Die verstrickte Dienstagsfrage 21/2009

Das Wollschaf fragt:
Meine Frage gliedert sich in mehrere Teile:
1.
Was macht ihr, wenn ihr ein Garn mit einem oder mehreren Knoten im Knäuel erworben habt?
a) zähneknirschend das Garn verarbeiten?
b) Im Blog andere Strickende darauf hinweisen und die Herstellerfirma verfluchen?
c) Beim Laden/ Onlineshop Beschwerde einreichen und ggf, Ersatz einfordern?
d) Direkt an die Herstellerfirma schreiben, mailen, telefonieren?
e) eine Kombination aus mehreren Antworten?

2.
Wie geht ihr mit den Knoten um – bzw. wie verarbeitet ihr generell Knäuelanfang und -ende?
a) Knoten aufknüppern oder abschneiden und die Enden vernähen?
b) Knoten lassen und irgendwie mitstricken?
c) Knoten aufmachen und selbst bombenfest verknoten, dann mitstricken?

Herzlichen Dank an Michaela für die heutige Frage!

Aaah, beim Wollschaf ist der Knoten geplatzt, und es gibt wieder eine interessante Frage zum Thema Wolle und Stricken! In Anbetracht der Komplexität der Frage fällt natürlich auch meine Antwort komplex aus. Kurze Zusammenfassung: Es kommt darauf an.

1. Wenn ich im Garn einen Knoten finde, der meiner Ansicht nach dort nicht hingehört, dann tendiere ich zu a) und verarbeite das Garn eben. Möglicherweise auch noch b), also einen Warnhinweis im Blog. Reklamierenwollen wäre meistens sinnlos, denn meine Garnbestände sind teilweise so alt, dass ich gar nicht mehr weiß, woher ich manches überhaupt habe. Dass manche Garne (Noro ist hier berüchtigt) mehr Knoten aufweisen als andere, ist dank eifriger Blogger inzwischen bekannt, und ich bin selbst dankbar für solche Hinweise. Ich kann also Antwort b) nur empfehlen.

2. Auch beim Umgang mit Knoten ein beherztes “Es kommt darauf an”. Wenn ich ein Strickstück mit Naht habe, wird der Faden am Rand neu angesetzt und die Enden werden später in der (geschlossenen) Naht vernäht. Bei Strickteilen ohne Naht löse ich den Knoten und lasse ausreichend lange Enden hängen, die später gleichmäßig festgezogen, zweimal verknotet und im Gestrick vernäht werden. Und zwar so, dass man möglichst nichts davon sieht. Deshalb mache ich diese letzten Knoten grundsätzlich erst, wenn das Gestrick fertig ist, damit ich die Weite auf den Millimeter genau regulieren und den Knoten möglichst unsichtbar platzieren kann.

Erdbeertorte!

Das Rezept für diese Torte fand ich im Mai-Heft der Zeitschrift “Test”. Es ist gedacht für eine Torte von 24 cm Durchmesser, aber wenn man in einem kleineren Haushalt lebt und sich gerade kein Besuch angesagt hat, ist das einfach zu groß. Deshalb besitze und benutze ich schon seit Jahren zwei Kuchenformen mit 18 cm Durchmesser. Sie fassen exakt die Hälfte eines “normalen” Kuchenrezeptes. Man kann dann zwei Kuchen backen und einen davon für Zeiten mit Zeitmangel einfrieren, oder man halbiert die Mengen und backt nur einen kleinen Kuchen. Und wenn sich Besuch angesagt hat (und es nicht gerade eine hungrige Meute von zehn Personen ist), sieht es schöner aus, zwei verschiedene kleine Kuchen zur Auswahl auf den Tisch zu stellen als einen einzigen großen.
Die hier gezeigte Torte ist eine kleine mit 18 cm Durchmesser. Ich habe zwar das komplette Rezept angerührt, aber zwei kleine Böden statt eines großen daraus gebacken und den einen Boden für den nächsten Besuch eingefroren.

Erdbeertorte

Und hier ist das Rezept für die große Torte, ich habe es gegenüber dem Original etwas abgewandelt.

