 300 g “Sylvia Aran” aus dem Hause Posh in einem warmen Rotbraun, übrig geblieben von einem maschinegestrickten Fangmusterpullover. Das war zweifellos ein Wink des Schicksals.

Exakt acht Tage brauchte ich für dieses Tuch, und insgesamt verarbeitete ich etwa 520 Meter Garn. Ich strickte den Rapport sechs Mal in der Höhe, dann kam noch die Randborte dran, die quer angestrickt wird.

Spitzenborte

Der dritte Strang Garn war kurz vor dem Ende der Randborte aufgebraucht, aber glücklicherweise hatte ich außer den drei Strängen noch einen bereits gewickelten Rest. Ohne den hätte ich die fast fertige Borte und den letzten Höhenrapport wieder aufribbeln müssen. Wenn Ihr das Tuch aus Garn in Aran-Stärke stricken wollt, solltet Ihr davon mindestens 530 Meter haben, sonst kann es knapp werden.

Da das Garn durch den Seiden-Anteil relativ schwer fällt, war es nicht einmal nötig, das Tuch zu spannen. Ich wusch es nur von Hand kurz durch und schleuderte es dann in der Waschmaschine so weit wie möglich aus. Danach ließ ich es trocknen, das genügte für ein perfektes Aussehen.

Affirmative Shawl

Die Anleitung kann ich nur empfehlen; sie ist sehr gut verständlich, und man kommt natürlich schnell voran.

Vorweihnachtliche Überlegungen

Mich erstaunt, dass so viele Menschen behaupten, sie würden die Vorweihnachtszeit lieben; es sei eine schöne und besinnliche Zeit voller Erwartung. Meine Vorweihnachtszeit ist eine Zeit der Hektik und der verzweifelten Versuche, das blanke Chaos zu organisieren. Dabei ist der Geschenkekauf noch nicht mal eingerechnet.

Es fängt damit an, dass man ein Adventsgesteck aussuchen muss, und zwar möglichst zeitig, damit die schönen nicht schon alle ausverkauft sind. Dieses Jahr hatte ich dabei immenses Glück. Als ich ein paar Tage vor dem ersten Advent gerade “unser” Gesteck bezahlte, kam eine Dame in den Blumenladen und fragte, ob sie noch eines der Gestecke mit großer weißer Kerze, arrangiert auf einem sechseckigen Stern, haben könnte. Die Blumenhändlerin zeigte auf mein bereits eingewickeltes Päckchen: Das sei das letzte seiner Art gewesen. Und ja, natürlich war ich froh, es noch ergattert zu haben.

Dann kommt die Sache mit den Plätzchen und dem Früchtebrot und den vielfachen Wünschen einzelner Herren. Dank einer ebenso liebenswerten wie backfreudigen Schwägerin kamen selbstgebackene Plätzchen und Früchtebrot in diesem Jahr in großzügiger Menge und hervorragender Qualität per Paket ins Haus. Ich war mehr als dankbar dafür.

Aus unerfindlichen Gründen liegen vor Weihnachten in jedem Jahr allerlei Arztbesuche und artverwandte Passivitäten. Die (hoffentlich) letzten beiden für dieses Jahr absolvierte ich heute mit Wartezeiten von 5 Sekunden beim ersten Termin und fünf Minuten beim zweiten. Letzteres eigentlich nur, weil ich fünf Minuten zu früh in der Praxis war. Da bleibt einem nicht einmal Zeit, das Strickzeug auszupacken und die richtige Stelle im Muster zu finden, und so ist es kein Wunder, dass ein Weihnachtsgeschenk immer noch nicht fertig ist.

Am allerschlimmsten finde ich aber die vorweihnachtlichen Großeinkäufe. Die Supermärkte sind voll mit ausgebefreudigen Kunden, die außerstande sind, ihre Einkaufswagen so zwischen den Regalreihen hindurchzumanövrieren, dass ein zweiter Einkaufswagen dran vorbeikommt; die Schlangen an den Kassen reichen zusammengenommen von der Erde bis zum Mond (wohin man manche Mit-Kunden auch gern schießen würde); und die ganz normale Schlagsahne ist schon seit Mitte Dezember ausverkauft, so dass man auf seltsame Sahnesorten ausweichen muss, die entweder mittels merkwürdiger Chemikalien schon fertig aufgeschlagen oder dank noch zweifelhafterer Zusätze angeblich haltbar bis mindestens Pfingsten 2020 sind.

Da ich in diesem Jahr bis fast zum letzten Moment arbeite und meine freie Zeit hoffnungslos für innerfamiliäre und so genannte gesellschaftliche Aktivitäten verplant ist (in manchen Kulturen nennt man das “triple overbooked” ), werde ich erst am 23. zum Einkaufen gehen können. Mir graut es davor. Meine Einkaufsliste ist so lang, dass sie nur vielfach gefaltet in meine Hosentasche passen wird. Aufgrund der zu beschaffenden Mengen könnte man meinen, die Weihnachtsfeiertage zögen sich über mindestens drei Monate hin, und nach Weihnachten gäbe es nichts mehr zu kaufen. Aber wenigstens “steht” der Menüplan fürs Fest, die Saiblingsfilets für Heiligabend sind seit Wochen vorbestellt, und die sonstigen benötigten Zutaten sind von der gängigen Sorte. So werde ich frohgemut am 23.12. in aller Herrgottsfrühe aufbrechen, damit ich noch einen Parkplatz in der Tiefgarage des Einkaufszentrums finde, und dann warte ich vor dem Supermarkt auf das Öffnen der Tür, um mit gezückter Einkaufsliste und im Sturmschritt von den Aufbackbrötchen über die Chilischoten bis zu den Ersatzbatterien für die Fernbedienung des DVD-Abspielgerätes erst die Regale und an der Kasse dann mein Konto zu plündern.

Und irgendwann, vielleicht wenn ich am 24.12. in der Kirche bin, kommt dann hoffentlich ein Moment, wo auch ich einen Hauch von Besinnlichkeit und Entspannung erlebe. Weihnachten kann wunderschön sein – wenn bloß die schreckliche Vorweihnachtszeit nicht wäre.