Für den Biskuitboden:
70 g Mehl
1 gehäufter Esslöffel Kakaopulver (dunkel, schwach entölt)
80 g Zucker
2 Eier, getrennt
2 Teelöffel Backpulver

Zum Tränken des Bodens:
1/2 Tasse starker Kaffee oder Espresso
3 Esslöffel Batida de Coco (Kokoslikör) oder Amaretto

Für die Creme:
750 g Erdbeeren
100 g Zucker
2 Esslöffel Zitronensaft
200 g Frischkäse mit Joghurt (12-13 % Fett)
200 g Schlagsahne, steifgeschlagen
60 g (zwei Pakete) Sofort-Gelatine

Springform von 24 cm Durchmesser mit Backpapier auslegen. (Das geht ganz fix: Springformboden unter das Backpapier legen, geöffneten Springformrand drüberschieben, Boden einschnappen lassen, dabei wird das Backpapier festgeklemmt. Nach außen abstehende Ränder und Ecken des Backpapiers bis auf etwa 2-3 cm abschneiden.)
Eigelb mit Zucker schaumig rühren. Mehl, Kakao und Backpulver mischen und über die Eigelbcreme sieben. Steifgeschlagenes Eiweiß drübergeben und alles locker unterheben. Teig in die Springform füllen, glatt streichen und im vorgeheizten Ofen bei 180° etwa 20 Minuten backen. Den noch warmen Boden auf eine Tortenplatte heben und einen Tortenring aus Metall (gibt’s verstellbar im Haushaltswarengeschäft) darum setzen. Er sollte möglichst eng um den Boden liegen. Kaffee (oder Espresso) und Likör mischen und den Boden damit tränken. Vollständig abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit die Erdbeeren putzen, ein paar zum Garnieren zurücklegen. Die anderen mit Zucker und Zitronensaft pürieren. Von diesem Püree 350 g abwiegen und mit dem Frischkäse und 45 g von der Sofort-Gelantine verrühren. Die steif geschlagene Sahne unterheben und die Creme auf dem Tortenboden verteilen. Etwas fest werden lassen.
Das übrige Erdbeerpüree mit den letzten 15 g Gelantine verrühren und auf die Torte gießen. Mit den zurückgelassenen Erdbeeren garnieren und einige Stunden kühl stellen.
Guten Appetit!

Kolibri-Stückwerk – Hummingbird Patchwork

Noch bin ich mir nicht sicher, ob es am Ende gut aussehen wird. Aber ich arbeite mich Stück für Stück voran mit Artesano “Hummingbird” DK. Das Bild zeigt zwei Drittel des Rückenteils, und es ist Absicht, dass beim mittleren Teil die rechts gestrickte und beim Seitenteil die links gestrickte Seite obenauf liegt.
Der Verbindungsstreifen besteht aus Mohair (ein Rest Lana Grossa “Mohair Lungo” in Kiwigrün, den ich vor fünf Jahren von einer Freundin bekam) und ist von Hand im Webmuster gestrickt. Die langweiligen Hauptteile entstehen übrigens auf dem Mittelstricker KX 350, und Blenden und Bündchen werden später aus “Mohair Lungo” von Hand angestrickt.

Hummingbird patchwork

So far I’m not sure whether it will look good in the end, but I’m slowly making progress with Artesano “Hummingbird” DK. The image shows two thirds of the back, and it is intentional that the center back shows the knit side while the side part shows the purl side.
The connecting strip is hand knit in mohair (an oddment of Lana Grossa “Mohair Lungo” in kiwi green, which I got from a friend five years ago) in linen stitch. By the way, the boring main parts are done on my KX 350 mid gauge knitting machine, and bands and welts will be added later by hand knitting with “Mohair Lungo”.

Die verstrickte Dienstagsfrage 20/2009

Das Wollschaf fragt:
Welchen Sinn machen Awards für Dich?Wer ruft diese Awards ins Leben und nach welchen Kriterien werden diese vergeben?
Warum sollte mein Blog anderen gefallen müssen?
Herzlichen Dank an Barbara für die heutige Frage!

Meine Antwort:
In selbstgebastelten Awards sehe ich denselben Sinn wie in jedem selbstkreierten, selbstfabrizierten Etwas: Es sollte wenigstens demjenigen Spaß machen, der sich den Award, den entsprechenden Sinn und das Signet dazu ausdenkt. Wenn das Ding dann die große Blogrunde dreht und die entsprechende Grafik plötzlich auf tausenden von Webseiten sich geschmeichelt fühlender Blogger auftaucht, ist das sicherlich ein außerordentlich befriedigendes Gefühl für den Schöpfer.
Vielleicht ist so mancher Award auch eine große Veräppelung, die amateurhafte Gestaltung einiger Award-Grafiken legt das jedenfalls nahe. Oder derjenige, der es sich ausgedacht hat, möchte ein soziologisches Experiment veranstalten: Wer beschenkt wen, wer gibt an wen weiter? Und der ganze Verteilungsbaum landet schließlich in der Semesterarbeit einer Studentin der Uni Gießen.

Mir gegenüber hat sich noch niemand geoutet, der selbst einen Award ins Leben gerufen hat, deshalb kann ich die Frage, wer so etwas ins Rollen bringt, auch nicht beantworten. Objektive Kriterien, nach denen selbstgebastelte Awards vergeben werden, sind meines Wissens nirgends hinterlegt, ich vermute aber mal, das geht hauptsächlich nach Sympathie. Ich habe selbst nie einen Award vergeben und kann deshalb dazu nichts sagen.

Weshalb Dein Blog anderen gefallen sollen müsste, weiß ich nicht. Sollte er?
Ich weiß auch nicht, wie Du diese Frage gemeint hast, möglicherweise ganz anders, als ich sie beantwortet habe.

Und, liebes Wollschaf, wenn nun allmählich mal wieder eine Frage zum Stricken käme, fände ich das prima.

Neues von Vivian – News from Vivian

Der erste Ärmel von “Vivian” nähert sich allmählich seinem Ende. Da ich in der letzten Zeit vieles andere um die Ohren hatte, ging es nur langsam voran. Hinzu kam eine gewisse Unentschlossenheit, weil ich mir nicht sicher war, ob der Ärmel gut passen würde. Er ist designbedingt sehr lang und dazu sehr schmal. Nachdem ich ihn gestern zu einer Art letzten Anprobe auf eine Rundstricknadel genommen hatte, zeigte sich jedoch, dass es gerade so eben hinkommen wird. Ein wenig lang, ein wenig eng, aber mit etwas Glück zieht es sich beim Tragen zurecht. Und aussehen tut’s allemal gut. Das Bild zeigt übrigens nur den unteren Teil des Ärmels.

Vivian, Ärmel/sleeve

The first sleeve of “Vivian” is nearing completion. As I had a lot of other things to do these days, my progress was slow. In addition to that I was not very determined because I was not sure about the fit. The sleeve is by design very long and also very narrow. But after taking it onto a circular needle for an ultimate try-on yesterday, it looked quite promising. A bit long, a bit tight, yes, but with a little bit of luck it will adjust itself in wear. And the look is fabulous. By the way, the image only shows the cuff and lower part of the sleeve.

Interweave Knits Summer 2009

Gestern traf das Heft bei mir ein. Mir gefallen darin exakt zweieinhalb Modelle: Sprout Tee und (Ihr dürft gern lachen) Luminarie Skirt. Ja, ich finde den Rock schick, und würde ich öfter als zweimal im Jahr Röcke tragen, dann würde ich tatsächlich erwägen, mir so etwas zu stricken. Mit einem passenden einfarbigen Unterrock stelle ich mir dieses Teil sehr hübsch vor. Vielleicht könnte ich mich durchringen, öfter Röcke zu tragen, wenn ich kopfsteinpflaster-geeignete Schuhe fände, die zu einem Rock gut aussehen.
Ach ja: Das halbe Teil, das mir gut gefällt, ist das Oberteil des “Great Gatsby Dress”. Die Löcher würde ich weglassen, aber die Formgebung finde ich genial.

Yesterday, the summer issue arrived. I like exactly two and a half items from it: Sprout Tee and (you may laugh here) Luminarie Skirt. Yes, I think the skirt is lovely, and if I wore skirts more than twice a year, I’d certainly consider knitting something like this. With a matching plain underskirt, this would make a very pretty garment. Perhaps I could persuade myself to wear skirts more often if I found cobblestone-proof shoes which look good with a skirt.
Lest I forget: The half item I like is the top of “Great Gatsby Dress”. I would omit the holes, but I think the shaping is ingenious.

Die verstrickte Dienstagsfrage 19/2009

Das Wollschaf fragt:
am 13.06.09 ist der „Public knitting day“ und darum interessiert es mich, wo Ihr überall stricken würdet, oder schon gestrickt habt. Im Café, Kneipe, Park, bei Elternabenden, Familientreffen, Flugzeug, oder ähnlichem?! Und wo wäre Eurer Meinung nach Stricken nicht so angebracht?
Herzlichen Dank an Stephanie für die heutige Frage!

Die Frage kommt mir wieder ziemlich bekannt vor. Aber egal.
Gestrickt habe ich schon in so ziemlich allen denkbaren öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Bahn, Straßenbahn, U-Bahn, S-Bahn, im Flugzeug), beim Warten auf selbige und beifahrend im Auto. Weiterhin in Wartezimmern und -bereichen, in Sprechzimmern (wenn deren Besitzer länger auf sich warten lassen), in Parks, Hotelzimmern und auch gelegentlich im Büro, z.B. wenn das Netzwerk darniederliegt oder ich eine längere Installationsprozedur abwarten muss.
Nicht stricken würde ich beispielsweise im Gespräch mit Menschen, die es als Nichtbeachtung oder Desinteresse auslegen könnten. Deshalb stricke ich auch eher nicht in Cafés, Kneipen und Restaurants, weil ich mich lieber auf die Menschen konzentriere, mit denen ich dort bin. Ich muss nicht um jeden Preis ständig und überall stricken, um die kreativen Seiten meiner Persönlichkeit zu betonen.

Liebe Jenaer Autofahrer,

wer in einer engen Straße, in der keine zwei Fahrzeuge aneinander vorbeikommen, von oben kommt, hat Vorrang. Derjenige, der von unten kommt, muss dann eben so weit im Rückwärtsgang wieder herunterrollen, bis man es heil aneinander vorbei schafft. Das gilt auch dann, wenn das von unten kommende Fahrzeug ein schnieker jung-dynamisch bestückter BMW ist, dessen Fahrer seine Freundin mit Vollgas beeindrucken möchte, während das von oben kommende, deutlich schwächer motorisierte Fahrzeug behutsam von einer bejahrten Strickerin manövriert wird.
Ehrlich!

Kolibri im Anflug – Hummingbird approaching

Wir haben einen extrem kalten März hinter uns und einen außergewöhnlich warmen April, nun bin ich gespannt, wie der Mai ausfallen wird.
Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, habe ich eine neue Maschenprobe gestrickt.
Dies ist Artesano “Hummingbird”, 100 % Alpaka mit einer Lauflänge von 300 m auf 150 g, was 100 m auf 50 g und damit einem klassischen Double-Knit Garn entspricht. Mit dem Mittelstricker KX 350 und Maschenweite 3 komme ich auf ziemlich genau 22 Maschen und 30 Reihen.
Das Garn ist sehr weich und fühlt sich angenehm an, aber meine bisherigen Handstrickversuche damit haben ergeben, dass es beinahe schon beim Anfassen filzt und nicht besonders strapazierfähig ist. Weil die Farbkombination mit den kurzen Farbabschnitten recht unruhig ist, bin ich mir noch nicht ganz sicher, wie ich dieses Material am besten verarbeite.

Artesano Hummingbird

We’ve had an extremely cold month of March and an exceptionally warm April, now I’m curious how May will do.
To be prepared for all and everything, I’ve done a new tension swatch.
This is Artesano “Hummingbird”, 100% alpaca with a metrage of 300 m per 150g, which is 100m per 50g and a classic double knit yarn. With my KX 350 knitter and tension 3, I get quite exactly 22 stitches by 30 rows per 10cms.
The yarn is very soft and nice to touch, but my attempts to hand knit it so far have shown that it already felts from touching and it is probably not very hard-wearing. As the colour combination with its short streaks of red, orange and lime green is rather bold, I’m not sure how to use this yarn to advantage.

Liebe Kabel Deutschland-Breitband-Kunden,

da von Euch in letzter Zeit ziemlich viel Porno-Spam ins Strickforum geschleudert wurde und ich mir etwas Netteres vorstellen kann als ständig unerwünschte Accounts zu löschen, habe ich mir erlaubt, Eure IP-Nummern fürs Forum zu sperren. Bedankt Euch dafür bei Euren spammenden Mit-Kunden, speziell bei der Lebensform, die in der letzten Zeit mit 77-23-217-176-dynip.superkabel.de unterwegs war.